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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2009 Wohnort: 1911 Ovronnaz / Leytron Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Mercedes G, der mit dem Stern u.v.a |
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Verfasst am: 07.01.2014 13:13:50 Titel: Bauchgefühl Mauretanien |
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Hallo Thomas
wie war das Bauchgefühl in Sachen Sicherheit und Entführungen in Mauretanien? Die Warnungen aus westlichen Staaten sind ja unüberhörbar.
Bin durch die Westsahara, Mauretanien, Senegal, Mali Richtung Burkina Faso gereist und das meist nur im Konvoi. Vielleicht etwas zu vorsichtig ... Dabei verpasst man natürlich das echte Wüstenfeeling, weil alles so streng unter Kontrolle steht.
Grüsse Homer | _________________ Alle sagten das geht nicht. Da kam einer der das nicht wusste und der hats einfach gemacht. |
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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2012 Wohnort: Berlin Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 4430 Tagen gestartet!
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Verfasst am: 08.01.2014 00:45:39 Titel: |
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Hi Homer,
die Antwort auf diese Frage wird sehr schnell subjektiv und hat keine allgemeine Gültigkeit.
Ich hab mich in Mauretanien sehr wohl gefühlt und hatte keinen einzigen Moment lang ein " schlechtes Gefühl " , das ging soweit das ich in Gegenden gefahren bin von denen ich selber vorher gesagt hätte das man das lieber bleiben lassen sollte. Generell ist die " Risikobereitschaft " mit zunehmender Länge des Auffenthalts spürbar gestiegen.
Konkret geht es da um die Gegend um Kiffa, wobei man dazu sagen muß das zu der Zeit als ich da war die Franzosen gerade die ersten Bomben in Mali geworfen haben. Ein Blick auf die Karte macht das Problem schnell klar....
Ich kann denke ich ein paar generelle Dinge über Mauretanien sagen:
Die Einwohner sind offensichtlich inzwischen wesentlich aufgeschlossener als das noch vor 10 Jahren der Fall war, ich kenne Leute die damals dort waren und klar sagen 1 Mal und nie wieder. Bei mir ist es das absolute Gegenteil.
Allerdings gehört der Versuch Touris übers Ohr zu hauen praktisch zum guten Ton und muß sportlich genommen werden.
Kennt man die gängigen Preise ist das aber kein Problem.
Mann sollte auch Wissen das der Tourismus im Land eben wegen der Meldungen die du beschreibst zu 95 % zum erliegen gekommen ist. Das hat immense Auswirkungen und teils katastrophale Folgen für die Menschen die vom Tourismus direkt oder indirekt leben.
Die Sicherheitsorgane sind extrem darum bemüht einem ein gutes Gefühl zu geben wenn man im Inland unterwegs ist ( krasser Unterschied zur Transitroute ) und man möchte Wissen wo sich die Touristen wie lange bewegen. Bei längeren Touren abseits der Ortschaften ist es also zumindest erwünscht sich bei einer Polizeistation abzumelden und zu sagen wo man hin will und wie lange man voraussichtlich unterwegs sein wird. Der nächste Posten auf der Strecke weiß dann meißt auch das du kommst... Einen weiteren "Vorfall" mit Touristen soll unter allen Umständen verhindert werden. Eine Handynummer ist auch gerne gesehen.
Die Gegend um Atar und auch der Track Atar - Chinguetti-Quadane-Guelb de Richatt-Atar ist meiner Meinung nach absolut sicher und auch Atar-Tidjikjia ist kein Thema.
Interessant wird es wenn man sich der Grenze zu Mali nähert, im Süden ist das sicher noch eher dicht besiedeltes und damit auch kontrolliertes Gebiet, im Westen hört das dann auf....
Ich selber möchte nächstes Mal die Piste bis Qualata fahren und werde das wenn irgend möglich auch tun, das dabei ein gewisses Risiko besteht weiß ich und ich bin mir auch darüber im klaren das ein einziger Moment alle schönen Momente zu einem riesigen Haufen Scheiße werden lassen kann....
Für Mauretanien muß man sicher mehr Bauchgefühl mitbringen als z.B. für Marokko, aber dafür sind dort Touren und Erlebnisse möglich die wohl momentan in keinem anderen nordafrikanischen Land zu haben sind.
Über die politischen und wirtschaftlichen Umstände die man über Mauretanien vielleicht noch wissen sollte ( soweit ich sie kenne ) möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, bei Bedarf PN.
Grüße
Thomas | |
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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2009 Wohnort: 1911 Ovronnaz / Leytron Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Mercedes G, der mit dem Stern u.v.a |
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Verfasst am: 08.01.2014 17:22:13 Titel: |
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Hallo Thomas,
Toll die schnelle Antwort und vielen Dank auch. Jetzt kann ich mir langsam selber ein Bild machen!
Also ähnlich wie in Tunesien wo ich im November war: Alle warnen dich "der muss verrückt sein"! Damit ist den Menschen dort halt nicht geholfen. Der Tourismus ist auch in Tunesien nach der Jasmin-Revolution zusammengebrochen. Ja ein paar wie wir sind immer noch unterwegs. Ja und über den Tisch wurden wir auch gezogen: Was solls! Ist ein bisschen Unterstützung für die Menschen dort, sind ja keine grossen Beträge. Wer schon mal in Douz auf dem stets gut besuchten Campingplatz war: Wir waren die einzigen Gäste und Mme Sophie ist untröstlich und musste 2 Angestellte entlassen.
Ich werde nächsten Herbst (2014) aufbrechen mit Ziel Timbuktu und mal gucken wie ich mit ein paar Unentwegten durchkomme. Ganz klar vorher werden wir die Sicherheitslage checken.
Grüsse Homer
 | _________________ Alle sagten das geht nicht. Da kam einer der das nicht wusste und der hats einfach gemacht. |
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