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Vier Dummies in Albanien (08/2012)
...ein Versuch eines Reiseberichtes

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Brumsnudl
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...und hat diesen Thread vor 4637 Tagen gestartet!


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1. LR Disco 300tdi
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BeitragVerfasst am: 12.11.2012 21:19:58    Titel:
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!Achtung, der Bericht wird etwas textlastiger!
3.30Uhr: Die Hunde sind noch nicht wach, die Esel dementsprechend auch nicht. Doch da... *Raschel Raschel* *Reißverschlussgeräusch* *Plätscher Plätscher* Und die Odysee begann: Wir trugen abwechselnd oder gleichzeitig das Essen vom Vortag und gefühlt noch viel viel mehr Richtung Toilette. Die allgemein als „Blitzmann´scher Reiseinfekt“ bekannte Krankheit hatten wir uns nicht etwa von inländischen Speisen oder Trinkwasser geholt (wir waren sehr vorsichtig), sondern von den leckeren Konserven, die für viel Geld beim heimischen Metzger für uns gekocht worden waren. So vegetierten wir dahin mit unseren Bauchschmerzen und den undichten Stellen oben und unten. Jeder Toilettengang der Mitreisenden wurde gemeinsam diskutiert. Das ist wie an der Festtafel von Omas Geburtstag, nur endlich mal mittendrin statt nur dabei! Im Nachhinein ein beeindruckend, wie wir bei der stehenden Hitze, dem seltsamen Geruch (abwechselnd Mist, Müll und/oder Rauch) und dieser Schlaffheit dort ausgehalten haben.



Nach einem „Erholungstag“ versuchten wir einen Aufbruch, denn wir wollten eigentlich nur noch weg. So ging es immer mit einem Auge nach einer Toilettenmöglichkeit suchend gen Lezhë.

Hochzeitstross




Dort liegt die St.-Nicolas-Kathedrale, in der angeblich der albanische Nationalheld „Skanderbeg“ begraben liegt. Eine junge Frau (in unserem Alter?) erzählt uns einiges über den gegen die Osmanen kämpfenden Fürsten. Bevor sie jedoch Zeit für uns findet, wird sie von drei Jungs belagert, die wie Frühpubertierende auf dem Schulhof irgendwelche Annäherungsversuche starten. Dementsprechend kurz fällt unsere Führung aus. Wir werden verabschiedet mit den Worten „You are Germans, you know a lot, so I think you have no further questions“ rotfl, sodass sie sich schleunigst aus dem Weg machen kann um wohl die Telefonnummer des „Anführers“ entgegenzunehmen. Im Übrigen ist uns aufgefallen, dass es einen Stereotypen des albanischen Jugendlichen gibt. Alle jungen Männer bis Ende zwanzig tragen ein Handy am Ohr, mit viel Gel gestylte Haare und oft ein oben aufgeknöpftes Hemd. Dieses Klischee begegnet einem überall, wie abgelegen die Gegend auch sein mag!





Wir besuchen im Anschluss noch die Akropolis und bezahlen dafür die üblichen 100Lek Eintritt. Die Mittagssonne, unsere geschwächte Verfassung und eine fehlende Toilette lassen den Besuch recht kurz ausfallen. Daher ging es weiter nach Süden zum nächsten Campingplatz. Wir wollten doch lieber auf Wildcampen verzichten. Trotzdem sollte der Offroadanteil nicht zu knapp ausfallen, also fuhren wir ab und einen Schlenker oder Luftlinie. Demnach standen wir irgendwann vor einer interessanten Brücke, die es vor dem Befahren sicherheitshalber aber mal zu begehen galt:





Das A-Team hat den Auftrag erfüllt! Nichtsdestotrotz war die Brücke verflucht! Der Pajero hatte Kontakt mit den Abspannseilen und dadurch eine tiefe Schramme im Dach.


Der Disco ist von einer Längsbole abgeschnappt und hat sich kurzzeitig mit Tür und Spiegel an den Horizontalseilen abgestützt: Kratzer und kaputter Spiegel sind die Folge :-(



Weiter führte der Weg Richtung Meer, wo uns der Track entlang des Strandes und anschließend in die küstennahen Berge schickte.



Es war echt traurig anzuschauen, wie viel Müll angeschwemmt worden war. Generell begegnet einem das Müllproblem fast überall. Am Dorfrand oder auch mal im Straßengraben an der eigenen Hofumrandung gibt’s lokale Müllabladestellen, die ab einer bestimmten Größe angebrannt werden. Der Geruch erfüllte an vielen Stellen der Reise die Luft. Müllbehälter sieht man nur in größeren Städten. Aber weiter geht’s!







Der staubige Weg ist teils recht steil und mit vielen Auswaschungen versehen. Das macht Spaß und fordert mal die Verschränkung (oder die Sperre, hähä). Hinter einer Biegung steht ein „Drive-in-Bunker“, einer dieser tausenden von Einmann-Pilzen. Die Gelegenheit muss man für einen Blick hinein nutzen!



Nachdem Mic heil wieder herausgekommen war, ohne dass ihn eine Schlange oder ein Killerskorpion attackierte, konnten wir die Fahrt fortsetzen, die uns über ein Stück Autobahn nach Durrës führte:



Die Stadt ist voller (meist albanischer) Badetouris und ist geprägt durch den großen Hafen. Hier ist es Zeit für eine

kleine Lektion in Sachen albanischer Straßenverkehr

1) Verkehrsteilnehmer trifft man unabhängig von Art der Straße in Form von Fußgängern, führerlosen Tieren, geführten Tieren, Gespannen und motorisierten, ein- oder mehrspurigen Fahrzeugen aller Art. Diese halten sich ausschließlich im zu befahrenden Bereich des eigenen Fahrzeuges auf, wobei deren Bewegungsrichtung unabhängig von der vom Fahrer für die Fahrspur Angenommen ist. Ausnahme bildet die Autobahn, wo sich die Verkehrsteilnehmer meist parallel zur Fahrspur, aber in beide Richtungen bewegen. Beispiele: Frau läuft mit zwei riesigen Kisten auf der linken Autobahnspur entgegen der Fahrtrichtung (NACHTS!), stochastische Bewegung der Einzeltiere einer Schafsherde auf einer Hauptstraße, ein entgegenkommendes Fahrzeug auf einer durch Mittelstreifen getrennten vierspurigen Straße.
2) Das Wenden auf Autobahnen ist grundsätzlich gestattet. Dabei ist wie folgt vorzugehen: Wenn ein Mittelstreifen existiert ist dieser zu befahren, sodass das Fahrzeug senkrecht zur Straße steht. Es ist darauf zu achten, dass sowohl Heck als auch Front des Fahrzeuges in die linken Fahrstreifen der zwei Fahrspuren hineinragt, um eine größtmögliche Behinderung der anderen Verkehrsteilnehmer zu erzeugen.
3) Das Abbiegen von einer befahrenen Straße erfolgt unter der Maxime „Größtmögliche Behinderung“. Dafür ist das Fahrzeug langsam aber stetig abzubremsen. Der Fahrtrichtungsanzeiger ist so spät wie möglich zu setzen. Die Lenkbewegung sollte entweder mit einer Ausholbewegung sehr spät erfolgen oder mit sehr geringem Lenkwinkel, sodass das Fahrzeug nur langsam die befahrene Straße verlässt.
4) Grundsatz: „Wer zuerst kommt, blockt zuerst“. Entdecken Sie einen Stau vor sich, sollten Sie jede Gelegenheit nutzen, um auf der Gegenspur weiterfahren zu können. Meist tritt nach einigen Autolängen dann ein Hindernis auf. Jetzt sollten sie in ungekonnten Rangiermanövern die Straße weiter versperren, bis das Hupkonzert Ihnen zuliebe etwa 5min andauert. Nun wird es Zeit, sich mit ebenso ungekonnten Rangierbewegungen in die Schlange der Wartenden einzugliedern. Sie sollten auf ein geöffnetes Fenster achten, damit die im Anschluss auszuführenden Beleidigungen besser zum Adressaten und der unbeteiligter Umwelt gelangen
5) Gullideckel sind zum Einschmelzen! Die daraus folgende Verkehrsgefährdung ist hinnehmbar und kann gegen schlechtes Gewissen mit einem Stein oder Ast markiert werden. Dies gilt ebenso für Autobahnen. Beispiel: Offener Kanal auf der Autobahn, etwa 1x1,5m (beliefert von Campingnachbarn).
6) Schlaglöcher (RICHTIGE SCHLAGLÖCHER!) sind normal und gibt’s überall. Abgerutschte Straße wird ggf. durch Steine markiert. Eine Umfahrung sollte genügend Offroadpotential besitzen und ersetzt die ursprüngliche Straße für alle Verkehrsteilnehmer.

Eindrücke von Straße und Autobahn:







So erreichen wir am frühen Abend einen wunderschönen Campingplatz und schlagen unser Lager auf dem terrasierten Hang unweit vom Wasser auf. Der Campingplatz wird von einem netten Mann betrieben, welcher zu Zeiten des stalinistischen Regimes als Lehrer und später Berater der Regierung tätig war. Angefangen mit einer selbstgebauten Blockhütte (natürlich auf einem Artilleriebunker!) und Überdachungen in Strandnähe verwandelt er den Platz nach und nach in ein echtes kleines Paradies. Dafür rennt der knöchrige ältere Herr den Ganzen Tag mit Funkgerät und Akkuschrauber herum.







Nach bisschen Raki und einem bekömmlichen Essen, welches vom Sohn zubereitet wurde, hatten wir ein sehr interessantes Gespräch mit dem älteren Herrn. Wer mal nach Albanien kommt: Können wir nur empfehlen, den Platz und ein Gespräch mit ihm :-) Die angenehme Meeresluft sorgt für einen schönen Schlaf und so endet schonwieder eine Etappe unserer Reise. Wir fühlen uns zwar noch schlapp, aber die Magengeschichte scheint immer weniger akut zu sein, auch wenn sie unseren Alltag immer noch sehr stark bestimmt.
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Baloo
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1. LR110, F250
BeitragVerfasst am: 12.11.2012 21:36:11    Titel:
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Brumsnudl hat folgendes geschrieben:
flashman hat folgendes geschrieben:
Geiler Bericht, geile Reise YES

Baloo hat folgendes geschrieben:
Glidsch? ..... putt putt putt ......... Grins


Behoben! Vertrau mir


Supi! Doppeldanke! Dann werd ich das gleich demnächst mal machen, nicht dass ich noch für die orthopädischen Behandlungskosten aufkommen muss!


Wenn du möchtest kann ich dir die falsch gedrehten Bilder in den vorherigen Beiträgen ersetzen.
Müsstest mir nur die Links zu den richtigen Bildern per PN schicken.

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flashman
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BeitragVerfasst am: 12.11.2012 21:42:40    Titel:
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Nicht nötig, hab die korrigierten Beiträge schon bekommen und ersetze sie gleich YES

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Baloo
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1. LR110, F250
BeitragVerfasst am: 12.11.2012 21:44:24    Titel:
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Du Teufelskerl .......... Love it

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flashman
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BeitragVerfasst am: 12.11.2012 22:00:37    Titel:
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Danke an Brumsnudl - Jetzt stimmen alle Bilder und Picr hat ne neue Versionsnummer.

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Brumsnudl
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BeitragVerfasst am: 12.11.2012 22:09:13    Titel:
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Herrlich! Vielen Dank für die Korrektur! Knuddel
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Brumsnudl
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BeitragVerfasst am: 13.11.2012 22:13:06    Titel:
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So, nicht dass der Fred hier einschläft! Weiter geht’s!

Wir entschließen uns nach einem leckeren Frühstück mit unseren witzigen Zeltnachbarn zu einer Rundtour und einem weiteren Tag auf diesem schönen Platz. Die zwei jungen Eidgenossen von nebenan haben sich sehr spontan zu einer Albanienrundreise entschieden. Der 4.2l-Motor des A8 hat aber nach ihren Angaben ab und an mit schlechtem Sprit zu kämpfen. Dies können wir bei unseren Dieseln nicht feststellen. Darum werden sie nach dem Zusammenräumen gleich angeworfen, es geht zunächst ins Landesinnere nach Elbasan. Wir nehmen die schnelle Straße nach Tirana. Wir haben leider nicht viel Zeit für die Hauptstadt eingeplant, hat uns doch die „Ruhezeit“ sehr im Zeitplan zurückgeworfen. Überall in den Ländern an der Adria gibt es Waldbrände, so auch hier in Albanien, wo man alle paar Kilometer einen sieht. Deshalb riecht es wahrscheinlich auch überall so.



Die Stadtgrenze von Tirana passiert, biegen wir rechts ab. Wir wollen nach Navigationssoftware auf den Hinterstraßen das Zentrum umfahren. Prompt landen wir auf einem schönen Hohlweg, der Spaß macht und leider in ein militärisches Objekt führt. Ende der Straße! Es kommt ein Soldat angerannt und sagt, wir sollen umkehren.





Auf dem Weg zurück sehen wir das erste wilde Tier! Eine Schildkröte!



Also fahren wir doch durchs Zentrum. Es macht Spaß, aber man muss konzentriert fahren. Nicht nur wegen den anderen Verkehrsteilnehmern (siehe oben):





Die Pyramide ist das Werk von Pranvera Hoxha, der Tochter des stalinistischen Diktators Enver Hoxha. Er führte das Land hart und führte es besonders ab Anfang der 70er Jahre nach Abbruch der Kontakte zur Sowjetunion und später China in die Isolation. Daher auch die vielen Bunkerbauten. Das Bauwerk im Zentrum wurde von Pranvera (Architektin) entworfen und sollte als Mausoleum dienen, um den typischen Führerkult weiterzuführen.

Es standen noch einige serpentinenreiche Kilometer vor uns, bis wir das Tal erreichten, in dem Elbasan liegt. Es ist mit 80000 oder 130000 EW eine recht große Stadt. Nur die genaue EW-Zahl kennt keiner so recht. Aber das scheint die Regel in albanischen Städten zu sein, wenn man mal die Angaben bei Wikipedia überblickt. rotfl Jedenfalls gibt es in Elbasan ein riesigen Stahlwerk, welches noch unter chinesischer Hilfe entstand und welches beim Einfahren über die Berge sofort ins Auge fällt. Und wir wollten dahin! Dieses „urban explorung“ ( Ätsch ) lassen wir uns nicht entgehen!





Die Einfahrt geht durch ein Portal mit Pförtnerhäuschen. Im Anschluss ist ein großes Denkmal zu Ehren irgendwas Kommunistischen. Eine Reise in die Vergangenheit, so war der typische Eingang in ein großes Kombinat. Ich sollte noch erwähnen, dass das Werk geschlossen ist und langsam verfällt. In letzter Zeit hat sich eine türkische Firma eingemietet, die Schrott verarbeitet.





Achja, und ein recht neues Gefängnis ist auf dem Gelände entstanden!









Auf dem hinteren Teil des Geländes wird Obst und Gemüse in Gewächshäusern angebaut. Der Boden ist durch seine „wertvollen Mineralien und Zusatzstoffe“, welche die industrielle Nutzung hinterlassen haben, bestimmt mehr als geeignet dafür. In dem kleinen Verhau daneben liegt eine arme Person in der Mittagshitze, die das Wasser mal auf, mal abdreht und die Belüftung regelt.



Außerdem gabs noch ein Kuriosum! Nach der Glühbirne von Livermore ist dies bestimmt die am längsten brennende Lampe der Welt! Einmal installiert und dann vergessen, fristet sie unter dem Vordach der Ruine ihr dasein und freut sich über den Strom, der von irgendeiner Leitung kommt, die jemand vergessen hat abzustellen rotfl



Naja, genug philosophiert! Wir wollen weiter nach Kruja. Wir erreiche die kleine Stadt in den Bergen wieder über viele Serpentinen. Das letzte Stück ist wunderbar asphaltiert! Die Stadt scheint das einzige kulturelle Tourismuszentrum des Landes zu sein. Schon zu Envers Zeiten war ein Besuch des dortigen Skanderberg-Nationalmuseums Pflicht. Daher wurde auch der historische Basar belassen und einige Beton-Ferienheime gebaut. Das Museum stammt übrigens wieder von Envers Tochter:









Leider hat das Museum schon geschlossen, dafür können wir aber die untergehende Sonne in dieser schönen Kulisse bewundern. Und gleich noch ein Bildbeweis für eine witzige Sache, die im Straßenverkehr auffällt: Die Albaner mögen exotische Kennzeichen! Egal ob selbstgebastelt oder einfach vom Import drangelassen. So fällt die hohe Anzahl „britischer Touristen“ auf oder eben die schon weit abgelaufenen Kurzzeitkennzeichen:



Die Zeit drängt, wir wollen nur sehr ungern im Dunkeln zurück zum Zeltplatz. Leider gelingt es uns nicht ganz. Das Stück Autobahn in der Nacht wird die krasseste Autofahr-Erfahrung bisher. So verkrampft saß ich noch nie im Auto YES Auch die nächtliche Szenerie in Durres ist sehr chaotisch und kurios.



Wir erreichen den Platz sehr spät und gehen nach einem Essen mit den Schweizern und einem Verdauungsspaziergang am Wasser gleich ins Bett. Am nächsten Tag soll es weiter gen Süden gehen!
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BlueVelvet
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BeitragVerfasst am: 14.11.2012 10:12:35    Titel:
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Zitat:
Wer mal nach Albanien kommt: Können wir nur empfehlen, den Platz und ein Gespräch mit ihm


Danke für die Empfehlung! Wenn du jetzt noch sagen würdest, wo das ist, könnte man der vielleicht demnächst mal folgen!

Und noch ne Frage: Woher wisst ihr eigentlich so genau, dass euer "Reiseinfekt" von den mitgebrachten selbstgekochten (!!? Obskur) Konserven stammt? (Und nicht vom Wasser, von Säften, und was ihr sonst noch so alles reingezogen habt).

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Brumsnudl
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BeitragVerfasst am: 14.11.2012 11:19:14    Titel:
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Gern! Allerdings helfen Dir vielleicht die "Navigatoren" eher weiter, die wissen besser Bescheid und melden sich bestimmt heute Abend. Ich kann nur sagen, dass der Platz unweit von Kavare am Wasser liegt.

Der Infekt war sehr gut einzugrenzen, weil wir bis dahin nur von selbst Mitgebrachtem, frischen Obst, Quellwasser und anderen verschlossenen Getränken gelebt haben. Nagut, das geschenkte Brot und der Käse wären noch denkbar, aber dafür waren wir schon zu lang unterwegs (und die Überreste des Essen auch :-) ). Auch waren wir fast übervorsichtig mit dem nochmaligen Waschen von Obst und Gemüse. Daher kamen wir zum Schluss, dass es das Gammelfleisch-Geschnetzelte gewesen sein muss. Das hatte sich Mic vom lokalen Metzger besorgt, der auf Bestellung selbst Speisen kocht und anschließend in Konservendosen einbuchtet. War eben unsere Vermutung...
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Brumsnudl
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BeitragVerfasst am: 14.11.2012 11:19:38    Titel:
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Nachtrag Straßenszenen:




Bevor wir uns weiter gen Süden wagten, stand Berat, die „Stadt der tausend Fenster“, in unserem Interesse. Vom Berg mit der Festung hat man einen schönen Ausblick auf den ehemals christlichen Stadtteil Gorica. Die Stadt selbst ist an vielen Stellen noch sehr ursprünglich bebaut, ein wenig Zeit für einen Rundgang sollte man definitiv einplanen. Wir entscheiden uns für eine Führung in der großen Festung. Hier findet man sowohl Überreste von Moscheen als auch christliche Sakralbauten aus dem 14.Jhd. Heutzutage leben, wie in vielen Balkanstaaten, Muslime und Christen sehr harmonisch miteinander. Zuerst läuten die Glocken und wenig später sind die Rufe des Muezzin zu vernehmen. Allerdings zeugen die christlichen Bauten der Festung von einer bewegten Geschichte.









Zur Herrschaft der Osmanen wurden Christen durch geschickte Gesetze von ihrem Glauben abgebracht, Kirchen wurden verboten. Daher ähnelt oft das äußere Erscheinungsbild nicht dem eines „üblichen“ Kirchenbaus, sondern gleicht eher einem Nutzbau. Nach Aufständen und dem Ende der osmanischen Herrschaft folgte schon bald ein kommunistisches System, deren Ideologie den Atheismus forderte. Zur „Umerziehung“ wurden einige Gläubige dazu gezwungen, die alten Wandmalereien zu zerstören. Man sagt, die Heiligen sollten ihre Taten nicht sehen dürfen, wonach sie zunächst die gemalten Augen entfernten.





Ebenfalls ein Zeichen des vergangenen Regimes ist ein riesiger Schriftzug an der gegenüberliegenden Bergkette, wo der Vorname des Diktators „ENVER“ mit hellen Steinen geschrieben stand. Nach der letzten Wahl zum Staatsoberhaupt änderten Studenten das Wort in „NEVER“, um gegen politische Missstände zu protestieren und an die Vergangeheit zu erinnern.



Nach dem sehr interessanten Geschichtsunterricht bestiegen wir wieder unsere Heizölbrenner und dieselten zurück zur Küste. Wir passierten eine Region, in der große Erdölvorkommen vermutet werden und wo seit mehreren Jahrzehnten bereits im kleinen Stil gefördert wird. Für uns vier Automobilvernarrten riecht es hier sehr lecker :-)





Auf der anschließendenden Schnellstraßenetappe ohne nennenswertes Verkehrsaufkommen und einem super Belag düsen wir mit gefühlten 200km/h dahin. Unser Abstand vom Alltagstrott verleitet uns zu frechen Spielchen YES





Wir erreichen die Küstenstadt Vlorë und fahren auf der Küstenstraße weiter gen Süden.







Die Straße windet sich entlang der küstennahen Berge in Serpentinen auf und ab und stammt von den KuK-Besatzern. Wir genießen die tolle Aussicht, die Sonne, den Wind vom Meer und natürlich das um-die-Ecke-traversieren unserer Dickschiffe rotfl





An der steige steht ein liegengebliebener W201. Ein weiterer Fall für die Ingenieure ohne Grenzen! YES





Die Kosovaren freuen sich, dass die Kiste wieder läuft und wir rollen weiter in scharfen Kurven bergab zum Strand. Wir steuern einen Campingplatz an und verzichten wiederrum zugunsten unserer körperlicher Verfassung auf Wildcamping. Wir können unsere Autos unter den Olivenbäumen parken und uns dort breit machen. Herrlich! Wir köcheln uns etwas leckeres zu beißen und lassen es uns gut gehen. Es sind nur einige Meter zum Kiesstrand, sodass wir ins klare Wasser springen. Uns gefällt es hier so gut, dass wir den nächsten Tag auch noch bleiben und die Seele baumeln lassen.





An einem Baum gibt es ein Spülbecken. Gepaart mit einem langen Wasserschlauch, aus dem die ganze Zeit ein nicht unerheblicher Volumenstrom austritt, bauen wir uns ein Getränkebad. Ein Wasserschlauch ist aber auch super dazu geeignet, den Staub von den Fahrzeugen zu spülen oder seine Mitfahrer nasszuspritzen :roftl:









Der Platz hat uns wirklich super gefallen, daher bin ich mal so frei und gebe die Kontaktdaten von Ani Ruci, der Betreiberin an:

Campsite Totoreto
Drimades (Str.)
Dhermi (Ort)
00 355 682026 525
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BeitragVerfasst am: 15.11.2012 12:10:12    Titel:
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Und weiter geht’s, in der Hoffnung es liest noch jemand Smile

Uns ging es wieder halbwegs gut, besonders nach dem entspannten WE. Da es ja langfristig eine Albanienrunde werden sollte, schlugen wir den Weg Richtung Osten ein. Wir hatten uns ja nun schon stetig im Westen heruntergearbeitet. Plan war die „schnelle Route“ nach Sarande, der südlichen Hafenstadt, um dann in Griechenland die guten Straßen nach Osten zu nutzen. Anschließend Wiedereinreise und im albanischen Osten wieder nordwärts.

Cooler 123er


Der Weg nach Sarande führte wieder durch die typische Berglandschaft nahe der Adria. Dort hatten die Sowjets versucht, einen militärische Aufzubauen, es blieb aber nur bei einem U-Boot-Bunker.







Die Kühe holen sich ihr „Kraftfutter“ selbst, LECKER!



Natürlich gibt es auch hier an der Küstenlinie viele Bunker!





Eine eingstürzte Brücke neben der Neubaustrecke.



Weiter Richtung Süden fahrend, erkennt man irgendwann die griechische Insel Korfu im Dunst.



Wir hatten von den bisher zwei englischsprachigen Führern erfahren, dass sich die Albaner eher weniger für Ihre eigene Geschichte und Kultur interessieren. Dafür stand aber unser nächstes Ziel bei ihnen hoch im Kurs: Siri i Kalter, das blaue Auge. Mitten in der verdorrten Landschaft gibt es eine Region, die ungewöhnlich grün und saftig erscheint. Sie liegt an einem klaren Gebirgsfluss, welcher am Fuße eines Berges quasi mitten aus der Erde schießt. Hier sind Massen an Leuten. Dabei wird dem Beobachter schnell klar, dass dies keine normale Sehenswürdigkeit ist. Der Besuch ist ein Volkssport! Es gilt nämlich, sich am Ufer des eiskalten Wassers so gut zu positionieren, dass die an Land stehenden Leute, bewaffnet mit Kameras, so viel wie möglich Menschen auf ihre Fotos bekommen. Damit wird zwar ein schönes Familienfoto vor malerischer Kulisse weitesgehend unmöglich, jedoch zielt man auf einen zufälligen Rekordversuch: Das Gruppenfoto mit den meisten nassen Füßen EVER! rotfl


Schulbau ohne Kids, es sind gerade Ferien.






Ausgewaschene oder abgestürzte Straßenstücke werden üblicherweise mittels Offroadstrecke umfahren.



Partisanendenkmal mitten in der Prärie



Diese „Gebäude“ sehen wir sehr oft, wissen aber nichts über ihren Zweck.








Die alten W50 werden meist zum Holzabtransport eingesetzt.



Nach einer langen Wartezeit an der griechischen Grenze, geht es auf super Straßen weiter. Es sind kaum Autos unterwegs, auch Menschen sieht man nur vereinzelt. Unsicher Wir nutzen einen Supermarkt um endlich mal wieder eine kühle Milch und einen leckeren Joghurt zu uns zu nehmen. Dies blieb uns wegen fehlendem Angebot und vor allem der oft unterbrochenen Kühlkette in Albanien verwehrt (häufige Stromausfälle). Übrigens hauen uns die Preise im Markt glatt um! Sogar die Oliven (man meint sie sollten aus Griechenland kommen) sind um ein Vielfaches teurer als in Deutschland. Nach dieser Erfrischung sehen wir zufällig abseits der Straße ein interessantes Bauwerk: die alte osmanische Bogenbrücke von Konitsa.



Vor dem albanischen Grenzübergang treffen wir auf deutsche Reisende. Nach einigen Schwierigkeiten mit den Grenzern dürfen aber auch sie einreisen. Bei einem Fahrer war wohl ein abweichender Halter eingetragen.



So rasen wir im Affentempo die kurvigen Straßen durch die wechselnde Landschaft und begeben uns am Abend auf die Suche nach einem Schlafplatz. Gar nicht so einfach, sind wir mittlerweile in einem doch eher flachen Gebiet mit vielen einsichtigen Stellen. So kommt uns sogleich beim Befahren einer Anhöhe eine ganze Fußballmannschaft Kids hinterhergelaufen. Neee, da würden wir nur verlieren, also weitersuchen!

(Wer findet den Pajero?)




Nachdem wir die Mopedgang eines Dorfs durch ein taktisches Fahrmanöver abhängen konnten, finden wir doch einen Platz. Die Frauen sind auf den Feldern immernoch bei der Arbeit, stören sich aber nicht an uns. Ab und an kommt ein Reiter vorbei, in der Ferne sieht man die Rauchschwaden eines Waldbrandes.



Ob der Platz so gut war, weiß ich im Nachhinein nichtmehr so recht. Wir haben in mitten von toten Schafen rotfl

und toten Schafsexkrementen geschlafen! rotfl
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zwo.achta
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BeitragVerfasst am: 15.11.2012 12:25:28    Titel:
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Hehe, schön daß ihr unseren Reisebericht vom letzten Jahr geschrieben habt rotfl
Da bin ich noch nicht dazu gekommen, die Bilder gleichen sich doch sehr nur das Auto war ein Anderes!
Das Partisanendenkmal, die schlechte Straße, den Kalkofen und einiges anderes haben wir 1:1 fotographiert Obskur

Grüße
zwo.achta

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Das muß ordentlich werden, wir wollen Rennen fahren - pfuschen kannste auf der Straße...
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Brumsnudl
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BeitragVerfasst am: 15.11.2012 12:34:31    Titel:
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Gern geschehen! Hau mich, ich bin der Frühling

Jau, das Land ist klein und die Wege gern genutzt. Wenn man mehr Zeit hätte, könnte man mehr hier und da ab der Normalorouten das Land entdecken. Eben das nächste Mal Heiligenschein
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J O
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2. Subaru WRX STI MY '17 Grüne Plakette - 20 Jahre alter Benziner oder wie ist das zu verstehen :-) ?
BeitragVerfasst am: 15.11.2012 17:44:56    Titel:
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Brumsnudl hat folgendes geschrieben:


So erreichen wir am frühen Abend einen wunderschönen Campingplatz und schlagen unser Lager auf dem terrasierten Hang unweit vom Wasser auf. Der Campingplatz wird von einem netten Mann betrieben, welcher zu Zeiten des stalinistischen Regimes als Lehrer und später Berater der Regierung tätig war. Angefangen mit einer selbstgebauten Blockhütte (natürlich auf einem Artilleriebunker!) und Überdachungen in Strandnähe verwandelt er den Platz nach und nach in ein echtes kleines Paradies. Dafür rennt der knöchrige ältere Herr den Ganzen Tag mit Funkgerät und Akkuschrauber herum.







Nach bisschen Raki und einem bekömmlichen Essen, welches vom Sohn zubereitet wurde, hatten wir ein sehr interessantes Gespräch mit dem älteren Herrn. Wer mal nach Albanien kommt: Können wir nur empfehlen, den Platz und ein Gespräch mit ihm :-) Die angenehme Meeresluft sorgt für einen schönen Schlaf und so endet schonwieder eine Etappe unserer Reise. Wir fühlen uns zwar noch schlapp, aber die Magengeschichte scheint immer weniger akut zu sein, auch wenn sie unseren Alltag immer noch sehr stark bestimmt.



BlueVelvet hat folgendes geschrieben:

Danke für die Empfehlung! Wenn du jetzt noch sagen würdest, wo das ist, könnte man der vielleicht demnächst mal folgen!



Brumsnudl hat folgendes geschrieben:
Gern! Allerdings helfen Dir vielleicht die "Navigatoren" eher weiter, die wissen besser Bescheid und melden sich bestimmt heute Abend. Ich kann nur sagen, dass der Platz unweit von Kavare am Wasser liegt.



Mahlzeit, hier ist der Kontakt zum erwähnten Campingplatz und absolut empfehlenswert.

Grüße, JO
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Brumsnudl
Offroader
Offroader


Mit dabei seit Mitte 2005
Wohnort: Stuttgart oder Chemnitz
Status: Verschollen


...und hat diesen Thread vor 4637 Tagen gestartet!


Fahrzeuge
1. LR Disco 300tdi
2. Gas M24 Wolga ´75
3. ex Suzuki Vitara 1,6 8V, +80mm, 30er MT+TR
BeitragVerfasst am: 16.11.2012 10:44:29    Titel:
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Uns hält es nicht lange im Schlafsack, so sind wir schon sehr früh wieder unterwegs. Sehr gut, denn heute ist Kilometerfressen angesagt! Leider zu Lasten des „Sightseeing“, müssen wir langsam an die Heimfahrt denken. Ohne Offroadeinlagen geht aber trotzdem nichts!





Wir sehen zum einzigen Mal, dass Bunker aktiv abgebaut werden.




Wir queren Korçë leider nur am Stadtrand und bekommen die Schattenseiten der sonst wohl kulturell reizvollen ostalbanischen Stadt zu sehen: alte Mietskasernen, die Deponie und Zigeunerbehausungen.



Wir suchen die Stichstraße nach dem sagenumwobenen Voskopojë. Heute ein eher abgelegenes Dorf mit etwa 200 Häusern, soll es im 17.Jhd. ein bedeutendes Handelszentrum des Balkans gewesen sein. Davon zeugen die vielen Kirchen, wie uns der Geistliche eines Klosters mit Hilfe einer französischen Exilalbanerin berichtet. Man schätzt die Einwohnerzahl zur damaligen Zeit auf bis zu 50000. Wir nutzen die Möglichkeit der netten Übersetzerin zu vielen Fragen und genießen anschließend, die vielen Infos verarbeitend, zu einem Hügel am Dorfrand. Dort genießen wir am „Hotel Restauran Bar Kaffe“ eine Cola und genießen die Aussicht.



Der Weg führt weiter zur mazedonischen Grenze. Wieder nutzen wir die guten Straßen des Auslandes, um schneller Richtung Norden zu kommen. Vor der Grenze taucht der Prespasee zwischen den gelben Hügeln auf und zaubert ein farbenfrohes Bild



Gruppenzwang rotfl



Wir fahren durch große Apfel- und Pflaumenplantagen, kleine Ortschaften und steuern auf das bei Mazedoniern beliebte Ausflugsziel Ohrid zu, der Stadt am gleichnamigen See.











Wir dieseln am Ostufer entlang und umrunden den See südwärts. Nach unserer Wiedereinreise sieht man wieder die populärsten Projekte albanischer Einzelunternehmer, welche einem immer und überall am Straßenrand begegnen.

TOP5! Straßenverkauf selbstgefangenen Fischs (geht natürlich nur in Wassernähe, daher nicht so oft anzutreffen)


TOP4! Gomisteri (von der Vulkanisiermaschine über Radkappen bis hin zu gebrauchten Kompletträdern), hier geschickt mit einem Café kombiniert


TOP3! Lavazh (es gibt sehr viele befestigte Flächen, tlw. mit Überdachung, welche zum Autowaschen dienen)


TOP2! Tankstelle (noch nie so viele Tankstellen an einem Platz gesehen, hält sich mit der Anzahl an Gemüseläden in etwa die Waage)


TOP1! Ungeschlagen ganz vorn steht die Kombi „Bar Kaffe“. Zwei Plastikstühle, ein Sonnenschirm und ein Schild vor einer Garage o.ä. bietet den vielen Männern ein gemütliches Plätzchen um das Treiben auf der Straße zu beobachten. Nur irgendwie fragten wir uns, ob nicht sehr oft die Barbetreiber allein im Laden stehen, denn die potentielle Kundschaft steht hinter der eigenen Theke? rotfl (Bild nicht repräsentativ)


Auf uns wartet jedenfalls ein leckerer Fisch am nächsten Campingplatz. Fest in deutscher Hand (also die Gäste Unsicher ), gibt’s hier eine Fischzucht nebenan. So sitzen wir bis Sonnenuntergang am Ufer und genießen unseren „Peshku“.

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