Lebt euer Leben bewusst !

Verfasst am: 08.02.2006 21:02:45 Titel: Lebt euer Leben bewusst !

Das wurde mir gestern mal wieder ins Gedächtnis gerufen und zwar sehr bildhaft !
Ich war mit einer Kollegin auf dem Weg zu einem Kundentermin nach Frankfurt als wir auf der A7 direkt vor dem Virngrund Tunnel hinter einem LKW plötzlich in die Eisen müssen. Da vor dem Tunnel schon Limit 120 war war es kein Problem zum Stehen zu kommen und links an dem LKW vorbeizufahren. Als wir an dem LKW vorbei waren sahen wir den Grund: Vor dem LKW war ein Kleintransporter hinten in einen anderen LKW eingeschlagen. Der Sattelzug war, wie sich später herausstellte, mit etwa 80 unterwegs als der Kleintransporter mit etwa 120 ungebremst hinten einschlug. Durch den Aufprall auf den Auflieger wurde das Führerhaus des Kleintransporters komplett eingedrückt und der Fahrer eingeklemmt. Wir hielten sofort an und es gelang uns die Beifahrertür unter Zuhilfenahme eines Brecheisens aufzustemmen, keine Chance an der Fahrertür.
Der Fahrer war bei Bewusstsein, das rechte Bein am Knie stark verletzt und eingeklemmt. Das Lenkrad hatte es ABGERISSEN, es lag mit offenem Airbag auf der Strasse vor dem Auto !! Die Lenksäule steckte im rechten Oberschenkel des Fahrers, zum Glück ohne die Aterie zu treffen. Da wir nur begrenzt an den Fahrer rankamen und keine akute Blutung vorlag konnten wir uns der Betreuung des Fahrers und den Vitalfunktionen widmen während ein anderer Autofahrer die Unfallstelle absicherte und ich den Notruf absetzen konnte. Kurz darauf kam auch schon die erste Autobahnstreife und die Feuerwehr Ellwangen mit einem (wunderschönen) Mercedes G Schnellbergefahrzeug und begann damit den Transporter zu filetieren während wir den Verletzten dem Notarzt übergeben konnten.
Das hat mir wieder einiges vor Augen geführt:
- Lebe jeden Tag als könnte es der Letzte sein !
- Mach 1x im Jahr eine Erste-Hilfe Schulung (ich bin San.-Helfer)
- Nissan Kleintransporter sind nicht wirklich stabil, auch nicht wenn sie nagelneu sind.

Verfasst am: 08.02.2006 21:24:46 Titel:

Ich kenne diese Situation und habe es vor sechseinhalb Jahren als Ersthelfer auch so miterlebt. Mehrfacher Golf-Cabrioüberschlag bei Tempo 160. Die Insassen überlebten beide. Mutter mit starken Blutungen, Sohn unter völligem Schock. Der Lebensretter waren die Airbags, welche den Scheibenrahmen vorne hochgehalten haben...Sonst wären beide wohl geköpft worden.

Ich habe dden Kofferraum aufgebrochen, mir ein paar Helfer gesucht und die Autobahn geräumt. Allerdings erscheint mir das ganze im Nachhinein wie ein Erlebnis von wenigen Augenblicken, laut meiner Beifahrerin war ich aber sicher 15min weg. Das Erlebnis hat mich noch lange verfolgt und ich bin froh, dass es keine (bis dahin) schweren Verletzungen gab.

Wir waren auf dem Weg zu einer Gartenparty und als wir ankamen, fragte man mich, wo ich mich verletzt habe. Mein Unterarm war rot, aber es war nicht mein Blut.

Ich versuche eigentlich jeden Tag so intensiv wie möglich zu erleben. Aber wie schwer dass u.a. in meiner Position bzw. der damit verbundenen Verantwortungen ist, kann ich auch nicht wegreden.

Andreas Winke Winke

Verfasst am: 08.02.2006 21:34:22 Titel:

Mache zwar regelmäßig eine "großen" Erste Hilfe Kurs, bin aber ganz Froh dieses Wissen bisher für einen größeren Unfall noch nie benötigt zu haben.

Erwin Runkel sagte: "Das Leben ist eher breit wie lang und Wir stehen mittenmang!"

Das ist vielen, auch mir, wohl nicht bewusst genug!

Gruß Christof

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2005 Status: Verschollen

Das möchte ich unterstreichen.... Vor einigen Wochen verstarb ein gute Freundin von uns..... 42 Jahre alt.... sportlich... immer gesund gelebt und gewesen ..... Sie verspürte Nachmittags ein leichtes Unwohlsein und wollte sich "nur mal kurz ein paar Minuten hinlegen"..... und das wars dann....

Abenteurer Mit dabei seit Mitte 2005 Status: Verschollen

Hm, lese gerade mal wieder "Johannes" von Heinz Körner,
da erinnert man sich an einige wirklich wichtige
Dinge im Leben und vergisst, die, die man meistens
fälschlicherweise für wichtig hält.

Gruß
andreas

Verfasst am: 08.02.2006 21:48:58 Titel:

hatte es im Modbereich schon gepostet. Ihr könnt euch vorstellen dass ich ihn kannte- beruflich. In Zellereith hat er mit seiner Frau auf einem Fjällrävenpromostand gearbeitet. Wir hatte ne Gaudi! 2 kleine Kinder....
Das geschah Freitag Abend:

Verfasst am: 08.02.2006 21:58:29 Titel:

Genau an diesen Thread musste ich als erstes Denken, ich hab unterwegs kurz vor dem Unfall noch mit meiner Kollegin über diesen Zeitungsausschnitt gesprochen da sie es auch gelesen hatte und wir von einem T4 mit hoher Geschwindigkeit überholt wurden.

Verfasst am: 09.02.2006 08:30:22 Titel:

An dieser Stelle gebührt allen, welche bei einem Unfall statt zu gaffen tatsächlich helfen, ein herzliches und aufrichtiges

DANKESCHÖN!

Es gibt leider genug andere...

Hilti

Verfasst am: 09.02.2006 09:54:37 Titel:

Ja, das stimmt und ihr habt alle Recht.
Aber bewusst leben reicht halt nunmal nicht.
Man sollte auch vernünftig leben; dazu gehört auch vernünftig autofahren. Man muß nicht mit Vollgas in einen LKW hintenreinfahren, man muß auch keine Baustellenabsicherung plattfahren. Sowas passiert nicht einfach so...

Verfasst am: 09.02.2006 11:10:24 Titel:

@ORE: Was war das denn für ein Nissan-Transporter?

Verfasst am: 09.02.2006 11:12:11 Titel:

Und geht nie im Bösen auseinander, sonst kann es sein, dass die Person am nächsten Tag tot ist und ihr euch ein Leben lang Vorwürfe macht....

Verfasst am: 09.02.2006 11:18:16 Titel:

Verfasst am: 09.02.2006 11:29:04 Titel:

btw. wie lebt man eigentlich intensiv?!

Verfasst am: 09.02.2006 11:32:49 Titel:

Tu das was du willst, stehe dazu und tue es sofort. Nichts auf die lange Bank schieben, es könnte zu spät sein.

Alles im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung natürlich Grins

Verfasst am: 09.02.2006 11:33:09 Titel:

Der Interstar. Aber in dieser Klasse ist es egal, welche Marke du hast. Ein Sprinter oder Dukato hält bei 120 auf 80 sicherlich auch nicht mehr aus. Das Problem ist natürlich auch, dass der Fahrer so weit vorne sitzt. Dass das Lenkrad nach vorne fliegt ist bewusst so konstruiert.

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