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Island vor 30 Jahren

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Fritz1
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...und hat diesen Thread vor 5017 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 29.10.2011 18:01:09    Titel: Island vor 30 Jahren
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Island vor einigen Jahren


Im Jahre 1969 setzte ich meinen Fuß auf die Insel. Die erste längere Reise mit dem Auto von Deutschland aus erfolgte dann 1981. Die Fähre (Smyril) fuhr auch damals schon von Dänemark nach Thorshavn, setzte die Passagiere und Autos ab, fuhr nach Bergen, kam zurück und dann ging es nach Seydesfjördur. So ist es auch wohl immer noch.
http://www.ferry-site.dk/picture/ferry/6906529b.jpg
http://www.flickr.com/photos/14716771@N05/4138374065/

Das Schiff war klein, ca. 100 m lang, es gab auf dem überdachten Achterdeck dreistöckige Betten, konnte man mieten und mit eigenem Schlafsack lag man dann dort. Billiger war es aber, sich mit dem Schlafsack in der Cafeteria am Abend auf den Boden zu legen, dort war es wärmer und gemütlicher. Ich hatte es noch besser, das Autodeck wurde nicht verschlossen, mein Auto stand so, dass ich reinkriechen konnte, also schlief ich im Auto. (Verboten war das aber auch schon) In der Cafeteria wurde dann nur der Kaffee gekauft, das Brot, die Wurst usw. hatte man ja mit und holte es aus dem Auto.
Auf einer Reise war die Fähre total überbucht, ein Teil der Autos sollte mit einem Frachter vorweg von Thorshavn nach Island gebracht werden. Meines war ausgewählt. Die Reederei versorgte uns/die Leute auf den Färöer-Inseln, Ausflüge wurden unternommen, geschlafen wurde auf einer Fähre die zwischen den Inseln verkehrt und als es dann von Thorshavn nach Island ging haben wir das Hospital als Unterkunft bekommen. Wir kamen zwar nicht ans oder ins Auto, hatten aber ein richtiges Bett.

Auf den Färöeren gab es damals ein mehr oder weniger totales Alkoholverbot, so fuhren auf der Fähre auch Alkoholiker, die nur zum Saufen die Tour Thorshavn Seydesfjördur und retoer unternahmen und die ganze Reise einen heftigen Glimmer hatten.
In Island angekommen musste man durch eine Desinfektionsanlage, mit dem Auto durch die Brühe fahren, Stiefel eintauchen, Angelausrüstung auch, Lebensmitteleinfuhrbeschränkungen gab es auch, aber noch keine Dieselsteuer.
Die erste Reise 1981 erfolgte mit einem V8 Benziner (5,6 Liter Hubraum) und Benzin war sehr teuer, ich meine 2 x so viel wie zu Hause.
Lebensmittel haben wir fast zu 100 % mitgenommen, zum Teil Konserven, aber auch selber vorgekocht und in Marmeladengläsern eingeweckt. Ich erinnere mich nur, dass frisches Gemüse kaum bezahlbar war und es auch wenig Einkaufsmöglichkeiten gab.
Dafür gab es an der Westküste aber noch ein Fabrik zur Verarbeitung des Walfleisches, es stank dort erbärmlich bei der Zerlegung der Wale, aber das Fleisch schmeckte ganz ordentlich. Ich weiß nicht mehr wann die Fabrik geschlossen wurde, aber 1989 war sie wohl nicht mehr in Betrieb. Auf den Färöeren wurden damals auch noch (heute wohl auch noch, oder?) die Grindwale gejagt. Eine blutige Angelegenheit. Die ausgeweideten Kadaver lagen dann am Strand in den Klippen rum und das Fleisch hing vor den Häusern, es wurde getrocknet für den Winter.

Auf Island war die Ringstraße fertig, das Tankstellennetz halbwegs ausreichend (40 bis 60 Liter im Kanister reichten). Ich erinnere mich an keine Beschränkungen, am Myvatn beim Hauptort (Rykjalid?) gab es in einer Spalte heißes Wasser, man kam nicht einfach runter und es war auch zum Baden zu heiß, aber ein schöner Platz um dort zu übernachten (Gab es schon einen Campingplatz?)

Zur Askja konnte man damals auch schon, aber mein erster Versuch war die Piste die quasi von Norden kommend so als Abzweiger vom Sprengisandur zur Askja führt. War eine schwierige Piste für ein Greenhorn, aber auf die Detaillierten Landkarte gut eingezeichnet. Von der Askja gab es auch noch nicht die Querverbindung zur F98, man fuhr wieder bis zur Ringstarße um auf die Nordseite des Vatnajökulls zu kommen.
An der Askja gab es schon ein Wärterhäuschen, wir waren mit drei Autos für die Nacht dort und haben auch schon etwas bezahlt.

Für die nächsten Reisen sollte es dann ein Dieselauto sein, also LR 109 gekauft, umgebaut auf Mercedes-Dieselmotor und wieder auf die Insel. Britisch Leyland heißt ja auch Britisch Elend, es gab immer was zu schrauben, zu reparieren, aber man kam durch. Die Fähre hieß dann schon Norröna (oder so), aufs Autodeck kam man immer noch. Das änderte sich dann auch irgendwann und die Isländer nahmen inzwischen für Dieselautos auch eine extra Gebühr, die Zahl der Touristen wurde auch immer größer, die blaue Lagune war kein Abwasserschwimmbad mehr sondern ein Badeerlebnis mit Eintritt, trotzdem blieb es (ist es) ein faszinierendes Land. Die Naturbrücke an der Eldgjaspalte war eingebrochen, auf dem Gletschersee gab es Ausflugsboote und schlafen durfte man auch nicht mehr wo man wollte, es änderte sich manches. 1989 hatte der LR dann Rahmenbruch, nach notdürftigen Schweißarbeiten ging es nach Hause und damit war es (vorläufig?) die letzte Reise.


Fritz




















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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 18:04:40    Titel:
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Das es sich um alte Dias handelt, sind natürlich die Farben ziemlich daneben.#



















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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 18:07:20    Titel:
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 18:26:59    Titel:
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Diese Kisten, dieses Vintage-Flair, ist das geil, mir läuft das Wasser im Munde zusammen!

Sag mal, vor 30 Jahren war doch Anfang der 80er, also praktisch die 3 Jahre, in denen meine guten alten Lappländer (C202) noch nagelneu waren - hast net zufällig nen neuen Lappländer auf einem deiner Bilders?
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Soenke
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 18:38:47    Titel:
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sehr schön, vielen Dank für Deine Mühe.

Vieles kommt mir sehr bekannt vor, vom selbstgestrickten Norwegerpulover (von der Tante), über diese zierlichen Drahthocker bis zum Festfahren an unspektakulären Stellen und dem täglichen Landy-Geschraube..

Toll die Landschaft im Zeitvergleich, viele Stellen sehen noch genau gleich aus.
Toll auch die Geothermalgebiete ohne all die Absperrungen und Wege. Das Wasser in der besagten Felsspalte hat sich übrigens langsam abgekühlt, zum Baden ist es mit knapp 50°C aber immer noch zu heiß. Vielleicht in ein paar Jahren...



unsere erste Reisevorbereitungen und Erlebnisse unterwegskommen wir wieder in den Sinn


(so um 1985)

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Gruß Sönke
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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 19:15:06    Titel:
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Und noch ein paar Bilder von damals

















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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 19:19:28    Titel:
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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 19:31:16    Titel:
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Und die letzen Bilder,
Dias habe ich noch genug, aber eben nicht digitalisiert.

Nach der Erfahrung mit dem LR nahm ich dann Steckachsen und Blattfedern mit.

Rahmen schon gebrochen? Achse schon aus der Richtung?





In dieser Scheune wurde der Rahmen geschweißt


Zwischenring um den DB-Motor an das Getriebe des LR anzuflaschen.


Zum letzten Bild:
Die Höhenbegrenzung bzw. der Preis verleitete diesen sparsamen Nachbarn zu der Variante, auf den LR Räder vom Mini aufzubschrauben, damit auf die Fähre zu fahren und dann diese Röllchen den ganzen Islandurlaub mitzuschleppen für den Rückweg.

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Fritz1
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 19:41:40    Titel:
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Vieles kommt mir sehr bekannt vor, vom selbstgestrickten Norwegerpulover (von der Tante), über diese zierlichen Drahthocker bis zum Festfahren an unspektakulären Stellen und dem täglichen Landy-Geschraube..


Ich habe jeden Tag eine Einspritzleitung (immer die gleiche) über dem Campingkocher mit Weichlot wieder gelötet, dicken Tropfen auf die Leckstelle und trotz des moderaten Einspritzdrucks von ca. 150 bar konntest du nach vielleicht 50 oder auch 100 km wieder riechen, dass die Leistung undicht ist. Anhalten, abschrauben, Kocher an, Lot nehmen, neuen Tropfen drauf und gut war es.

Da gibt es aber auch noch viele andere Geschichten.


Gruß


Fritz
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 20:12:38    Titel:
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Zitat:
Da gibt es aber auch noch viele andere Geschichten.


nur zu Ätsch

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Gruß Sönke
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hexchen
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 20:13:22    Titel:
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Vielen DAnke für die Bilder ... Knuddel

_________________
Grüße hexchen
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The Rat
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 22:17:01    Titel:
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Einfach nur geil!

Gruß
Bernd
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BeitragVerfasst am: 29.10.2011 22:57:04    Titel:
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Fritz1 hat folgendes geschrieben:






Obskur Huch Respekt

Ist das der Nikel Pallat von den Ton, Steine, Scherben?








Fritz1 hat folgendes geschrieben:






Der GAS (?) mit der Nummer R1385 war ja jahrzehntelang unterwegs oder wie? Weil 2004 schaffte er es bis in die isländische Offroader-Fibel ("ekið um óbyggðir"), Seite 73 oben rechts.

YES
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siggi109
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BeitragVerfasst am: 30.10.2011 09:35:20    Titel:
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@fritz1

schönen dank für die herrlichen bilder von ,,anno dunnemals,, ............. YES Respekt
ich kann allerdings nicht betätigen das 109er mit ORGINALMOTOR so oft kaputt gehen
oder permanent feststecken.............
ich hab meinen schon seit '92 und probleme mit dem motor hatte ich eigentlich,bis auf
eine gebrochene dieselleitung auf dem weg nach rumänien (wurde in polen mit einer
leitung vom mercedes diesel repariert),keine probleme mit rahmen und technik......... Grins Ja

ok,die belastung auf island ist natürlich deutlich höher und die beladung mit gepäck für
zwei leute doch deutlich höher............ Smile

_________________
SIGGI109

NUR EIN DOOFER RAMMT NEN ROVER

LAND ROVER S III






mein teiledealer ?? natürlich
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BeitragVerfasst am: 30.10.2011 13:55:10    Titel:
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Sag mal, Fritz, du wirst doch net tatsächlich damals deinen schönen geilen Bronco gegen einen Landrover eingetauscht haben!? Huch


Die Sache mit den Minirädchen am LR wegen dem Höhenaufschlag auf der Fähre is cool, die Idee hatte ich ja schon öfter gehört (und wurde unter den Lappländerfahrern schon oft diskutiert), aber dass das wirklich mal jemand macht, hab ich noch nie gesehen...
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