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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2014 Status: Urlaub
...und hat diesen Thread vor 2556 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Nissan Patrol Y61 ZD30 Deluxe Wagon Bj.2003 2. Honda Africa Twin 3. Vespa 125 TS 4. Vespa P200E 5. Vespa 50 Special |
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Verfasst am: 19.08.2018 20:07:41 Titel: Reifen vorne einseitig abgefahren |
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Hallo Zusammen,
das Leben meiner vorderen Gummis neigt sich solangsam dem Ende. Nun ist mir aber aufgefallen, dass das Profil auf der Aussenseite der Vorderräder mehr abgefahren ist als auf der Innenseite. Bevor ich nun also neue Pellen draufmache und denen das selbe Schicksal droht, wollte ich dieses Problem zuerst beseitigen.
Wie kann so etwas bei einer Starrachse passieren?
Ich kann ja keinen Sturz einstellen und von der Höherlegung kanns ja nun auch nicht kommen oder?
Kann mir lediglich vorstellen, dass die Achsstummel (Achsschenkelzapfen) am Ende sind und die Räder somit nicht mehr richtig in der Vertikalen stehen. Kann diesen Verdacht jemand bestätigen oder hatte schonmal jemand das selbe Problem?
Wie immer Vielen Dank für eure Hilfe
Gruß
zirri | |
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 Verdienter Held der Arbeit


Mit dabei seit Mitte 2007 Wohnort: Bruckmühl Status: Offline
| Fahrzeuge 1. rasender Campingstuhl mit Flügeln 2. Ovlov 3. Dnepr MT11 4. Honda Transalp 5. ½ Y60 6. ¼ DiscoIV8 |
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Verfasst am: 19.08.2018 22:12:07 Titel: |
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Wenn die Spur nicht passt (hier zuviel Vorspur), sieht das auch so aus.
https://www.werkstatt-tipp.de/raeder-und-reifen.html/
Grund: Die Reifen müssen mit zuviel Vorspur ständig bei Geradeausfahrt auch Schräglaufwinkel machen, sprich die Karkasse walkt zusätzlich leicht quer zum Reifen. Die Karkasse wird damit so ähnlich verformt wie ein Radiergummi, den man übers Papier schiebt. Und da wird vor allem die anlaufende Seite mehr verschlissen. | |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2014 Status: Urlaub
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Verfasst am: 20.08.2018 09:59:45 Titel: |
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Matthias hat folgendes geschrieben: | Wenn die Spur nicht passt (hier zuviel Vorspur), sieht das auch so aus.
https://www.werkstatt-tipp.de/raeder-und-reifen.html/
Grund: Die Reifen müssen mit zuviel Vorspur ständig bei Geradeausfahrt auch Schräglaufwinkel machen, sprich die Karkasse walkt zusätzlich leicht quer zum Reifen. Die Karkasse wird damit so ähnlich verformt wie ein Radiergummi, den man übers Papier schiebt. Und da wird vor allem die anlaufende Seite mehr verschlissen. |
Hallo Matthias,
das hatte ich noch gar nicht bedacht, klingt aber irgendwie logisch.
Muss dann wohl nochmal mit meinem Mechaniker sprechen, da der die Spur erst zu Beginn dieses Jahres eingestellt hat.
Ich werde aber selbst vorher nochmal versuchen das ganze gemäß Werkstatthandbuch einzustellen. D.h. Lagervorspannung kontrollieren und Vorspur kontrollieren.
Vielen Dank erstmal für deine Hilfe
Gruß
zirri | |
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 Offroader

Mit dabei seit Ende 2006 Status: Offline
| Fahrzeuge 1. Patrol |
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Verfasst am: 20.08.2018 21:04:35 Titel: |
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Hatte ich schon Mal irgendwo gepostet:
Der Sturz einer Starrachse ändert sich nicht.
Der Sturz einer Starrachse kann nicht eingestellt werden.
So die allgemeinen Aussagen.
Aber:
Tatsächlich ändert sich der Sturz bei Höherlegung an der Patrolvorderachse.
Der Radsturz ist bei einer Starrachse über den Winkel des Achsschenkelbolzenz zur "Starrachsenebene" definiert.
Dieser Winkel ist nur korrekt, solange die Achse nicht rotiert ist.
Wird die Achse durch Höherlegung nach vorne gekippt, ändert sich dieser Winkel und somit der Sturz.
Warum?
Weil der Achsschenkel nicht senkrecht sondern leicht schräg an der Achse gelagert ist.
Der Sturz ändert sich dann Richtung "positiv" und fördert somit das Abfahren des radäußeren Profils.
Gleichzeitig wird beim Lenken (ebenfalls durch die nach vorn gekippte Achse) nicht mehr 100%ig nach rechts und links gelenkt,
sondern immer ein klein wenig auch Richtung Boden.....
Und:
Der eigentlich nicht einstellbare Sturz der Starrachse kann durch Geradestellen der Achse durch z.B. Excenterbuchsen bei geringer Höherlegung, bzw. Dropboxen, gekröpfte LL, Casterplates bei größerer Höherlegung wieder in den Sollzustand gebracht werden.
So, genug gelabert.....
GRuß Patrolrider | _________________ master of desaster |
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 Offroader


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Verfasst am: 20.08.2018 23:11:58 Titel: |
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@Patrolrider: Erstmal vielen Dank für deine Ausführungen. Echt klasse!
Ich kann dir bis zu dem Punkt folgen, dass nach einer Höherlegung und das damit verbundene nach vorne Kippen der VA sich die Vorspur ändert und man sozusagen teilweise in den Boden lenkt. Die veränderte Spur (mehr Vorspur) würde auch zu meinem Reifenbild und zu den Ausführungen von Matthias passen.
Was ich jedoch nicht nachvollziehen kann ist, dass sich durch das Kippen der Achse auch der Sturz der Räder ändert.
Die Asschenkelbolzen haben doch nach der Höherlegung immer noch den selben Winkel zur Achse wie vorher. Sie sind nur weiter nach „linksvorne“ bzw. „rechtshinten“ gewandert, oder?
Kannst du mir das irgendwie bildlich beschreiben damit ich mir das vorstellen kann?
Anyway. Glaubst du ich muss bei meiner kleinen 3cm Höherlegung bereits die Casterbuchsen verbauen oder reicht es wenn ich die Spur neu einstelle?
Vielen Dank
Gruß
zirri | |
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Verfasst am: 21.08.2018 08:13:13 Titel: |
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Was der Patrolrider sagt mit anderen Worten beschrieben:
Das "nach vorne kippen" der Achse durch die Höherlegung ändert auch den Sturz. Allerdings nur, solange dieser ungleich 0° ist.
Stell dir in Gedanken einmal Räder mit extremem Sturz (20°), Oberkante nach Innen geneigt vor. Wenn du jetzt so weit ausfedern würdest, dass de 90° nach unten stehen, hast du 0° Sturz mehr relativ zur Fahrbahn. Dafür aber ordentlichst Vorspur.
Ganz so extrem ist es natürlich nicht, aber es macht auch bei wenig Höherlegung was aus. Allerdings sind das bei 3cm Höherlegung vermutlich nur wenige Winkelminuten.
An deiner Stelle würde ich dennoch zuerst die Spur kontrollieren und einstellen. Das ist erstens mit deutlich weniger Aufwand verbunden und zweitens halte ich es auch für die wahrscheinlichere Ursache.
Denke, dass 90% aller Patrols mit Höherlegung unter 50mm die Achse nicht wieder zurückdrehen und trotzdem keinen nennenswert einseitigen Reifenverschleiß haben. | |
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 Offroader


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Verfasst am: 21.08.2018 08:29:34 Titel: |
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Ok, so langsam verstehe ich das Ganze.
Bedeutet also, der Sturz einer Starrachse, sofern standardmäßig nicht 0°, ist immer "variabel" da er sich durch das Aus- und Einfedern verändert.
Da sich bei einer Höherlegung der Winkel zwischen Achse und Rahmen dauerhaft verändert, verändert sich in der Folge auch der Sturz dauerhaft. Oder??
Durch das einstellen der Vorspur eliminiere ich nun also das Walgen der Reifen beim Geradeauslauf nicht jedoch das "in den Boden lenken" da die Achse immer noch nach vorne geneigt ist.
Echt super eure Ausführungen!
Vielen Dank dafür!
Dann werde ich mich demnächst wohl noch mal ans Spureinstellen machen und meinen Mechaniker von jeder Schuld freisprechen
Gruß
zirri | |
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