Es blubbert und spritzt Öl aus so einem kerzenartigen Gebilde

Und hier mal wieder eine kleine Geschichte rund um kenianische Mechaniker, die bei dem einen oder anderen nur noch ein Schmunzeln oder Kopfschütteln hervorruft.

Zur Sache:
ich habe meinen von einer Werkstatt, bei der der Wagen die letzten 2 Jahre stand von einer schweizer Freundin abholen lassen. Von anderen Bekannten hatte ich erfahren, dass der Wagen seit vielen Wochen offen und ohne Räder rumstand, der Werkstattbesitzer, den ich zeitweise für einen Freund hielt, meldete sich nicht mehr.

Nun ja, der Wagen steht also nun in einem Garten eines Vororts von Nairobi bei der Firma bushtrucker.ch.
Das Schöne an einem Safariunternehmen ist, dass die Fahrer dort ein Mindestmaß an technischem Verständniss haben. Ihr Fahrer hatte früher selbst einen (das HATTE FRÜHER ist wichtig).

Dass der Wagen keine Batterien mehr hatte, der Kühler plötzlich löchrig und das neue Reserverad weg war - Afrika halt.
Aber obengenannte Zeile, die sie mir eben schrieb "Es blubbert und spritzt Öl aus so einem kerzenartigen Gebilde im Motor" macht mich gerade nicht sehr glücklich, hatte ich doch einen kompletten neuen Kopf und Wildsau-Thorsten-überarbeitete Düsen/Düstenstöcke runtergeschickt mit neuen Dichtungen etc. Der Kopf ist definitiv verbaut, aber
ob die Thorsten-Düsen auch drin sind - keine Ahnung. Sieht man den Teilen ja von außen nicht an, weil ich die damals noch nichts bunt gemacht hatte.

Was kann man denn als "einigermaßen Ahnungshabender", so will ich den Mechaniker mal bezeichnen, falsch machen, dass sowas passiert?
Ist immer gut zu wissen, was mich erwartet und was ich ggf. als Ersatzteil mitnehmen muss (ja ja, nen kompletten Motor oder gar Ersatzwagen - ha ha)

Frank

Verfasst am: 03.07.2013 12:18:01 Titel:

Ich kann zwar nicht helfen, muss dir aber mal meinen Respekt ausdrücken, daß du nicht schon längst auf ein Fahrrad umgestiegen bist, nach all den wilden Geschichten die du dort schon erlebt hast. .... Sensationell

Verfasst am: 03.07.2013 15:56:12 Titel:

Sowas kann man nur mitmachen, wenn man auf Schmerzen steht oder einfach die ostafrikanische "Lebensart" verstanden und sie schätzen gelernt hat.

Wenn man da unten lebt, kann ich mir das vorstellen. Hier zu leben und das da unten mit zu erleben, halte ich für sehr schwierig.

Such dir hier jemand, der was davon versteht. Zahl ihm das Ticket und den Aufenthalt und ne Woche am Mount Kenya oder wahlweise Malindi oben drauf. Dann hast du eine Chance.

Dich kennen sie da und wissen das sie es mit dir machen können weil du nie da bist.

So kommst du nie auf eine grünen Zweig, außer due willst dazu den Roman schreiben.

kwaheri!

Verfasst am: 03.07.2013 18:42:35 Titel:

In deiner Abwesenheit können die alles aus deinem bauen.
Das sich überhaupt noch jemand die Mühe macht, die Teile einzubauen...........

Das Blubbern am Düsenstock hatte ich vor kurzem gesehen.
Da haben sich die Abgase durch den Sitz vom Düsenstock durchgefressen.
Nicht schön!
Bekommt man so ohne weiteres auch nicht dicht.

Aber wieso Öl aus einem Kerzen ähnlichen Gebilde?
Keine Ahnung wie wo was.

Verfasst am: 03.07.2013 20:16:50 Titel:

Verfasst am: 03.07.2013 20:18:45 Titel:

Nun ein philosophischer Beitrag meinerseits:

Na ja, auch ich nutze ja die ostafrikanische Lebensweise, z.B. wenn ich zu schnell in einer Ortschaft gefahren bin Ätsch

(na ja, zu Zeiten, als der Wagen noch schnell fuhr).
Aber Ihr habt schon Recht, ich kann schlecht abschätzen, wie viele meiner Teile wirklich im Auto landen und wie viele nicht. Das ist dann einfach eine Frage der Menschenkenntniss, wem man da vertraut. Und die habe ich hierzulande genausowenig wie...aber das ist ein anderes Thema.
Ich weiß durchaus, dass so einige sich hier über mich scheckig lachen, aber das Auto ist halt meine Verbindung zum für mich schönsten Platz auf der Erde. Ohne das Auto, kein schönster Platz mehr. Für einen GUTEN Mietwagen, also einen, der mind. so gut fährt wie der (180 Euro/Tag) oder einen anderen Wagen (Gebrauchtwagen aus Kenia - Schrott ab 20000 Euro ) gibts kein Geld.
Ich hatte echt schon dran überlegt, mal einen afrikabegeisterten echten Mechaniker mitzunehmen auf eine Schrauber-Safari. Aber im Ernst, selbst wenn fast wie ein Werkstattwagen ausgerüstet ist, eine Hebebühne, ein Motorlift, eine M8er Schraube der Festigkeit 10,8 - alles Dinge der Unmöglichkeit oder einer einwöchigen Suche in den 5000 winzigen Autozubehörläden Nairobis. Aber es gibt sie ja, die berühmten Palmenschrauber, die alles gut hinbekommen. Das Problem ist halt, von den 40 Mio Kenianern werden etwa 800000 behaupten, tolle Mechaniker zu sein (das ist jetzt nicht übertrieben). Da ist es schwer, die etwa 50 wirklich fähigen Leute in KE zu finden.

Das ist ja das Schöne an Desertcruisers Touren: er kann den Wagen zu Klump fahren und hat dann selbst die Möglichkeit, das Ding zu reparieren.

@Thorsten: das war die Beschreibung einer absolut autounkundigen Safarifirma-Betreiberin. Kann Diesel gewesen sein. Wenn nicht, wäre wohl der Kopf gerissen und die ganze Sache wieder...ich will da jetzt nicht dran denken, NEIN!

Frank

Verfasst am: 03.07.2013 20:26:12 Titel:

Schadenfreude ist mir in Deinem Fall fern.

Kini

Verfasst am: 03.07.2013 21:29:22 Titel:

...dafür muss ich tausende Kilometer runterfahren, damit ich überhaupt mal irgendwo anoomme, wos mir passt.

Bin auch kein Mechaniker. Son bissl Buschmechanik geht da unten immer...

Verfasst am: 04.07.2013 01:05:49 Titel:

Ein Freund (ein wirklicher), lebte einige Zeit in Ghana und bereiste viel die umliegenden Länder und war auch mit einer Ghanaerin verheiratet, hat mir einmal eindringlich den Tip gegeben, sollte es mich jemals nach Afrika jenseits der Sahara verschlagen und möchte irgend etwas verrichtet haben was mein Geld kostet, daneben "stehen" bleiben bis es fertig ist, egal wie lang es dauert, Punkt Smile

Fähige Leute gibts genug da unten nur die Motivation an der eigenen Tasche vorbeizuarbeiten ist ohne jemanden im Nacken sehr gering, das zu erläutern woran das nun liegt.........

In Nordafrika, so meine Erfahrung, sieht das für meinen Begriff deutlich anders aus auch wenn Europäer bevorzugt gern ausgenommen werden so wird meist brauchbare bis gute Arbeit geliefert, die natürlich fast nie dann fertig ist wann man vereinbart hat, es sei man hat Freunde vor Ort, dann ist alles gar kein Problem, schnell und gut erledigt aber man braucht da nicht ständig denen im Nacken hocken, täglich 2 oder 3 mal hallo sagen, einen Tee zusammen trinken, reicht meist........sag da mal nix mehr zu, Geduld und Zeit ist aber immer gefragt, Afrika halt Smile

Ich bewundere Deinen Durchhaltewillen, erinnert mich etwas an 100.000 Dollar in der Sonne mit dem unvergessenen Gert Fröbe, Lino Ventura sowie natürlich Jean Paul Belmondo Smile

Lebe Deinen Traum, wer kann das schon von sich behaupten YES

Verfasst am: 04.07.2013 08:20:32 Titel:

Ach Frank... was soll man dazu noch sagen. Du weisst ja... ich liebe deine Geschichten (Mit denen du sicher schon ein Buch füllen könntest!), aber wie auch schon gesagt Respekt

Mir wäre der zapfen schon lange raus.
Aber du hast recht, es würde nichts gross bringen wenn es dir schlicht weg an Ersatzteilen fehlt.
Was dir aber denk ich mal schon viel bringen würde, wäre ein Platz wo du weisst das dein Auto in genau dem Zustand ist wie du es verlassen hast. Weil vorher ist viel mühe und Geld mehr oder weniger für die Katz.
Aber denke mein gesultze ist dir nicht fremd.

Aber ansonsten soll er doch einfach mal ein Foto machen und mit dem finger drauf zeigen wo da was raus kommt.

Verfasst am: 04.07.2013 08:57:02 Titel:

Hallo Dahl, genau da steht er ja momentan, nun ja, zumindest hoffe ich das mal wieder Smile

aber ich denke schon.
Ich habe die Elvira (die Besitzerin des Safari-Ladens) schon um ein Foto gebeten. Ich denke, es wird kommen.

Ansonsten ist eine Kiste mit neuen Teilen schon gepackt (Bremssättel, Ausgleichsbehälter und Co, Wasserpumpe, Stoßdämpfer, alles, was man eigentlich auch selbst machen kann). Ich muss nun nur noch einen Spediteur finden. Mein Verbindungsmann zu UPS meldet sich nicht mehr, ich müsste also normale UPS-Gebühr zahlen (1600 US$).

DHL arbeitet mit Kenya Postal Service zusammen und fällt daher aus.

@K260: mit dem Danebenstehen hast Du absolut recht, aber dann kann ich es doch auch gleich komplett selber machen. Die Sachen, zu denen ich fähig bin, würden dann auf jeden Fall besser werden. Im Allgemeinen funktioniert bei meinen Reparaturen nachher mehr als vorher - OK, nicht immer.

Verfasst am: 09.07.2013 09:51:30 Titel:

So, hier nun das Bild:

Verfasst am: 09.07.2013 13:27:48 Titel:

Einspritzdüse etwas nachziehen nachdem die Leitung gelöst wurde...
Wenns nicht reicht: ausbauen und neue Dichtung einsetzen.

Verfasst am: 09.07.2013 13:37:19 Titel:

Der Mann, der die Sache vor einem Jahr eingebaut hat, ist zwar sehr unzuverlässig, aber wenn er etwas macht, dann doch mit "einigermaßen" Sachverstand.
Er hatte alles neu bekommen, auch die Dichtungen.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit ihm, wo er von einer problematischen Düse sprach.
So einfach kann das "eigentlich" nicht sein, aber ich werde Dichtungen bestellen und mitnehmen.
Vielleicht hat er ja eine Dichtung versemmelt oder bei einem Toyota eingebaut.

Verfasst am: 09.07.2013 13:48:15 Titel:

doch das ist so einfach

es gibt keine "problematischen" Düsen(stöcke)

es gibt welche die man richtig zusammenbaut und welche bei denen man Mist gemacht hat

was quillt da unten am Sockel des Düsenstocks zum Kopf raus?

Dichtmittel?

Oder haben die tatsächlich dran runmgeschweißt wie man fast lt. Bild vermuten könnte?

außerdem sind solche Ferndiagnosen einfach nur Käse

und da du überhaupt keine Ahnung hast (sorry, aber das zeigt sich hier wieder deutlich) wird das auf dem Weg nie was werden, außer einem Groschengrab

nimm dir jemand mit, der das kann, ansonsten leg viel Geld für die Zukunft beiseite

willste nicht hören, ist aber leider so

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