 Offroader

Mit dabei seit Ende 2011 Wohnort: Ilsenburg
...und hat diesen Thread vor 5002 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. 85er Chevy K30, 06er Ford Mustang GT |
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Verfasst am: 22.11.2011 23:56:43 Titel: ... ausm Harz |
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Hallo Forums-Mitglieder,
ich bin der Marcel (Anfang 30) aus Ilseburg im Harz, bin seit meiner Jugend von dem Chevy Pickup Virus infiziert. Vor 5 Jahren kam ich dann zu meinem ersten Ami, einem 2006er Mustang. Habe damit meine ersten richtigen US-Car erfahrungen gesammelt. Einigen kommt vielleicht aus dem Dr-Mustang Forum der Nickname bekannt vor.
Letztes Jahr traf es sich das ich endlich den Jugendtraum vom Chevy Pickup erfüllen konnte. Es wurde ein M1008 also die Army Version des K30. Klar die "Ein Colt für alle Fälle" hatte da gewissen Einfluß.
Leider war ich bei der Auswahl des Objektes nicht sonderlich gründlich, es stellten sich zu den offensichtlichen Röstmängeln noch einige böse technische Überraschungen ein.
Es find schon auf der Überführungsfahrt an:
- Problem 1 linke Lima lädt nicht mehr - Stopp der Fahrt 15km vorm Ziel weil schwarzes Auto in schwarzer Nacht nur vom Begleitfahrzeug angeleuchtet geht leider nicht, Fortsetzung am nächsten Tag
- Problem 2 Bremsleistung ist fast null - Leitung auf dem hinteren geplatzt / durchgerostet
- Problem 3 enormer Dieselgeruch im Motorraum
Dann endlich zuhause angekommen gings auch schon ans Werk. Aufgebockt, Räder runter und blöd aus der Wäsche schauen. Denn die Bremse des K30 steht so nicht im Heynes Rep. Handbuch. Also Dokumente gegoogelt und gefunden.
Dann Bremse hinten zerlegt. Überraschung 1:
alles tot... Belag bis auf 0,5 mm angefressen, Kolben undicht, Verstellhebel fesgegammelt, Trommeln zu starke Riefen. Juhu, us-parts-online hatt sich jedenfalls gefreut. 75kg Material für die Bremse für caa 700Euro geliefert. Dabei noch nen Simmering für die Radnabe getauscht. 2 Wochen später Bremse hinten und alle Leitungen ringsum komplett neu.
Ich suche dann also nach dem Schaden der Lima. Regler, Kohlen, Dioden alles okay, Bruch in der Rotorwicklung.... sogut wie nicht reparabel. Also gebrauchte Lima als Teilespender beschafft. Umgebaut, aufgearbeitet funktioniert.
Dann endlich die Suche nach dem Dieselgestank. Schnell wird klar unter der Ansaugbrücke is ne große Pfütze. Also Brücke runter und Einspritzpumpe freigelegt. Die Dichtung wieder mit 4 Bolzen befestigt und dann gestartet. Is nen Diesel da geht das, beim Benziner funktioniert das nicht. Nach dem Start war das Elend dann schön zu erkennen. Die Verstellwelle ist ausgeleiert, bei jedem Gaspedeltritt spritzt der Diesel dort raus. Erklärung für nen Verbrauch von 22L / 100km bei 100km/h.
Dichtsatz für die Standdyne DB2 kostet hier ca 90Euro in den Staaten mit Versand nur 30. Also drüben bestellt. Wochen später dann das Zeugs verbaut. Verstellwelle is zwar dicht, dafür tropft es dann an anderer Stelle. Also Pumpe komplett raus, das dauert ca 3 Stunden. Ohne "Krähenfüße" für die Ratsche nen ganzen Tag. Pumpe abgedichtet wieder rein. Verbrauch sackte auf 17L/100km ab. Respekt, 5L auf 100km verdunstet.... wahnsinnige Brandgefahr weil das Zeugs hinten neben den Krümmern übers Getriebe gelaufen ist.
Leider war der Zustand der alten DB2 so mies das ich dann gleich ne generalüberholte bestellt habe. Ja, auch in USA weil hier allein die Einstellung der Pumpe schon 500Euro kostet, ohne eine Dichtung. Für 380 Euro dann die fast neue, aber leistungsfähigere verbaut.
Zwischen zeitlich machte der Anlasser immer mehr auf sich aufmerksam. Das Singen wurde leicht schrill, ich ahnte, der Abstand Ritzel / Starterkranz passt nicht 100%. Ne Woche bevor ich das prüfen wollte passiert es dann. Im Gelände, wo sonst keiner mehr hinfährt aus schwere Rücketechnik, mache ich Holz. Beim Startversuch zur Heimfahrt kreischt es nur noch, der Motor dreht nicht. Ups. was nu? Nach 3-4Versuchen dann doch noch Erfolg gehabt, ein letzter Start und ich komme aus dem Loch wieder raus. Zuhause angekommen dann den Anlasser überprüft.
Ohweh.... Das Lagerschild (Alu-Druckguß) ist mit Schweißnähten nur so übersäht. Es ist nicht mehr in Form wie es sein sollte statt einer runden Öffnung ist nur noch ein ovaler Schlitz vorhanden durch den sich das Starterritzel gefräst hat. (Bei Bedarf stelle ich mal ein Bild ein) Da hatte ein Vorbesitzer den Anlasser nur mit den 2 Bolzen am Block befestigt und den Haltebügel, welcher die Schwingungen aufnehmen soll vergessen. Der Anlasser mit ca 12-15kg hat dann durch die Schwingungen die 10er Bolzen ausm Block gerissen und das Schild zerstört. Daraufhin wurden 12er Löcher in den Block geschnitten und das Gehäuse geschweißt. Alu... das machen nicht soviele. Nen provisorischen Haltebügel gabs dann auch noch. Leider war der nicht so effektiv was mir dann diese Situation einbrachte.
Wieder Teile bestellt, Lagerschild und Haltebügel bei Truckshop Lüneburg. weniger als 60 Euro für alles. Warum macht man sich da die Mühe und bruzzelt das wieder zusammen? Verstehe ich bis heute nicht.
Einer der Vorbesitzer war auch verliebter Strippenzieher, der ganze Kabelbaum war ein Knäuel. Die Glühautomatik durch nen manuellen Taster überbrückt. Naja wegen der dürftigen Starteigenschaften noch mal neue Glükerzen 89Euro für die Börg-Kerzen bei Morlock rein und die Glühanlage repariert. jetzt mit richtigem Glühen und der frischen Einspritzpumpe ist das Starten ein Genuß. Kommt sofort und total feurig. Vorher war es lahm und humpelnd.
Apropos humplen. Viele Chevy Fahrer kennen es das: Wobbel of Death. Ab 70 setzte bei dem Wagen so ein Springen ein das einen glatt von der Straße hob. Ursache waren nicht die 36er Hummer Reifen. Auch nicht die un gewuchteten Felgen oder die Lenkungsdämpfer. Nein alles falsch. Abgenutzer Kingpin und ausgeschlagene Lagerschale rechts oben wie unten, sowie festgerostete Kreuzgelenge in der Vorderachse. Die ganzen Teile alle über Rockauto.com bestellt.
Die Kreugelenge waren so steif, dass sich die Welle beim Rausziehen nicht mal verdreht hat. Ließ sich nur mit brachialer Gewalt bewegen. Richtig, neue Kreuzgelenge rein. Entweder bei Morlock für 70 das Stück, bei kts für 55,- oder bei rockauto.com für 30Euro kaufen und irgendwie ne Sammebestellung hinbekommen. Nach der Aktion war dann das Wobbel of Death weg!
Leider hat der Rahmen an der Stelle wo das Lenkgetriebe sitzt schon gelitten und benötigt dort eine Verstärkung.
Weil dem Tüv Mann und mir dann der Rost an der Karosse zu viel wurde bin ich jetzt dabei das Ding komplett zu zerlegen und alles was an Blechen vergammelt ist durch neue / Rep.Bleche zu ersetzen. Der Kabelbaum wird auch wieder aufgearbeitet, das wird ne schöne Winterarbeit. Den Ladeflächenboden habe ich schon sauber, muss ihn noch verzinken lassen.
Bis Mitte nächstem Jahr will ich mit Blech und Elektrik dann fertig sein. Bis dahin kommt hoffentlich noch mein neues Getriebe, ein versträrktes 4L80E mit Potential für 700Nm und 475PS. Die 3 Gänge Th400 sind zwar robust, aber Komfort und sparsam is damit nicht. Wenn der Tüv seinen Segen gibt, folgt dem Getriebe dann auch ein passender 454 Bigblock Benziner. (klar warum das Getriebe verstärkt wird).
So dann hoffe ich auf eine schöne gemeinsame Zeit hier im Forum und das wir noch das ein oder andere Thema zum Pickup und seinen Umbauten vertiefen können.
Grüße
Marcel | |
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 Offroader

Mit dabei seit Ende 2011 Wohnort: Ilsenburg
...und hat diesen Thread vor 5002 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. 85er Chevy K30, 06er Ford Mustang GT |
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Verfasst am: 23.11.2011 22:22:13 Titel: |
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Aufgrund der Nachfrage noch ein paar Bilder von dem "Prachtstück".
Da wäre die erste Rast auf der Überführungsfahrt
Der Diesel-See unter der Ansaugspinne
Die frisch gemachte Bremse hinten links, rechts sieht genau so aus
Die erste Fahrt im Gelände
Mal nen Eindruck von der Steigung
Frontansicht
kurz nach der Befreiung von der Ladefläche
Die habe ich übrigens alleine runter genommen, in einem Stück...
...weil ich bei dem Zustand nicht so auf Unversehrtheit achten musste landete die dann etwas unsanft. Einzig das Bodenblech blieb erhalten. Der Rest wird / sind Neuteile
Quasi aktuelle Status, alle Anbauteile ab, bis auf Kühlerträger und Kabine. Die bleibt da noch bis die Schweller und Ecken reapariert sind.
wird dann gelöst, nach hinten geschoben, der Motor und Getriebe raus, wieder nach vorne befestigt und ab zum Sandstrahler. Der macht dann Rahmen und Kabine sauber. Anschließend Lackierer und hoffentlich neuer Motor mit neuem Getriebe rein. Beim Motor muss der TüV noch ja sagen. | _________________ Hubraum ist durch nix zu ersetzten, außer durch noch mehr Hubraum |
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