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 Abenteurer


Mit dabei seit Ende 2006 Wohnort: Gummersbach Status: Offline
...und hat diesen Thread vor 5130 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Volvo XC60 2. Y60 kurz in D, Y61-TB45E in Südafrika |
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Verfasst am: 30.07.2011 06:38:49 Titel: Diesel-hoher Einspritzdruck, was bringt das? |
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Eigentlich eine Frage, die in einer Rubrik ALLGEMEINBILDUNG Platz finden sollte, aber die gibt es nicht.
Gestern war ich mal wieder bei einem befreundeten MAN-Mechaniker (der das seit 40 Jahren macht) und wir kamen ein wenig ins Philosophieren über alte und neue Technik an Dieselmotoren.
Er meinte voller Überzeugung, dass die neue Dieseltechnologie nur zwei Sachen bringen: Probleme für den Fahrer und Geld für die Hersteller.
Ein hoher Einspritzdruck
- macht feinere Dieselzerstäubung, feinere Rußpartikel, die erheblich gesundheitsschädlicher sind und aufwändigere Filter braucht. Also eher umweltfeindlich, nur der dickere Ruß früher wirkte halt dreckiger.
- es wird der Einsatz von Bio-Diesel verhindert
- die Düsen sind erheblich aufwändiger gefertigt, nicht/kaum mehr wartbar und entsprechend teurer
- Leistung würde durch die höheren Drücke kaum erzeugt bzw. direkt wieder geschluckt durch modische Nebenaggregate
Meinung dazu hier?
Gruß
Frank (heute schlaflos) | _________________ Die Welt ist zu groß, um sie immer nur auf einer Straße zu erkunden. |
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 Abenteurer


Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Hochborn Status: Offline
| Fahrzeuge 1. MAN G90, Nissan Y61, div. Suzukis, Subaru WRX |
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Verfasst am: 30.07.2011 08:13:50 Titel: |
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Persönlich mag ich die Hochdrucktechnik auch nicht!
Also das was du täglich bewegst.
Wobei ich gerne den Öffnungsdruck bei alten Düsen hoch schrauben.
Von 110bar auf 140-150bar. Das steigert die Leistung schon spürbar.
Allerdings springt er so auch etwas schlechter an. | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 30.07.2011 08:39:22 Titel: |
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Die Hochdrucktechnik ist fehleranfällig, ohne Zweifel. Das waren die allerersten Benzin-Einspritzungen aber auch. Wenn noch ein paar Jahre ins Land gegangen sind, ist die Sache sicher wesentlich stabiler und dauerlauffester. Das Problem liegt einfach an den (in Europa) geforderten Umweltrichtlinien, Euro 5 ist mit einem Vorkammerdiesel nicht zu machen
Das ein höherer Düsenöffnungsdruck mehr Leistung erzeugt, darf getrost ins Reich der physikalischen Fabeln verschoben werden. Einspritzzeitpunkt verschiebt sich nach spät, Einspritzmenge wird geringer - wo soll da Mehrleistung herkommen?
Öffnungsdruck erhöhen bringt etwas beim PÖL fahren, um die Zerstäubung und damit die Verbrennung zu verbessern. Da müssen aber gleichzeitig größere Düsenstöcke rein, damit die Einspritzmenge wieder stimmt. | |
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 Special Mechanics Worldwide


Mit dabei seit Ende 2009
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Verfasst am: 30.07.2011 09:37:02 Titel: |
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Code: | Das ein höherer Düsenöffnungsdruck mehr Leistung erzeugt, darf getrost ins Reich der physikalischen Fabeln verschoben werden. Einspritzzeitpunkt verschiebt sich nach spät, Einspritzmenge wird geringer - wo soll da Mehrleistung herkommen? |
ich vermute mal ...... es erhöht in gewissen grenzen die verbrennungsqualität .
daraus resultiert m.e. auch ein wenig leistungserhöhung . das der förderbeginn angepasst werden sollte ist wohl klar .
gerade mit genauen einstellen der düsen und einstellungen des motors kann man auch älteren modellen das rauchen abgewöhnen und dabei einwenig dynamik schenken ...oder ? | _________________ ....wer auf eiern geht sollte nicht hüpfen … |
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 Abenteurer

Mit dabei seit Mitte 2010 Wohnort: neuerdings auf Arbeit, sonst Spremberg Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. XJ 4,0 PickUp Umbau 2. VW Crafter AL! 3. Skoda Superb TDI 4x4 4. Kawasaki ATV |
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Verfasst am: 30.07.2011 09:42:27 Titel: |
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Höhere Einspritzdrücke ermöglichen:
bessere Verbrennung / Leistungsentfaltung
besseres Startverhalten
Direkteinspritzung möglich
Vor und Nachverbrennung zur Abgasreinigung möglich
genauere Dosierung möglich
bei gleicher Leistung sparsamer
... und wenn noch eine elektronische Reglung dazukommt,
wird der Unterschied noch viel krasser
PS: mein 3U mit 1,9 TDI PD 130PS hat 255.000km läuft wie am ersten Tag und verbraucht 5,3l/100km
bei meiner Fahrweise  | _________________ Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben |
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 Abenteurer


Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Hochborn Status: Offline
| Fahrzeuge 1. MAN G90, Nissan Y61, div. Suzukis, Subaru WRX |
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Verfasst am: 30.07.2011 10:54:31 Titel: |
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Sir Landy hat folgendes geschrieben: | Die Hochdrucktechnik ist fehleranfällig, ohne Zweifel. Das waren die allerersten Benzin-Einspritzungen aber auch. Wenn noch ein paar Jahre ins Land gegangen sind, ist die Sache sicher wesentlich stabiler und dauerlauffester. Das Problem liegt einfach an den (in Europa) geforderten Umweltrichtlinien, Euro 5 ist mit einem Vorkammerdiesel nicht zu machen
Das ein höherer Düsenöffnungsdruck mehr Leistung erzeugt, darf getrost ins Reich der physikalischen Fabeln verschoben werden. Einspritzzeitpunkt verschiebt sich nach spät, Einspritzmenge wird geringer - wo soll da Mehrleistung herkommen?
Öffnungsdruck erhöhen bringt etwas beim PÖL fahren, um die Zerstäubung und damit die Verbrennung zu verbessern. Da müssen aber gleichzeitig größere Düsenstöcke rein, damit die Einspritzmenge wieder stimmt. |
Natürlich muss die Vördermenge erhöht werden. Der andere Öffnungsdruck lässt ja weniger Diesel durch. Sonst funktioniert das nicht.
Aber das setze ich voraus das dies bekannt ist.
Du erhöhst ja auch nicht den Ladedruck, baust einen Ladeluftkühler ein und behältst die originale Einstellung der Einspritzpumpe bei. | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 30.07.2011 12:32:03 Titel: |
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so als kleine Anmerkung @Team Wildsau, Sir Landy und polaris haben es von Vorkammerdieseln also schon etwas ältere Modelle.
so allgemein die höhere Drücke werden benötigt um den Kraftstoff besser zu verteilen damit der Kraftstoff überhaupt mit dem Sauerstoff reagiert und verbrennt, es bringt ja nix einfach mehr Kraftstoff zu verwenden. Nur ist man aktuell wohl an eine Grenze geraten an der man zwischen Mehrleistung und Abgasbehandlung abwägen muss. | |
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 Offroader


Mit dabei seit Ende 2005 Wohnort: Kiel
| Fahrzeuge 1. Y720 (der Dino) 2. Geländemopped auf Basis XL600V 3. KTM Rally |
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Verfasst am: 30.07.2011 13:19:49 Titel: |
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Moin,
also Direkteinspritzung im Dieselbereich ist nichts neues. Das gab es schon in den 50igern und 60iger. Allerdings eben nur im LKW-Bereich, vor allem weil sie weniger Kraftstoff verbraucht haben. In den 70igern hat sich dann der Dieselmotor verstärkt in den PKW Bereich gespielt, allerdings eben als Vorkammervarianten da diese nicht so laut nagelten (vermutlich wird es noch andere Aspekte gehabt haben) und man sie deshalb für den PKW Bereich für geeigneter hielt. Als dann in den 90igern die Direkteinspritzer kamen hatte man ja schon viel stärker die Fahrzeuge abgedämmt um die Geräuschekulisse zu minimieren.
Ob das mit den höheren Drücken alles Humbug ist oder nicht mag ich nicht beurteilen und nichts gegen Deinen Mechaniker der seit 40 Jahren daran arbeitet, der hat sicher sehr viel Erfahrung und auch Ahnung, aber alles kann man nicht immer wissen. Und was er mitbekommt sind eben verstärkt die Nachteile ohne direkte Vorteile zu sehen. Da er ja nicht bei der Entwicklung dabei ist und damit auch nicht weiss, wie die Vorgaben für die Entwicklung (Gesetzte, Bestimmungen, Kosten/Nutzen Faktor, etc) sind fehlt ihm da ein erheblicher Teil an Wissen um darüber möglichst objektiv zu Urteilen.
Kurz um ich glaube nicht das die Hersteller auf den Hochdruckeinspritzanlagen ( CommonRail etc) rumbasteln würden wenn es nur Nachteile bringen würde und Teurer wäre. Alles immer gesehen im gesetzten gesetzlichen Rahmen selbstverständlich, das muss nicht immer Sinnvoll sein was da so bestimmt wird (wie wir ja alle wissen )
Grüße norskgutt | _________________ Er ist groß er ist alt und er ist vom Aussterben bedroht!!! Deshalb heißt er DINO! |
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 Special Mechanics Worldwide


Mit dabei seit Ende 2009
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Verfasst am: 30.07.2011 17:58:28 Titel: |
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da stelle ich doch hier gleich mal die frage , warum sich die einspritzmenge ändert , wenn man den öffnungsdruck erhöht ? (reiheneinspritzpumpe) | _________________ ....wer auf eiern geht sollte nicht hüpfen … |
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 Abenteurer

Mit dabei seit Mitte 2010 Wohnort: neuerdings auf Arbeit, sonst Spremberg Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. XJ 4,0 PickUp Umbau 2. VW Crafter AL! 3. Skoda Superb TDI 4x4 4. Kawasaki ATV |
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Verfasst am: 30.07.2011 18:15:41 Titel: |
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polaris; nur wenn man den Einspritzdruck (nicht = Öffnungsdruck) erhöht bzw
die Öffnungszeit vergrößert
... aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie das vor 24 Jahren war mit
diesen Reiheneinspritzpumpen  | _________________ Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben |
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 Outdoor Haute-Cuisine Starkoch


Mit dabei seit Ende 2007 Wohnort: Mückenfrei in Bremen Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. LR Defender 130CC  2. Sankey I  gerade verkauft 3. Sankey II  4. Sankey III  5. Kanu mit Tümmler  6. Fichtenmoped  |
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Verfasst am: 30.07.2011 23:00:32 Titel: |
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Könnten wir uns zunächst einmal auf die Begrifflichkeiten und Zusammenhänge einigen?
Düsenöffnungsdruck (DöD) bestimmt den Förderbeginn, wird in mm n.UT. der Pumpe angegeben.
Einspritzdüsen können in Düsenhalter für Wirbelkammer, Vorkammer und Direkteinspritzer unterteilt werden.
Letztgenannte sind Zweifederdüsenhalter, besitzen also eine Vor- und eine Haupteinspritzung, rein mechanisch durch Federrückstellung bewirkt.
Es werden unabhängig von der Düse bis zu 2000bar erreicht.
Common Rail und Rumpeldüse Einspritzungen werden durch Magnetventile gesteuert. Es können gesteuerte Mehrfacheinspritzungen stattfinden.
Die Drücke können geregelt werden (CR)
Durch Vor- und Nacheinspritzung kann gezielt auf das Abgasverhalten Einfluss genommen werden, natürlich auch auf die Leistungsausbeute oder den Drehmomentverlauf!
Der Volumenstrom wird bei Verdrängerpumpen durch das verdrängte Volumen bestimmt. Ok, bei höheren Drücken spielt die Kompressibiltät auch eine Rolle.
Der Druck wird ausschließlich durch den jeweiligen Widerstand hervorgerufen.
CR-Systeme benötigen daher bislang die größte Antriebsleistung.
Dieselpartikelfilter sind der GAU in der Pölerei.
Bitte nur kleine Steine aus größtmöglicher Entfernung.
Danke.  | _________________ Tschüß
Kurt
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Verfasst am: 31.07.2011 01:34:33 Titel: |
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Ich sitze die ganze Woche auf solch einer Hochdruckpumpe im LKW. Fakt ist, der Verbrauch ist minimal gesunken, anfälligkeiten beim Material sind gestiegen(1800-2500 bar fordern das Material). Bei einem Leck sitze ich auf einem Feuerball, oder habe dort mal gesessen. Das Auspuffrohr ist innen scharz, auch die Luftkessel die da hinter sitzen sind nach 4 Wochen voll Ruß an der Oberfläche. Das Zeug ist aber mittlerweile so fein das man nicht mal nen Rußbalken sieht wenn ich die Kasser Berge mit 40 Tonnen hoch fahre auf Volllast.
Das Zeug brauchen wir garnicht mehr einatmen, das geht sogar durch unsere Poren in der Haut (durch die wir bekanntlich ja auch atmen). Bei der Verbrennung von Diesel entsteht halt Ruß. Jetzt ist der nur so fein das man den mit dem Auge nicht mehr sehen kann. Die ständige Gier nach mehr Leistung und weniger Verbrauch bei leichten Fahrzeugen hat diese Schritte in die falsche Richtung gehen lassen. Bin der Meinung vom alten MAN Schrauber. | _________________ Ständig die Brocken aus dem Auspuff zerkleinert damit es dem Feinstaub gerecht wird |
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 ich Idiot...

Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Rennesøy, Norwegen Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. ML 270CDi W163 2. Mountainbike |
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Verfasst am: 31.07.2011 06:44:59 Titel: |
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Jaja... ein Arzt mal zu der FeinstaubDiesel)problematik:
Das Zeug aus den alten Diesel haben wir gesehen, sah scheisse aus aber: die Lunge konnte diese Brocken abhusten die ueberhaupt in der Luft waren. Der feine Russstaub heutzutage wird von den Flimmerhaerchen nicht mehr raustransportiert, da koennen wir alle auch geich mit Rauchen anfangen... | _________________
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 Abenteurer

Mit dabei seit Mitte 2010 Wohnort: neuerdings auf Arbeit, sonst Spremberg Status: Urlaub
| Fahrzeuge 1. XJ 4,0 PickUp Umbau 2. VW Crafter AL! 3. Skoda Superb TDI 4x4 4. Kawasaki ATV |
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Verfasst am: 31.07.2011 09:19:54 Titel: |
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PatrolY61; sorry aber ich kann mir nicht vorstellen, das man die Motoren mit Reiheneinspritzpumpe
mit den heutigen vergleichen kann, egal unter welchen Gesichtspunkten
- Geräusche, Leistung, Laufkultur oder Verbrauch
 | _________________ Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 31.07.2011 11:05:06 Titel: |
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Hi,
natürlich kann man das.
Früher war einfach alles besser.
Keine Verschwörung der Hochdruckeinspritztechnikmafia, keine Schadstoffproblematik, die man sich schön reden muss,
Rußpartikel, die man mit dem Luftgewehr bekämpfen konnte. Schöne, einfache Welt ohne komplexe Zusammenhänge.
Weiß doch jeder...
Grüße Stephan
P.S. Vergleicht mal einen modernen Diesel mit einem klassischen. Das beantwortet alle Fragen. | |
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