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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2012 Wohnort: Berlin Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 4713 Tagen gestartet!
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Verfasst am: 21.09.2012 10:10:46 Titel: Abgastemperatur Turbodiesel wo messen? |
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Hi,
ich habe zu dem Thema recht viel gelesen aber es bleiben doch Fragen.
Da ich zur Zeit recht viel mit Ladedruck, Fördermenge und Förderbeginn an meinem Iglhaut Bus spiele und der OM 602 nicht unbedingt für die haltbarsten Zylinderköpfe bekannt ist möchte ich die Abgastemperatur messen um zu sehen was passiert.
Dazu kommt das ich gerade einen LLK nachrüste und auch da gerne sehen möchte welchen Effekt dieser hat.
Es finden sich im Netz Angaben die von 680 - 850 Grad Abgastemperatur bei Turbodieseln reichen, leider meißt ohne Angabe des Meßpunktes. Da ich ungern den Krümmer anbohren möcht soll der Temperaturfühler direkt hinter den Lader.
Welche Temperatur sollte man dort als Maximum ansehen? Was wäre eine vernünftige Temperatur ?
Danke und Grüße
Thomas | |
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Verfasst am: 21.09.2012 10:18:52 Titel: |
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Die Temperatur nach Lader hängt stark von Deinem Ladedruck ab.
Je höher Dein Ladedruck, um so niedriger die Abgastemperatur.
Ich seh grad vor mir nen Motor mit rund 1400 mbar Ladedruck, der hat nach Lader rund 475 °C Abgastemperatur.
Motor hat rund 4,5 Liter Hubraum und 220 PS. Er dreht 1000 rpm bei Vollast. (aktueller Zustand)
Kini | _________________ "Aber sie beschützen uns doch vor Terroristen!" liegt nur eine Schublade über "Aber er hat doch Autobahnen gebaut."
Nie so tief bücken!
auf twitter von @haekelschwein
Kein Popel mehr.
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 Offroader

Mit dabei seit Ende 2012 Wohnort: Helmstedt Status: Verschollen
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Verfasst am: 21.09.2012 10:29:30 Titel: |
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Temperaturabnahme hinter der Turbine ist absoluter Nonsens und bringt dir keinerlei Auskunft.
Die Temperatur ist stark vom Druck abhängig. Diese Variable geht hinter der Turbine nicht ein
Und zwar nicht vom Ladedruck, sondern vom Abgasdruck.
Messung macht nur im Sammler des Krümmers oder direkt im Abgasgehäuse direkt vor der Laderturbine Sinn.
Ich beschäftige mich seit mehreren Jahren intensiv mit Motorenaufladung und Motorsteuerung und kann aus eigenen Erfahrungen sprechen.
Hinter der Turbine hast Du Abweichungen von 100-200 Grad. Locker. | |
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Verfasst am: 21.09.2012 10:33:39 Titel: |
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Die Temperatur misst man saubererweise vor dem Lader. Die Temeraturen sind sehr verschieden. Ein Motor wie Deiner mit Seriensetup-Lader und ohne modifizierte Pumpe (also Lambda nach Vorschrift), liegt abgasseitig im Mischbetrieb zwischen 300 und 400 Grad Celsius. Lange bergab bedeutet natürlich viel kälter, lange Vollgas bedeutet wärmer.
Siehe Kinis Werten, steigen die Werte bei Motoren natürlich mit höherem Ladedruck. Signifikant wirkt sich aber vor allem das Gemischverhältnis aus. Je fetter der Diesel eingestellt ist, desto heißer die Abgase. Das ist genau umgekehrt zum Benziner. Der Abgasgegendruck, welcher eine wichtige spezifische Größe darstellt, ist ebenfalls hoch zu wichten.
Diesel mit so hohen Temperaturen, wie Du sie schreibst, sind moderne PKWs mit Kleinmotoren und hoher Leistung. Solche Werte muss man nicht erreiche und sollte es auch vermeiden.
Das ganze Thema Turbolader ist komplizierter, als vielen bewusst ist. Ein Lader hat ein Kennfeld mit ziemlich hoher Komplexibilität. Da geht es um Wirkungsbereich, Volumenströme, Pump- und Stopfgrenzen, adiabatische Zustandsänderungen - Ein Traum für alle Physik-Nerds wie mich.
Das Nachrüsten eines größeren Ladeluftkühlers zum Beispiel, kann den Lader killen. Was im ersten Moment extrem obskur klingt, weil doch jeder immer nach einem besseren LLK schreit, ist in der Praxis betrachtet durchaus mehrschichtig.
Ein größerer LLK erhöht die Volumeneffizienz des Motors. Da der Turbo (konventioneller Wastegate-Turbo) auf einen Zieldruck eingestellt ist, wird er immer versuchen, diese zu erreichen. Er muss nun aber höher drehen, um den vergrößerten Luftbedarf zu bedienen. Wurde der Turbo nahe an seiner Redline-Grenze gewählt, kann das Turbinenrad nun durch die Zentrifugalkraft Schaden nehmen.
Daher ist das Tunen von Turbladern-Fahrzeugen eigentlich keine so einfache Sache. Da meist die Lader aber mit genügend Spielraum gewählt werden, passiert selten wirklich etwas.
Soviel zum kleinen Einstieg.  | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Verfasst am: 21.09.2012 10:37:00 Titel: |
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Das die Messung nach dem Lader nicht optimal ist, kann ich bestätigen.
Wenn man aber weis, das die Temperatur vor dem Lader höher ist und mit einrechnet, kann man das schon machen.
Nicht sehr oft, bietet sich eine Möglichkeit, den Sensor vor dem Lader zu platzieren.
Und schon gar nicht, bei Kundenmotoren, die man gerade vor dem Auge hat.
220PS bei 1000Umin?
Traumhaft! | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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 Abenteurer


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Verfasst am: 21.09.2012 10:40:54 Titel: |
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Noch was.
Der Luftbedarf steigt nicht durch einen LLK.
Nur das zu füllende Volumen im Ansaugtrakt vergrößert sich, wodurch der Lader kurzfristig mehr arbeiten muss. | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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Verfasst am: 21.09.2012 10:47:05 Titel: |
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Team-Wildsau hat folgendes geschrieben: | Noch was.
Der Luftbedarf steigt nicht durch einen LLK.
Nur das zu füllende Volumen im Ansaugtrakt vergrößert sich, wodurch der Lader kurzfristig mehr arbeiten muss. |
Dauerhaft. Du steigerst die Volumeneffizienz des Motors, damit muss er über den gesamten Bereich mehr fördern, um den eingestellten Ladedruck zu erreichen. Der Motor schluckt die kalte Ladeluft mit höherer Dicht und "isst" damit mehr. Dadurch resultiert ja die Mehrleistung.
Es gibt da ein sehr gutes Tool, mit dem man das Online durchrechnen kann. Ist allerdings zugegebenermaßen anspruchsvoll: http://www.squirrelpf.com/turbocalc/index.php | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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 Offroader

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Verfasst am: 21.09.2012 10:51:31 Titel: |
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Hi,
wow das ist ja wie ein Livechat hier.... Danke für die schnellen Antworten.
Erstmal zur Ausgangslage:
es handelt sich um einen Mercedes OM 602 mit nachgerüstetem Turboladerkit von STT und entsprechend angepaßter Einspritzpumpe. Im Transporter hat es den Motor mit Turbo auch nie original gegeben.
Den Krümmer anbohren würde ich gerne vermeiden wollen, aber wenn nötig geht das natürlich auch.
Ich hatte gehofft das es entweder Werte hinter dem Lader gibt, oder man als grobe Faustformel sagen kann:
Temperatur hinter dem Lader plus Wert X = Temperatur vor dem Lader. Es geht ja nicht um Gradgenaue Messung sondern um Grenzwerte und Tendenzen.
@ Andreas: STT hat den Turboladerkit damals auch mit LLK geliefert und verbaut, der Lader war mit und ohne LLK der gleiche. Daher mache ich mir da erstmal keine Sorgen. Das Thema das du da anschneidest ist mir aber neu und ich würde da gerne etwas mehr wissen.... Wenn du also Zeit für sowas hast lese ich gerne eine kleine Abhandlung zu dem Thema
Also nochmal fragend: Welche Werte müßte ich hinter dem Lader als Grenze ansehen oder muß zwingend ein Loch in den Krümmer?
Grüße
Thomas | |
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Verfasst am: 21.09.2012 10:57:31 Titel: |
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Ich hab leider aktuell keine Zeit für ne Abhandlung zum Thema Turbolader. Du weisst ja, viel Stress dieser Tage. Aber wie die Kollegen schon schrieben, wenn Du hinterm Lader misst, dann ist es dort kälter. Aber mit dem Nachrüstsystem wirst Du sicher keine Temperaturprobleme bekommen. Das Limit ist auch vom Lader abhängig. Materialien, Umgebung am Motor etc. Bleib unter 450 Grad hinterm Lader und die Welt ist immer bestens.
Gaaanz grobe Daumenpeilung. Miss erstmal und schaue selbst, was rauskommt. Das sind Deine Sorgen sicher weg. | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Verfasst am: 21.09.2012 10:58:26 Titel: |
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Nachtrag zu den Beiträgen die hier kamen als ich getippt habe:
Ich baue gerade einen wassergekühlten LLK den ich so plazieren kann das der Weg auf der Druckseite Richtung Ansaugkrümmer wesentlich kürzer wird und statt vorher mit 3 mal 90 Grad Bögen nur noch 1x 90 Grad die Richtung ändert.
Das zusammen sollte das Füllvolumen des LLK nahezu ausgleichen.
Grüße
Thomas | |
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Verfasst am: 21.09.2012 11:04:28 Titel: |
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Das Füllvolumen des LLK ansich ist relativ egal und verzögert nur die Ansprechzeit bzw. verlängert Überschwinger etwas. Die sind aber in der Regel egal - Siehe Team Wildsau.
Mein Hinweis bezog sich auf die Volumenstrom-Effizienz als dauerhafter Prozess zum Motor. Muss aber auch nicht wirklich hier berücksichtigt werden. Wenn man allerdings bei 4.0 bar Ladedruck die Luft mittels Monsterkühler auf 25 Grad bringt, wäre es etwas anderes  | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Verfasst am: 21.09.2012 11:42:43 Titel: |
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Wassergekühlter LLK bringt die Luft auf bestenfalls Motortemperatur?
@Wildsau: 220 PS ist nNennleistung bei 2300 rpm.
Generell ist die Temperaturmessung aber viel zu träg, um im Fahrbetreib vernünftige ERgebnisse zu liefern.
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Verfasst am: 21.09.2012 11:47:04 Titel: |
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Kini hat folgendes geschrieben: | Wassergekühlter LLK bringt die Luft auf bestenfalls Motortemperatur? |
Diese Systeme müssen eigene Kreisläufe sein und dürfen nicht mit dem Motorkühlwasser arbeiten. Sonst wäre es ja genau der gegenteilige Effekt - Wir heizen mal die Ladeluft dufte auf :-) | _________________ Leben ist draußen. Denn wer das Abenteuer sucht, darf den Luxus nicht fürchten.
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Verfasst am: 21.09.2012 11:48:12 Titel: |
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Für einen wassergekühlten LLK benötigt man im ungünstigen Fall einen separaten Kühlkreislauf.
Außer der Kühler ist wie bei mir, total überdimensioniert, so das der Rücklauf Umgebungstemperatur hat.
Den könnte man dafür verwenden. | _________________ Owner of the "Bastelbudenfred" |
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Verfasst am: 21.09.2012 12:43:36 Titel: |
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flashman hat folgendes geschrieben: |
Diese Systeme müssen eigene Kreisläufe sein und dürfen nicht mit dem Motorkühlwasser arbeiten. Sonst wäre es ja genau der gegenteilige Effekt - Wir heizen mal die Ladeluft dufte auf :-) |
Nicht so ganz.
Ladeluft kommt durchaus auf Temperaturen von deutlich über 150°C, ich hab sowas von 200 ° im Kopf. Hängt aber natürlich auch vom Ladedruck ab.
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