 Bin neu hier

Mit dabei seit Ende 2012 Status: Verschollen
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Verfasst am: 21.11.2012 13:05:57 Titel: |
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Würde auch einen elektronikarmen Diesel bevorzugen, kann aber nur für Nordafrika sprechen. Hauptsächlich liegt das für mich an der Reparaturmöglichkeit. Klar gibts z.B. in Marokko spezielle Werkstätten, die problemlos einen Benziner wieder hin kriegen, aber der Großteil an kleinen Werkstätten gerade in den Dörfern kennt sich mit Dieseln einfach besser aus. Sie sind oft leichter zu reparieren und sie sind nicht umsonst so häufig dort. Die 190er in Marokko und Mauretanien sind alles Diesel. Bin selbst schon mit einem 190er in Marokko unterwegs gewesen, allerdings Benzin. Jedes mal das selbe an der Tanke, wenn ich denen sagte, sie sollen Benzin tanken. Erst ungläubiges staunen, dann drei mal nachfragen und zur Sicherheit lieber doch nochmal am Tankdeckel riechen. Erst dann floß das Benzin rein. Der eine Tankwart meinte sogar, er hätte noch nie einen 190er als Benziner gesehen.
Hab von Leuten gehört, die sind vor ca. 1-2 Jahren mit einem damals neuen Dacia Duster Diesel bis Gambia gefahren (waren übrigens Schweizer ). Das einzigste was bissl komisch war: Der verchromte Auspuffendtopf hat sich immer mehr grünlich verfärbt. Also war der Diesel sicher nicht rein. Ansonsten gabs keinerlei Probleme. Ok, der Diesel im Duster ist weder modern noch hat er übermäßig viel Elektronik, aber ein Euro4 war es damals auf alle Fälle schon. Auch den drei Benzinern mit Kat, die ich dort unten gefahren bin (190er 1.8; 190er 2.0; Carina 1.6), hat es nie geschadet. Der Verbrauch war nur immer höher (8l Europa, 10l ab Afrika). Allein daran erkennt man schon, das er nicht rein ist. Die Verunreinigung stellt also kein übermäßiges Problem dar.
Auch die Verfügbarkeit ist eigentlich kein Problem. Hatte vllt 2 Tankstellen unterwegs, die etwas mal nicht hatten. Einmal Diesel und einmal Benzin. Aber ich war locker an 50 Tankstellen. Was anderes ist es natürlich, wenn man aus Fässern tanken muss. Da kanns natürlich sein, dass die eher nur Diesel haben. Kommt halt drauf an wie und wo. Da ist dann aber sicher auch die Verunreinigung höher einzustufen. Ansonsten ist eigentlich immer beides aufzutreiben. | |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Stuttgart oder Chemnitz Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. LR Disco 300tdi 2. Gas M24 Wolga ´75 3. ex Suzuki Vitara 1,6 8V, +80mm, 30er MT+TR |
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Verfasst am: 21.11.2012 14:29:21 Titel: |
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Halloele!
Ich wuerde in erster Linie auch auf die grundsaetzlich einfache und somit robuste Konstruktion schauen. Damit ist ein alter Motor vorprogrammiert, der am besten ohne Elektronik auskommt. Welche Arbeitsweise man waehlt ist aber wieder von vielen Faktoren abhaengig, die sicherlich die zu bereisende Region tlw. vorgeben.
Diesel: Wie schon geschrieben wurde, ist nach meiner Meinung so ein Sauger mit geschmierter Reiheneinspritzpumpe die beste Wahl. Ich bin der Ueberzeugung, dass die ESP das anfaelligste Bauteil eines solchen Diesels ist, robuster Kurbeltrieb und Ventilsteuerung vorausgesetzt. Im gleichen Atemzug ist die ESP bei Defekt aber auch am aufwendigsten reparabel. Jetzt waere zu ueberlegen, woran ein Dieselmotor bei schlechtem Sprit stirbt. Mangelschmierung an der (kraftstoffgeschmierten) ESP kann man mit Zugabe von 2T-Oel in den Kraftstoff begegnen. Veraenderung des Brennverlaufs durch viel Wasser kann evtl. den Duesen schaden. Hier ist aber ein meist schon serienmaessiger Wasserabscheider die Loesung. Wenn man evtl. ein paar Duesen und Hochdruckleitungen mitnimmt, ist man da gut geruestet. Das Argument mit der Dieselverfuegbarkeit nach dem Aufkommen von Schwerverkehr ist super. Ich schaetze mal die Regionen, wo aus Temperaturgruenden auch LKW mit Benzin fahren, beschraenken sich auf das noerdliche Russland. Dort ist der Diesel aber auch schon angekommen (Ural seit den 80ern als Diesel, KAMAZ sowieso). Weitere Dieselvorteile wurden auch schon genannt; hoehere Energiedichte und geringerer spez. Kraftstoffverbrauch des Motors.
Benzin; Ottokraftstoff wird auch gern mit Wasser gestreckt. Inwieweit Wasserabscheider bei Benzin funktionieren weiss ich nicht. Wichtig hierbei ist aber auch noch die Oktanzahl, die ueberregional stark schwankt auf der Welt. Hier ist nach meiner Meinung Elektronik wieder fehl am Platz, denn man hat die beste Kontrolle mit einer manuellen Zuendzeitpunktverstellung. Der Regelbereich von Klopfregelungen kann ja beim russischen Vodkatreibstoff vllt. schon ueberschritten werden (?). Ausserdem sind solch "moderne" Motoren wieder viel zu hoch verdichtet, als dass sie fuer den Betrieb mit minderwertigem Kraftstoff funktionieren wuerden.
Weiterhin hat man beim Benziner mehr Teile, die zum Betrieb notwendig sind. Diese sind aber gleichzeitig in ihrer Funktion besser ueberpruefbar und koennen i.d.R. besser ausgetauscht werden. Wie ebenso schon geschrieben, laeuft ein Benziner meist noch irgendwie, obwohl einiges defekt ist. Aber eben nur, solang eine Elektronik nicht dazwischenfunkt. Verbleiter Sprit setzt im Uebrigen die Waermekapazitaet des Abgases nach oben, sodass insbesondere an den Auslassventilsitzen geringere Temperaturen herrschen. Moderne Motoren brauchen das nichtmehr, allerdings haben diese meist einen Kat, bei dem durch den Sprit die reaktive Schicht hops geht. Inwieweit das die Funktion der Lambdasonde beeinflusst, weiss ich leider nicht. Aber das ist ja auch schonwieder Elektronik ^^ Und gibts verbleiten Sprit eigentlich noch regulaer?
Ich wuerde denk ich zum Diesel greifen, ansonsten sind niedrigverdichtete Amimotoren oder das gute russische Zeuch sicherlich fuer solch ein Vorhaben gut geeignet, wenn man mal von mangelnder Leistung, grossem Durst und der tlw. schlechten Zuverlaessigkeit absieht.
Soviel zu meiner ausschweifenden Meinung,
Basti | |
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