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Uganda - 2 Wochen auf (unfreiwilliger) Offroad-Tour

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Baronin
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1. kleine Baronin TJ
BeitragVerfasst am: 10.10.2013 01:04:51    Titel:
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Wow!
Ein toller Reisebericht, der durchaus seine Berechtigung als Offroad-Tour hat Smile YES
Dein Schreibstil läßt einen auch ein wenig miteintauchen, zB in die Dschungelwelt der Gorillas.
Sehr tolle und beeindruckende Fotos Respekt
Besonders gefällt mir das Foto des Gorillas, der dich direkt beim Knipsen anschaut....!

Bin gespannt wie es weiter geht Ja
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DuneHopper
Offroader
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Mit dabei seit Mitte 2011
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...und hat diesen Thread vor 4315 Tagen gestartet!


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1. Jeep Grand Cherokee WG 2.7CRD 2004
2. ex-Nissan XTerra 4.0S 2008
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BeitragVerfasst am: 11.10.2013 08:11:16    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Surfy hat folgendes geschrieben:
Danke fürs mitreisen lassen Grins
Super Fotos & gut geschrieben Smile
Surfy


Tinie hat folgendes geschrieben:
Moin.
Joooh..., auch von mir einen lieben Dank für diese tollen Bilder Respekt
vor allem für die süßen Gorilla Bilder! Love it
Einen lieben Gruß aus Hamburg.
Tinie.
Winke Winke


Baronin hat folgendes geschrieben:
Wow!
Ein toller Reisebericht, der durchaus seine Berechtigung als Offroad-Tour hat Smile YES
Dein Schreibstil läßt einen auch ein wenig miteintauchen, zB in die Dschungelwelt der Gorillas.
Sehr tolle und beeindruckende Fotos Respekt
Besonders gefällt mir das Foto des Gorillas, der dich direkt beim Knipsen anschaut....!
Bin gespannt wie es weiter geht Ja



Freut mich sehr, dass ihr dabeiseid Supi und dass euch der Bericht gefällt Winke Winke



Ein paar Überstunden haben mich beim Schreiben und vor allem beim Fotoselektieren aufgehalten, aber jetzt geht’s weiter.
Heute müsst ihr ein wenig Durchhaltevermögen beweisen, denn es gibt auf dieser Tagestour viiiieeel zu sehen:


Tag 7: Mit Bosco auf Fotosafari im Queen Elizabeth Nationalpark


Die Nacht ist laut. Lake George ist die Heimat von vielen Nilpferden und die lieben Tierchen scheinen nachtaktiv zu sein…und machen dabei ganz schön Krach. Das hört sich an wie eine Mischung aus Grunzen und Donnergrollen rotfl So richtig schön erholsam durchschlafen funktioniert dabei nicht wirklich, aber wir sind ja auch nicht zur Erholung hier…oder doch? Zumindest ein bisschen?!? …nix gibt’s, egal, um 5.00 Uhr klingelt sowieso der Wecker. Wir haben uns nämlich am Vorabend entschlossen, einen Tourguide für die heutige Safari zu engagieren, da wir nur einen Tag Zeit haben und insofern bestimmt vom Insider-Wissen eines alten Hasen profitieren können und nicht an den ganzen Geheimtipps ahnungslos vorbeifahren. Aber irgendein Depp hat den Viechern antrainiert, zum Sonnenaufgang bereits auf den Beinen zu sein, was bedeutet, dass wir deutlich VOR Sonnenaufgang unterwegs sein müssen Nee, oder?


Karten von OpenStreetMap.org

Los geht’s, Bosco holt uns um 6.00 Uhr mit seinem Safari-Mobil ab. Insgeheim hoffe ich natürlich auf ein Buschtaxi oder sowas…stattdessen kommt er mit sowas an:



Ein wenig enttäuscht bin ich ja schon, aber sein Toyota-Kleinbus ist echt super. Sehr bequem, das Dach läßt sich komplett öffnen, permanenter Allrad-Antrieb und superleiser Benziner. Das ist kein Vergleich zu unserem alten Diesel, den man laut nagelnd schon am Horizont hört. Zudem hat unser Fahrwerk die besten Zeiten schon lange hinter sich gelassen, der Wagen rappelt wie ein Sack Nüsse, was die Fahrt in Bosco’s Bus doppelt angenehm macht.

Bosco ist ein ehemaliger Ranger und hat 17 Jahre für die UWA (Uganda Wildlife Authority) gearbeitet, bis er sich zusammen mit seiner Mutter mit einer kleinen Safari-Agentur selbständig gemacht hat. Er kennt den Park in- und auswendig und was noch wichtiger ist: Er ist mit seinen alten Kumpels, den anderen Rangern, bestens vernetzt. Ständig klingelt sein Telefon und die Jungs tauschen die letzten Neuigkeiten aus, wer was wo wann gesehen hat.

Wir sind rechtzeitig VOR Sonnenaufgang (GÄÄÄÄÄHHHN) im Park. Gorillas im Nebel? Das nicht, aber Touris im Nebel gibt’s allemal Ätsch



…und andere Kreaturen, die auch noch die Augen auf Halbmast haben Ätsch





Es dauert eine Weile, bis die Sonne sich durch die morgendlichen Wolken durchkämpft und sich der Nebel langsam lichtet:



Wir sehen wieder eine Herde Büffel. Wieder kommen einige bedrohlich auf uns zugestapft. Bosco erklärt uns, dass diese Büffel extrem kurzsichtig sind; sie kommen also, um uns zu „erriechen“. Und tatsächlich, sobald sie kapieren, wer oder was wir sind, schnauben sie verächtlich und trotten weiter.



Wir sind nicht alleine. Mein Herz schlägt höher, was für ein schickes Auto…das allerdings seinen Preis hat: Wer diese Karre mieten möchte, darf 500 US$ hinblättern (Eintrittsgelder natürlich exklusive):



Bosco bekommt eine Info, wo sich angeblich ein Löwe aufhält. Es ist nicht weit von uns und wir sind direkt da. Aber die Netzwerke der anderen Guides funktionieren auch und ruckzuck sind innerhalb einer Viertel Stunde eine beachtliche Anzahl Autos zusammen:



Der Löwe lässt sich aber nicht blicken, also fahren wir irgendwann weiter:





Die Szenen wiederholen sich…mit den üblichen Verdächtigen und wir treffen immer wieder auf die gleichen Autos:







Und da ist er: Unser erster Uganda-Löwe (im rechten Bildviertel, mittig vor dem Erdhaufen). Mittlerweile ist es recht warm und die Dame macht nicht die geringsten Anstalten, sich irgendwie für uns in Pose zu werfen:



Das wäre doch ein nettes Gefährt für meines Vaters Sohn YES



Bei dieser Lodge auf einer Anhöhe wollen wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen:



Aussicht beim Mittagessen auf den Kazinga-Channel, der den Lake George (wo unser Hüttchen steht) mit dem Lake Edward verbindet:



Diese Route sind wir soeben hergefahren. Rechts unten ist die Anlegestelle, von der aus wir ein Boot besteigen werden, um eine kleine Rundfahrt zu machen:



Schon von der Terrasse des Restaurants können wir mit den Ferngläsern sehen, dass sich einige Elefanten und Hippos gegenüber tummeln:



Wir fahren zur Anlegestelle und es dauert nicht lange, bis auch andere Autos eintreffen:



Ich zähle den Fuhrpark durch: 25 Autos, davon 1 VW Golf und 1 Landrover Defender. Und die restlichen 23 Autos? Ihr ahnt es: Ausnahmlos Toyotas, zu 90% Landcruiser, der Rest Kleinbusse. Überhaupt ist die absolute Übermacht Toyotas in Uganda bemerkenswert. Nissan ist sehr dünn gesät, wir sehen insgesamt auf der ganzen Tour vielleicht eine Handvoll Patrols (insofern müssten die obigen Bilder mit dem grünen Patrol Seltenheitswert haben). Am besten besorgt man sich einen nicht ganz frischen Landcruiser, denn den kann bestimmt jeder reparieren. Danach kommt ganz lange gar nix, dann ein paar Defender und dann ein paar Pajeros:



Unser Boot:



Ich weiß, das sieht seeehr seltsam aus rotfl Das sind Nilpferde, die ihre empfindliche Haut mit einem natürlichen Sonneschutz versehen haben Ätsch



Der Artenreichtum am Wasser ist überwältigend. Ich lass einfach mal die Bilder sprechen:





















Und wieder hat meine Chefin zur richtigen Zeit den Finger am Auslöser; leider ist das Bild nicht ganz scharf geworden:









Wir lernen, dass immer noch Einheimische im Park wohnen, das Dorf ist oben auf dem Hügel zu erkennen. Der Elefant vom obigen Bild ist keinen Steinwurf von dieser Stelle entfernt:



Nicht immer funktioniert leider das Zusammenleben von Mensch und (wilden) Tieren. Insofern sind es nicht immer Wilderer, die die Tiere erlegen, sie fallen auch den Dorfbewohnern zum Opfer (meist werden sie vergiftet), falls sie die Felder zertrampeln oder das Nutzvieh reissen:





Viele in diesem Dorf leben von der Fischerei:







Mahlzeit:



Nach einer zweistündigen Bootstour rund auf dem Kazinga-Channel kehren wir zur Anlegestelle zurück. Bosco bedrängt uns schon beim Verlassen des Boots, wir müssen uns beeilen und losfahren. Es muss alles ganz schnell gehen und erst im Auto erklärt er uns den Grund: Wir müssen vor den anderen am Punkt X sein, ein anderer Ranger hat ihm verraten, wo ein Leopard gesichtet wurde. Nach dem Karacho zu urteilen, mit dem Bosco seinen Bus durch die Landschaft prügelt, muss das wohl ein sehenswerter Anblick sein. Und tatsächlich, keine 10m neben der Straße liegt das Miezekätzchen:



Eine Runde Schmusen gefällig? rotfl





Ich schaue das Kätzchen an…klick…er schaut mich an…klick…wir schauen uns beide an…klick…ich lasse mich auf ein Blickduell mit ihm ein, mein Finger hält den Auslöser gedrückt…klickklickklick…





Nach einer gefühlten Minute gibt der Leopard auf; ich gewinne das Blickduell und bin um ca. 100 Leo-Fotos reicher Ätsch



Natürlich hat sich das rumgesprochen. Die Erscheinung eines Leos so nahe an der Straße ist ein derart seltenes Ereignis, dass sogar die Ranger und Fahrer alle ihre Kameras und Handys zücken und Fotos machen:



Irgendwann fahren wir weiter, der Tag neigt sich so langsam dem Ende zu. Vor uns zieht eine Elefantenfamilie über den Weg:





Groß, mittel, klein rotfl



Wir verlassen den Park und wollen zurück zu unserer Unterkunft:



„STOOOPP!!! ZURÜCK!!!“ ruft meine bessere Hälfte. Wir können doch nicht einfach eine weitere Elefantenfamilie am Straßenrand einfach so stehenlassen:





Geschafft! Eine fast 13-stündige Tour ist vorbei…



…und wir genießen den Sonnenuntergang mit Bosco:


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The Movie: Desertdriving in Qatar

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Stefan110
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BeitragVerfasst am: 11.10.2013 11:15:16    Titel:
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Wow, ich bin sprachlos!
YES YES YES YES YES YES

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Grüße aus dem Odenwald
Stefan

Speed doesn´t kill - it´s the sudden stop!
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0815
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BeitragVerfasst am: 11.10.2013 19:16:39    Titel:
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Wow, ich bin neidisch!
YES YES YES YES YES
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DuneHopper
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...und hat diesen Thread vor 4315 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 12.10.2013 15:47:00    Titel:
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Stefan110 hat folgendes geschrieben:
Wow, ich bin sprachlos!
YES YES YES YES YES YES


0815 hat folgendes geschrieben:
Wow, ich bin neidisch!
YES YES YES YES YES


Ja, das war ein recht ereignisreicher Tag Supi Wir haben von den „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) vier „erwischt“; es fehlt uns also nur noch das Nashorn, aber auch diese Lücke werden wir noch schließen Ätsch Bleibt also dran, Fortsetzung folgt…



Tag 8: Village-Walk und Fahrt nach Fort Portal

Wieder grunzt/donnert es die ganze Nacht, aber man gewöhnt sich an alles Ätsch Zum Sonnenaufgang klopft es an unserer Türe: „Ma’am, Sir, there is a Hippo in your garden, do you want to see it?“ Wie bitte?!? Nilpferd direkt vor unserer Haustür? In rekordverdächtigen 10 Sekunden springen wir aus dem Bett, in die Klamotten und greifen im Vorbeirauschen zur Tür die Kameras. Und tatsächlich, da steht eins. Das ist auch der Grund, warum die Terrassen auf Stelzen stehen. Die Hippos kommen gerne nachts aus dem Wasser zum grasen. Obwohl es reine Vegetarier sind, sind Nilpferde gefährlicher als Raubkatzen. Alleine zum Zeitpunkt unserer Reise waren bereits 5 Todesfälle im Queen Elizabethpark zu verzeichnen. Meistens sind Fischer die Opfer: Die Nilpferde fühlen sich vom Kanu bedroht, tauchen auf und beißen das Kanu einmal in der Mitte durch und den Menschen darin leider dazu. Man sollte sich auch niemals zwischen ein Nilpferd und dem Wasser stellen, da dies gleichbedeutend mit dem Abschneiden des Fluchtwegs für die Tiere ist, worauf sie äußerst aggressiv reagieren:



Nach dem Frühstück führt uns einer der Hotelangestellten ins benachbarte Dorf und führt uns ein wenig herum:



So werden die Häuser gebaut: Es wird ein doppeltes Gerippe aus Ästen hergestellt und der Zwischenraum wird mit einer Lehmpaste aufgefüllt und „verputzt“:



Die örtliche Kirche:



Aber eine schöne Aussicht haben die Dorfbewohner:



Wir sind auf der „Hauptstraße“ unterwegs. Ein kleines Mädchen rennt laut schreiend davon, als sie uns sieht. Wir schauen verwundert unseren Guide an, der uns lachend übersetzt, dass die Kleine ihre Geschwister ruft, damit sie auch kommen, um „Mzungu“ (=weiße Leute) anzuschauen. Soso, alles klar rotfl Und tatsächlich wird uns vor allem von den Kindern sehr viel Aufmerksamkeit entgegengebracht Ätsch



Bewohner des Straßenrandes Hau mich, ich bin der Frühling



Das Dorf lebt vorrangig von der Fischerei (viele der Dorfhütten werden für Saison-Fischer vermietet und kosten 20.000 Schilling, knapp 6 Euro, Miete pro Monat) und wir werden zum Hafen geführt mit Markhalle, wo der Fang direkt frisch veräußert wird:





Wir werden dem Ober-Fischer-Meister vorgestellt, der uns sichtlich stolz den Fang präsentiert, den seine Jungs heute morgen bereits an Land gebracht haben (der Fang, der dort auf dem Boden liegt, ist ca. 30.000 Schilling wert, also knapp 9 Euro):



Die Anlegestelle:



Von hier aus fahren die Fischer raus auf den Lake George:



Schnellimbiss an der Markthalle:



Unser Guide hat sogar einen Besuch der Schule für uns organisiert. Da wir ahnten, dass sowas auf uns zukommt, haben wir uns entsprechend vorbereitet. Wir hatten zwar gelesen, dass man lieber nix mitbringen soll, um den Kindern das Betteln nicht anzuerziehen, aber wir wollten auch nicht mit leeren Händen aufkreuzen. Also hatten wir bündelweise Bleistifte, Radiergummis, Spitzer und über 300 Lollies aus Qatar mitgebracht. Hmmm, kleines Problem: Die Schule hat 400 Schüler und wir sollten ALLE Klassen besuchen Hau mich, ich bin der Frühling





Nach einem Marathonrundgang der Schule übergeben wir die Mitbringsel einfach alle gebündelt dem Schuldirektor und den Lehrern zur weiteren Verteilung, worüber sich alle sehr freuen. Zusammen mit einer Spende an die Schule ist es dann Zeit, sich zu verabschieden. Das ist nicht ganz so leicht, denn es will noch jeder „High Five“ mit den Mzungus machen rotfl



Das war ein wirklich interessanter Morgen und alle waren supernett und zuvorkommend zu uns. Aber es war schon schwere Kost zu sehen, wie die Leute dort in den einfachsten Verhältnissen leben. Wir wurden niemals angebettelt, haben aber natürlich überall Trinkgelder gelassen, wenn sich jemand mit uns beschäftigt hat und hoffen, dass das ein wenig hilft.

Wir fahren weiter über Kasese nach Fort Portal, was ca. 100km sind. Die Fahrt ist unspektakulär, die Straße ist weitestgehend geteert, die Anzahl der Schlaglöcher ist akzeptabel (oder sinkt einfach die Messlatte? Hau mich, ich bin der Frühling ) und wir kommen nach anderthalb Stunden Fahrt an.


Karte von OpenStreetMap.org

Fort Portal ist ein Städtchen mit ca. 50.000 Einwohnern, was zur Zeit der britischen Besetzung eher einen strategischen Wert hatte aufgrund der östlichen Lage in Grenznähe. Für die Einheimischen ist diese Stadt aus anderem Grund wichtig: Sie ist der Hauptsitz des Königs des Stammes der „Togo“. Insofern machen wir uns nach dem Check-In im Hotel auf den Weg, zu Fuß die Stadt zu erkunden und den Palast (auf der Anhöhe zu erkennen) zu besuchen:





Wir fühlen uns die ganze Zeit über sicher, niemand bettelt uns an und auch keine Händler versuchen, uns in ihre Shops zu ziehen. Grundsätzlich war der Aufenthalt in Fort Portal unspannend, aber sehr angenehm:





Der Königspalast…naja, wem’s gefällt ;-)



Allgemein bemüht sich die Regierung um Unterstützung zum Schutz und der Erhaltung der Gorillas mit kreativen Sprüchen rotfl



Warum machen wir in Fort Portal Station? Wir sind in der Nähe des „Kibale Forest Nationalpark“, der Heimat von großen Schimpansen-Familien. Und morgen wollen wir das Gleiche machen wir bei den Gorillas: Wieder wollen wir durch den Dschungel klettern und uns dieses Mal an die Schimpansen ranpirschen. Wir sind schon sehr gespannt…

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The Movie: Desertdriving in Qatar

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DuneHopper
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Status: Urlaub


...und hat diesen Thread vor 4315 Tagen gestartet!


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BeitragVerfasst am: 13.10.2013 19:03:30    Titel:
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Tag 9: Schimpansen-Trekking im „Kibale Forest Nationalpark“ und Swamp-Walk

Nach den überwältigenden Eindrücken von der Gorilla-Tour liegt die Messlatte für das Schimpansen-Trekking natürlich sehr hoch. Wir schälen uns mal wieder zu einer unmenschlich frühen Uhrzeit aus dem Bett und nehmen die knapp 40km von Fort Portal zur Rangerstation des Kibale Forest Nationalpark in Angriff. Kurz hinter Fort Portal hört allerdings die geteerte Straße auf, wir sind wieder „Offroad“ unterwegs. Es ist immer noch dunkel, zudem ist es neblig, so dass unsere funzeligen Scheinwerfer kaum helfen. Und geregnet hat es auch noch, die Schlaglöcher sind mit Wasser gefüllt und das Erdreich aufgeweicht. Wo schon Autos gefahren sind, ist es wunderbar schmierig. Wir schlingern im Zickzack die erste Anhöhe rauf…so geht das nicht lange gut. Also Allrad einlegen, wir sind eh schon spät dran und Gas geben. Ein paar Schlaglöcher sind tiefer, als man es erahnen kann, und das Auto muss einige üble Schläge wegstecken. Nach 1h für 40km kommen wir schon wieder total abgehetzt, aber pünktlich, an.


Karte von OpenStreetMap.org

Es läuft ähnlich wie bei der Gorilla-Tour: Wir bekommen eine Einweisung, die allerdings deutlich kürzer ausfällt, und dann sollen wir zum Startpunkt fahren. Wie kommen wir dahin? „Euer Fahrer fährt euch natürlich dorthin.“ Natürlich, wie konnte ich nur was anderes denken rotfl Und wie fahren unsere 3 Ranger dorthin? Sie schauen sich um und stellen fest, dass wir die einzigen mit freien Sitzen sind. Antwort: „Wir fahren mit euch mit.“…und schwupps, ist unser Auto voll Hau mich, ich bin der Frühling Wir fahren los:



Es ist früh morgens, der Nebel hat sich immer noch nicht gelichtet, alles ist klamm und feucht und es ist nasskalt. In reichlich ungemütlicher Atmosphäre wandern wir los und folgen unserem Ranger:



Hmmmm, das kommt uns doch bekannt vor? Aber kneifen zählt nicht, wir müssen hier durch…irgendwo…irgendwie…





Die Bäume hier sind hoch, seeehr hoch: Die untere Hälfte…



…und die obere Hälfte:



Unsere Ranger entdecken die Schimpansen und deuten nach oben in die Baumwipfel. Häääh, was seht ihr da?!? Wo? Aha, die dunklen Flecken in den Baumwipfeln sind wohl Schimpansen. Hut ab vor diesem geschulten Auge: Was ich mit Teleobjektiv kaum in der x-fachen Vergrößerung erkennen kann, sehen die Jungs mit bloßem Auge:



Wie gesagt, es ist reichlich ungemütlich, und die Schimpansen haben sich nach weit oben in die Baumwipfel verkrochen. Wir harren aus, wandern hier hin, wandern dort hin in der Hoffnung, einige Tiere in Bodennähe zu beobachten. Fehlanzeige, und man kann die in den Baumwipfeln auch nur sehen, wenn man senkrecht rauf schaut. Schon bald kündigt sich eine Genickstarre an rotfl



Die Ranger erklären, dass Schimpansen unglaublich intelligente Tiere sind. Klar, schließlich ist ihre DNS zu 97% mit der des Menschen identisch. Was mir unbekannt war: Schimpansen sind keine reinen Vegetarier, ab und zu muss wohl auch mal ein Steak auf den Teller. Bevorzugte Kost: Affen! Dabei teilen sich die Schimpansen die Arbeit. Es gibt „Jäger“, die die Beute-Affen vor sich her treiben. Die Affen springen auf der Flucht von Baum zu Baum. Die nächste Gruppe Schimpansen wartet versteckt in den Bäumen darauf, dass die Beute-Affen auf sie zugetrieben werden und drückt, sobald die Affen abgesprungen sind, den Ast weg, der eigentlich zur Landung dienen sollte. Die Affen stürzen dadurch ab und fallen natürlich in die Hände der unten wartenden dritten Gruppe von Schimpansen. Und die schnappen sich die Beute und zerreißen sie buchstäblich in mehrere Teile. Hört sich echt grausam an…



Nach anderthalb Stunden Genick aus- und wieder einrenken geben wir auf. Naja, es kann ja nicht immer alles klappen und wir treten den Rückzug an. Insgesamt waren wir zweieinhalb Stunden unterwegs, bis wir wieder an den Autos ankommen und zurückfahren. In der Zwischenzeit sind schon mehrere Autos auf unserem Pfad unterwegs gewesen und haben das Erdreich richtig schön zerwühlt. Das sieht nach Spaß aus YES



Die Paviane am Straßenrand schauen sich das Spektakel an, wie wir in den Autos hin- und herschlingern:



Wir kommen in unserer nächsten Lodge an, die sich innerhalb des Nationalparks befindet und sehr nett ausschaut. Es ist erst später Vormittag und wir beschließen, hier zu Mittag zu essen:



Wir beobachten die Ankunft weiterer Gäste, natürlich standesgemäß im Buschtaxi:



Einer der Hotelangestellten empfiehlt uns, einen Swamp-Walk (Sumpf-Wanderung) zu machen. Gesagt, getan: Wir düsen los, kommen nach 10km an der Rangerstation an und schnappen uns einen der Guides, die dort auf Kundschaft warten und laufen los:





Was man hier im Übermaß beobachten kann: Affen, Affen und noch mehr Affen Hau mich, ich bin der Frühling



Sie schwingen sich wie Tarzan von Baum zu Baum:





Es ist mal wieder undurchdringlich…



…manchmal auch nicht:







Von dort oben kann man bestimmt gut sehen:



Eine tolle Aussicht:



Wir haben wirklich Glück mit unserem Guide. Der scheint ein echter „Waldschrat“ (im positiven Sinne) zu sein. Er schleicht geduckt wie eine Raubkatze auf der Pirsch durch den Sumpf und zieht uns hinter sich her, um uns seine geheimen Plätze zu zeigen. Er ist auch sehr sachkundig und erklärt uns umfangreich jedes Tier, das wir sehen:





Wir verlassen den Sumpf und wandern zurück zur Rangerstation.



Auf dem Rückweg beantwortet unser Guide grinsend unsere Fragen nach der einheimischen Lebensweise. Wenn man heiraten möchte, muss man für eine Frau 4-5 Kühe an den Brautvater abdrücken. Das A und O ist somit natürlich ausreichend Land, um Kühe züchten zu können, denn eine Kuh hat ungefähr den Wert von 750.000 Schilling (220 Euro). Auf diesem Land möchte man natürlich ein Häuschen hinstellen, wobei eine einfache Lehmhütte (wie oben beschrieben) ca. 1 Million Schilling (ca. 300 Euro) und ein ordentliches Backsteinhaus 25 Millionen Schilling (7.300 Euro) kostet. Unser Guide erzählt stolz, dass er hart arbeitet und eifrig spart, denn er besitzt kein Land und muss somit die Kühe kaufen können, die er an den Brautvater zahlen muss. Und das meiste für eine Backsteinhütte hat auch er schon zusammen, schließlich will er seiner zukünftigen Frau ein gutes Leben bieten können. Aber jetzt fehlt’s halt noch an der Frau… Ätsch

Unterm Strich war die Sumpfwanderung am Nachmittag deutlich spannender und ereignisreicher als das Schimpansen-Trekking am Vormittag, aber das muss man wohl unter der Kategorie „Pech gehabt“ verbuchen.

Abends in der Lodge treffen wir auf eine holländische Familie, die mit 3 Generationen auf 3-wöchiger Tour durch Uganda ist. Der Senior ist Tropenarzt im Ruhestand und hat in den 80ern mehrere Jahre in Kampala gearbeitet. Auch die Holländer ziehen erstaunt die Augenbrauen hoch, als sie hören, dass wir selber fahren und navigieren und überhaupt die ganze Tour selbst organisiert haben und nicht mit einem Reisebüro unterwegs sind. Das ist uns jetzt schon oft passiert; es gibt wirklich kaum einen Touristen, der selber fährt. Naja, ehrlich gesagt, wenn man ein wenig Hausaufgaben macht (sich also vorher mit der Route beschäftigt), entsprechend ausgerüstet ist (ordentliche Landkarte, Navi, GPS mit Satellitenbildern) und ein wenig Pfadfinder-Gespür mitbringt, klappt das schon. Außerdem kommt man auf diese Weise dem Land besser näher, als wenn man sich alles mit dem Silberlöffel servieren lässt Ätsch

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Desertcruiser
Der mit dem Y60 tanzt
Abenteurer


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1. Berna 5VM
2. Berna 2VM
BeitragVerfasst am: 13.10.2013 21:47:55    Titel:
 Antworten mit Zitat  

WOW! Echt der Hammer! Diese Vielfalt ist enorm!
Muss mir mal eben etwas mehr Zeit nehmen.
Derzeit aber selber auf reisen...

Gruss aus Neuseeland

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Aroundtheworld
Offroader
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Status: Verschollen


Fahrzeuge
1. Passat 4motion
2. Iveco Daily 4x4
BeitragVerfasst am: 14.10.2013 13:53:28    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Kurz und knapp: Danke!
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DuneHopper
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...und hat diesen Thread vor 4315 Tagen gestartet!


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1. Jeep Grand Cherokee WG 2.7CRD 2004
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3. ex-Jeep Wrangler YJ 4.0 1993
BeitragVerfasst am: 14.10.2013 16:52:27    Titel:
 Antworten mit Zitat  

Desertcruiser hat folgendes geschrieben:
WOW! Echt der Hammer! Diese Vielfalt ist enorm!
Muss mir mal eben etwas mehr Zeit nehmen.
Derzeit aber selber auf reisen...
Gruss aus Neuseeland


Ja, das war eine gute Foto-Beute Supi Wie schaut's mit dem Desert-cruisen da unten aus? Hau mich, ich bin der Frühling
Gruß aus Qatar



Aroundtheworld hat folgendes geschrieben:
Kurz und knapp: Danke!


Gerne, freut mich, dass Du dabei bist Winke Winke


Tag 10: Die heißen Quellen im „Semulike National Park“

Es ist mal wieder früh, als wir aufbrechen. Die Morgensonne kämpft sich durch die Wolken und versucht verzweifelt, den Nebel zu lichten:





Wir fahren noch mit halb geschlossenen Augen und bemerken den Kollegen hier mit einem halsbrecherischen Fahrstil. Quizfrage: Wieviele Müllsäcke passen auf einen Truck? Na, bis er voll ist natürlich rotfl …wobei ich mich echt frage, wie er es schafft, bei dieser Geschwindigkeit im Slalom um die Schlaglöcher den Karren nicht umzuwerfen Ätsch



Hier ist kein Schwein unterwegs…aber dafür jede Menge Kühe Ätsch



Wir sind wieder in Fort Portal, stellen unsere Sachen dort in unserem nächsten Hotel ab und fahren weiter nach Osten. Wir wollen die „Hot Springs“ (heiße Quellen) des „Semulike National Park“ besuchen. Die Straße ist super ausgebaut und verdient definitiv die Bezeichnung „Straße“ Supi Das war mit Abstand der beste Streckenabschnitt, den wir auf der Tour hatten.



Der Anblick ist zwar grundsätzlich nett, aber wie überall wird mal wieder der Raubbau deutlich, den die Einheimischen an der Natur begehen. Auch diese Gegend war mal alles Dschungel und mit Bäumen übersät, wovon buchstäblich nix übriggeblieben ist. Jede noch so kleine Fläche, die nicht durch Nationalparks geschützt ist, wird gnadenlos abgeholzt und in Plantagen umgewandelt, um die Bevölkerungsexplosion beherbergen zu können. Gigantische Erdrutsche sind natürlich die Folgen:



Nach einer Stunde entspannter Fahrt kommen wir an, engagieren einen der Ranger, der mit uns (mal wieder rotfl ) durch den Urwald marschiert und uns die Beeren und Früchte erklärt, die die Affen und Vögel dort essen:



Na, Jungs, wo ist denn das Vögelchen?!?



Wir verlassen den Dschungel und marschieren in die Sümpfe. Wir sind „gefährlich“ nahe an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo (direkt hinter dieser Bergkette). Ob es hier Unruhen und Rebellen gibt? Unser Guide verneint, die kritischen Bereiche liegen weiter südlich. Falls wir nach Süden fahren, sollten wir die Gegend um Ishasha vermeiden. Hmmm, da kommen wir grade her (das war unsere Anreise zum Queen Elizabeth Nationalpark). Unser Guide meint, dass wäre nicht weiter schlimm, aber keine gute Idee gewesen, da in dem Bereich immer mal wieder Rebellen auf ugandisches Hoheitsgebiet vor den Regierungstruppen flüchten und denen wolle man lieber nicht über den Weg laufen.







Wir nähern uns den heißen Quellen und können sie bereits dampfen sehen:





…und da sind sie. Heiße Quellen dieser Art gibt es wohl nur an 3 Orten auf der Welt: Island, Neuseeland und Uganda:



Wir tasten uns näher an die Quellen ran:



Und so sieht das dann aus der Nähe aus. Die Quellen sprudeln aus dem Boden und haben eine Wassertemperatur von 103-106 Grad. Ich stehe direkt neben der Quelle und habe das Gefühl, dass der Wasserdampf direkt durch meine Hosenbeine durchbrennt.





Dies scheint der Touri-Standardgag zu sein: Die Guides haben Hühnereier dabei und legen sie ins heiße Wasser:



Nach 10 Minuten holen sie die Eier mit Stöcken aus dem Wasser:



Und tatsächlich: Die Eier sind hartgekocht rotfl



Nach zwei Stunden ist die Tour vorbei und wir machen uns auf den Rückweg zu Fort Portal. In einigen Dörfern herrscht geschäftiges Treiben; der Nachmittagsmarkt ist voll im Gange:



Eine typische Art, die Bananenernte zu transportieren, aber bergauf eher mühsam:



Wir erreichen unserer Hotel. Offensichtlich sind grade andere Gäste angekommen, der Fahrer bespricht grade die Erlebnisse des Tages mit der Rezeptionistin. Wir schnappen ungewollt Gesprächsfetzen auf; sein Wagen ist wohl auf dem Weg vom „Murchison Falls Nationalpark“ im Schlamm steckengeblieben, weswegen sie erst jetzt in Fort Portal ankommen. Dies ist unser nächstes Ziel und wir fragen den Fahrer nach seiner Route. Er erklärt sie uns, genau die hatten wir auch im Sinne. Welches Auto er denn fährt? „Na, das Buschtaxi da draußen natürlich.“ Natürlich, wieso frage ich überhaupt Hau mich, ich bin der Frühling Ich schau mir die groben Reifen an. Welches Auto wir fahren? „Das mit den runterradierten Reifen.“ Der Fahrer lächelt: Vergesst es, keine Chance. Wir müssen also dieses Gebiet umfahren und legen uns eine neue Route zurecht. Mit tatkräftiger Unterstützung des Hotelpersonals und einigen Telefonaten, ob diese und jene Straße befahrbar sei, haben wir dann eine neue Route: insgesamt erwarten uns 600km statt der ursprünglich geplanten 350km. Ein mächtiger Umweg, der mal wieder ein frühes Aufstehen erfordert.
Wir vergammeln den Rest des Abends und genießen den Blick auf den Sonnenuntergang über den Rwenzori-Mountains:


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DuneHopper
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BeitragVerfasst am: 15.10.2013 19:45:29    Titel:
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Tag 11: Fahrt von Fort Portal zum Murchison Falls Nationalpark

Ein unspektakulärer, aber mühsamer Tag steht uns bevor: Die direkte Route von Fort Portal zum „Murchison Falls Nationalpark“ ist wegen heftiger Regenfälle unpassierbar, zumindest für uns (abgefahrene Reifen, keine nennenswerte Bergeausrüstung, Alleinfahrer und kein Konvoi). Insofern müssen wir einen gewaltigen Umweg in Kauf nehmen, der die Distanz von ursprünglich geplanten 350km auf 600km hochschraubt.


Karte von OpenStreetMap.org

Wir stellen uns auf das Schlimmste ein, denn selbst mit einer übergalaktischen Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h Hau mich, ich bin der Frühling würden wir 12h brauchen. Aber siehe da, der Asphaltgott hat ein Einsehen mit uns und beschert uns die ersten 300km Richtung Kampala geteerte Straßen, die wir fast durchgehend am Speedlimit von 100 km/h befahren können. Nach 70km auf unbefestigten Rumpel-Pfaden können wir unser Glück kaum fassen, denn es geht schon wieder auf echten Straßen weiter:



Die letzten 150km sind allerdings wieder mehr und mehr von Schlaglöchern übersät, je weiter wir uns von Kampala entfernen. Mal wieder rinnen die Stunden dahin und wir werden immer langsamer. Aber dafür werden die Bilder interessanter…







…und die Gegenden einsamer:



Wir sind in der Nähe vom „Murchison Falls Nationalpark“ und umrunden ihn auf dem Weg zu unserem nächsten Hotel. Die Gegend sieht vielversprechend aus:



Wir passieren einige Dörfer, die noch sehr traditionell scheinen:



Die Sonne kennt keine Gnade, wir haben nicht mehr viel Zeit:



Das Hotel „Fort Murchison“ hat doch tatsächlich ein Schild aufgestellt, das von der Straße die letzten Kilometer weist. Wir haben’s fast geschafft und freuen uns umso mehr über das Begrüßungskommittee, das kurz vor unserem Hotel auf uns „wartet“:





Wir schlagen mit den letzten Sonnenstrahlen auf dem Parkplatz auf und sind total im Eimer. Ausruhen ist aber was für Weicheier, denn morgen geht’s wieder vorm Aufstehen los Hau mich, ich bin der Frühling , um auf einer Fotosafari den Park unsicher zu machen…und dafür steht man doch gerne auf Supi Und jetzt machen wir erstmal Feierabend:


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BeitragVerfasst am: 17.10.2013 21:57:52    Titel:
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Uuuuh, nicht gut mit desert-cruisen...

Wobei. Heute, oder Morgen gehen wir an den ninety-mile-beach.
Da hats Sand.
Aber hab keine Bleche und nix...

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DuneHopper
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BeitragVerfasst am: 19.10.2013 13:23:59    Titel:
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Desertcruiser hat folgendes geschrieben:
Uuuuh, nicht gut mit desert-cruisen...
Wobei. Heute, oder Morgen gehen wir an den ninety-mile-beach.
Da hats Sand.
Aber hab keine Bleche und nix...


Kannst Du da den Aufenthalt überhaupt genießen? Hau mich, ich bin der Frühling




Tag 12: Fotosafari und Bootstour im „Murchison Falls Nationalpark“

Der Wecker klingelt um Viertel vor Fünf…VIERTEL VOR FÜNF!!! Herrgottnochmal, ich bin im URLAUB! Einen kurzen Moment überlege ich, das Mistding gegen die Wand zu feuern und mich wieder umzudrehen. „Was liegst Du da noch rum? Raus aus der Kiste!“ Meine bessere Hälfte kann den Besuch des Murchison Falls Nationalpark kaum erwarten und stürmt ins Badezimmer. Nagut, sie hat ja Recht…wie immer Ätsch Ich quäle mich also aus dem Bett und such ein paar Klamotten zusammen. Nach einem hastigen Frühstück fahren wir los. Es ist stockdunkel und hat die ganze Nacht geregnet. Wir fahren vom Hotelparkplatz runter und versuchen, die langgezogene Anhöhe raufzufahren, wo uns gestern die Elefanten begrüßt haben. Der schmierige Schlamm verschließt sofort unser abgefahrenes Profil. Gas geben, bremsen, links lenken, rechts lenken, alles hilft nix. Es ist, als ob ich neben dem Wagen stehen würde und wir rutschen seitlich in den Graben. Mist, das fängt ja schonmal gut an. Zum Glück können wir im Rückwärtswärtsgang runterfahren…ääähh, runterrutschen. Also, nochmal von vorne…mit dem gleichen Resultat. So wird das nix. Im Funzellicht unserer Scheinwerfer sehe ich, dass neben dem Graben eine Grasnabe ist. Die müsste doch eigentlich mehr Grip bieten, oder? Ich lege den Rückwärtsgang ein, gebe Gas, der Schlamm spritzt in alle Richtungen und mit Gerumpel und Getöse sitzen wir auf der Grasnabe. Super, und jetzt nur noch den Berg rauf, was tatsächlich klappt. Und das war erst der Anfang des Tages… rotfl

Wir fahren die wenigen Kilometer zum Gate des Murchison Falls Nationalpark, wo wir uns mit Ranger James und seiner AK47 treffen. Wieso schleppt hier eigentlich jeder eine AK47 durch die Gegend? „Zum in-die-Luft-schießen natürlich.“ Natürlich…James ist Ranger bei der UWA (Uganda Wildlife Authority) und für die Touristenbetreuung zuständig, d.h. er fährt heute mit uns durch den Park und zeigt uns seine Geheimtips. Aber zunächst schaut er unser Auto an und verzieht etwas die Miene, als er die Schlammspritzer überall sieht. rotfl


Karte von OpenStreetMap.org

Der „Murchison Falls Nationalpark“ liegt im Nordwesten Ugandas und ist mit knapp 4000 km² der größte Nationalpark Ugandas, der eine atemberaubende Artenvielfalt bietet. Leider wussten das zur Zeit des Bürgerkrieges auch die Wilderer, Rebellen, Soldaten und sowieso jeder, der eine Waffe hatte…leider mit verheerenden Konsequenzen für die Tiere. Soldaten fuhren mit auf den Autos montierten Maschinengewehrständen durch den Park und ließen es rattern. Alles wurde gnadenlos niedergemetzelt, egal, ob man es brauchte oder nicht. Sie nahmen sich dann das Elfenbein, Nashorn, manchmal auch Fleisch und Leder und ließen den Rest verfaulen. Zum Ende des Bürgerkrieges war der Nationalpark annähernd tot, es gab kaum noch Leben. Umso erstaunlicher, dass die UWA in einem unglaublichen Kraftakt es geschafft hat, fast alles Tierarten wieder anzusiedeln und dafür zu sorgen, dass die Population ständig steigt. Bis auf die Nashörner: Das letzte Nashorn wurde in Uganda 1983 von Wilderern erschossen.

Trotz der Schlammtour sind wir grade noch rechtzeitig zum Sonnenaufgang im Park:



Es verspricht ein toller Tag zu werden:





Guten Morgen





Natürlich müssen wir erstmal errochen werden, wer wir denn überhaupt sind Hau mich, ich bin der Frühling



Die Schlammschlacht geht weiter…







…und weiter…Es kommt uns ein Auto entgegen und meint, dass dieser Weg weiter hinten unpassierbar sei. Der Regen hat den Sumpf zu weit angehoben, da wäre kein Durchkommen mehr. Wir drehen also um und suchen uns eine andere Route:











Der Kleine hier weiß noch nicht so richtig was mit Autos anzufangen:



Aber der Vater steht direkt daneben und weiß, dass wir keine Gefahr darstellen:



Wir wühlen uns durch:





Einmal durchzählen: Wer findet alle?



Wir schlingern über die Pfade. Wenn man anderen Autos begegnet, wird’s richtig eng, weil man nicht so wirklich die Spur halten kann. Meistens muss sich einer auf die Grasnabe „retten“, um den anderen passieren zu lassen. Hier kann man auch sehen, wie der Schlamm wie ein Füllmittel die Profile verschließt:





Nach dem Landcruiser die häufigste Erscheinung: Toyota Minibus in der Offroad-/Safariausführung:



Das kennen wir ja schon Ätsch Hippos im Wasser:



Unser Auto sieht so langsam aus wie Sau. Was nicht verstaubt war, ist jetzt verschlammt:





Schön Pfötchen geben rotfl





Auch hier leben die Einheimischen im Park und ernähren sich größtenteils von der Fischerei:



Wir legen eine Mittagspause ein und beobachten von der Terrasse unseres Restaurants den Landungssteg der Fähre. Die Fähre werden wir erst morgen brauchen; heute steht noch eine Bootstour zu den Wasserfällen „Murchison Falls“ an:



Unser Boot legt direkt neben der Fähre ab und wir beobachten das Treiben vor Ort. Die Warzenschweine scheinen sich nicht im Geringsten stören zu lassen:



Wie erwähnt, Patrols gibt’s hier so gut wie gar nicht, entsprechend hat das Bild hier wieder Seltenheitswert Ätsch



Auf der Tür steht „UWA Vet Response Unit“…und schaut mal, was die auf der Ladefläche haben: Einen Kasten Bier! Ob das die adäquate Notfallausrüstung für die Erstversorgung ist?!? rotfl



Die Schlange erwartet die Ankunft der Fähre:





Der Capt’n gibt Vollgas…





…und „rammt“ mit allem, was der Bootsmotor hergibt, die Fähre soweit wie möglich auf den Landungssteg:



Wohl dem, der einen Geländewagen hat:



…ansonsten sieht das so aus. Der Kollege hier rangiert 10 Minuten hin und her, bis er sich dazu entscheidet, im 45° Winkel runterzufahren:



Wir gehen an Bord und legen ab:



Dumbo will spielen:



Prost:





Wir fahren auf dem Viktoria-Nil nach Osten zu den Wasserfällen:



Die „Murchison Falls“ werden als „most powerfull falls of the world“ bezeichnet. In den Augen Ugandas bedeutet das, dass der Viktoria-Nil mit 45 Meter Breite an den Wasserfällen durch eine 6 Meter breite Schlucht gepresst wird und mit einer entsprechenden Energie und Karacho ins Tal donnert:



Auf dem Rückweg beobachten wir Elefanten beim Baden. „Keine Sorge, Elefanten sind hervorragende Schwimmer“, meint der Capt’n.



Äääähhh…wirklich? rotfl



Wirklich! Ätsch



„Leider“ wurde vor 3 Jahren Öl im Nationalpark gefunden. Was dem Wohl der Wirtschaft dient, ist leider zum Nachteil des Parks: Abgesperrte Gebiete, wo Ölfelder errichtet werden; Tonnen von Material und Maschinerie werden hin- und hergeschleppt und buchstäblich Tausende von Arbeitern werden jeden Tag rein- und rausgekarrt. Die UWA hat durchgesetzt, dass kein Ölarbeiter im Park wohnen darf, d.h. jeder muss zum Sonnenuntergang den Park verlassen und darf erst morgens wieder rein. Und die Ölfirma muss für jeden Arbeiter den regulären Touristen-Eintrittspreis von 35 US$ zahlen, und zwar jeden Tag. Auf der Rückfahrt aus dem Park begegnen wir einem der „Busse“, mit dem die Arbeiter transportiert werden (ihre Camps sind knapp außerhalb des Parks):



Wir können uns nun unsere Unterkunft noch im Tageslicht anschauen, was gestern nicht möglich war, und genießen den Sonnenuntergang:


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BeitragVerfasst am: 26.10.2013 15:40:27    Titel:
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Tag 13: Löwen Tracking und Wasserfälle “Murchison Falls”

Auch an diesem Tag schälen wir uns zu einer unmenschlichen Uhrzeit aus den Federn und machen uns auf die Socken in den Murchison Falls Nationalpark. Der Plan ist, mit der Fähre überzusetzen und südlich vom Viktoria-Nil zu den Wasserfällen zu fahren, die man dort „von oben“ besichtigen kann.



Andere sind noch beim Frühstück:



Wir kommen bei der Fähre an. Von Rangerin Martha erfahren wir, dass heute „Lion Tracking Day“ ist und die Ranger speziell versuchen, Löwen aufzuspüren und die Konvois dort hinzulotsen. Sie steigt bei uns ein (das ist das erste Mal, dass wir mit jemandem in Uniform unterwegs sind und keine AK47 in der Nähe ist Hau mich, ich bin der Frühling ) und wir fahren zu der Stelle, wo Löwen gesichtet worden sind. Das Besondere am „Lion Tracking Day“ ist, dass man Off-Offroad-Fahren darf, d.h. man darf die Pfade verlassen. Wir kommen an der gemeldeten Stelle an und Martha ermutigt uns, langsam den Busch zu umkreisen. Und tatsächlich, etwas versteckt, sehen wir eine Löwin mit zwei halbwüchsigen Söhnen.





Die Löwen machen keine Anstalten, sich zu großartig zu bewegen und das hohe Gras und der Busch erlaubt uns keine bessere Sicht. Naja, es hat ja geklappt und wir ziehen weiter, zurück zur Anlegestelle der Fähre.

Ich seh Dich:



Es gibt innerhalb des Parks einen kleinen Flugplatz. Martha verrät uns, dass hier normalerweise VIPs und vor allem die Big Bosse der Ölfirmen hergeflogen werden:



Wir kaufen uns ein Ticket und können einen Platz auf der nächsten Fähre ergattern:





Die Anlegestelle auf der anderen Seite…natürlich ist es die unbefestigte Stelle am rechten Bildrand Hau mich, ich bin der Frühling



Wir machen noch eine kurze Rast am ersten Camp. Der Landy steht wohl schon etwas länger hier…und das wird bestimmt noch eine Weile so bleiben traurig



Wir folgen am südlichen Ufer dem Verlauf des Viktoria-Nils bis zu den Wasserfällen „Murchison Falls“. Die Fahrt ist unspektakulär; zu beiden Seiten des Pfades wachsen direkt Bäume, es gibt quasi keine Sicht auf die Landschaft und uns wurde gesagt, dass es hier auch keine Tiere zu beobachten gibt. Man kann allerdings eine gute Strecke rauffahren, dort parken und den Rest klettern, um ein paar nette Eindrücke der Wasserfälle von oben zu bekommen.
Die letzten Kilometer sind dann doch ein wenig herausfordernd. Wenn diese Felsen hier nass und glitschig sind, dann gute Nacht:



Aber die Aussicht ist grandios:







Wir haben den mittleren Nachmittag erreicht und die Ranger bei den Wasserfällen betrachten besorgt den Himmel. Sie empfehlen uns, nicht mehr lange zu bleiben, da sich ein Unwetter zusammenbraut und im Regen ist es kaum noch möglich, die Strecke, die sich schnell in ein Schlammbad verwandelt, zu bewältigen. Wir machen uns also auf den Weg, erreichen nach einer Stunde die Fähre und fahren zurück zu unserer Lodge, wo wir gemütlich bei einem Sundowner den Sonnenuntergang genießen…ohne Unwetter Ätsch

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1. kleine Baronin TJ
BeitragVerfasst am: 27.10.2013 20:59:20    Titel:
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.....wieder so tolle Fotos! YES
Ich finde aber schon, das ihr da einen Offroad-Urlaub gemacht habt!
Hoffe es geht noch bisl weiter mit eurer Tour .....
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BeitragVerfasst am: 28.10.2013 16:45:35    Titel:
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Baronin hat folgendes geschrieben:
.....wieder so tolle Fotos! YES
Ich finde aber schon, das ihr da einen Offroad-Urlaub gemacht habt!
Hoffe es geht noch bisl weiter mit eurer Tour .....


Vielen Dank Winke Winke Schön, dass Du dabei bist Supi Leider ist bald Schluß, nur noch 2 Tage traurig




Tag 14: „Ziwa Rhino Sanctuary“ auf der Rückfahrt nach Kampala

Heute stehen wir nicht ganz so früh auf, aber trotzdem schweren Herzens, denn der Murchison Falls Nationalpark hat uns sehr gut gefallen, aber mal wieder heißt es: Packen und Weiterfahrt. Unsere Reise nähert sich dem Ende; heute wollen wir nach Kampala zurückfahren, um morgen Mittag den Flieger zurück nach Qatar zu erwischen. Ein geplanter und ein ungeplanter Höhepunkt der Reise stehen uns noch bevor und beide gehören zu den „Big Five“.

Nach einem leckeren Frühstück, endlich mal NACH Sonnenaufgang Supi , verlassen wir unsere Lodge „Fort Murchison“, wo wir uns wirklich wohl gefühlt haben. Wir eiern grade die Anhöhe rauf, wo wir vorgestern im Schlamm steckengeblieben sind, als der Kollege hier auftaucht und zielstrebig auf die „Straße“ zu marschiert…



…und sie vermeintlich überqueren will:



Aber erstmal wird ausgiebig gefrühstückt. Wir kommen zwar nicht weiter, aber egal, für so einen Anblick direkt vor der Nase bleibt man natürlich gerne stehen:



Tjaaa, und ganz alleine scheint der Meister auch nicht zu sein. Links neben uns raschelt es und weitere Artgenossen gesellen sich dazu:



…und noch mehr: So viele Elefanten sieht man selten auf einem Flecken:



Du wirst Dich doch nicht umdrehen und auf uns zukommen?!? Zum Glück nicht Hau mich, ich bin der Frühling Er mustert uns nur kurz und schlägt sich in die Büsche:



Der Weg ist frei und da wir schon eine ganze Weile hier stehen, fahren wir weiter. Im Vorbeifahren erregen wir wohl Aufmerksamkeit, sowohl hier:



…als auch hier:



Wow, das war ja ein toller Start in den Tag. Das wird sich schwer toppen lassen, aber eine Spezies fehlt ja noch auf unserer Liste, um die „Big Five“ abhaken zu können. Wir machen uns auf den 300km langen Weg nach Kampala, für den wir mal vorsichtshalber 6-7 Stunden veranschlagen und halten nach 100km am „Ziwa Rhino Sanctuary“:


Karte von OpenStreetMap.org




Das letzte Nashorn in Uganda wurde 1983 von Wilderern erschossen, insofern gab es schlicht keine Nashörner mehr, die man nach dem Bürgerkrieg wieder in den Nationalparks ansiedeln konnte. Und auch wenn doch, hätte es das Wilderer-Problem nicht gelöst. Zum Glück gibt es in Kenia exakt die gleiche Spezies Nashörner wie früher in Uganda und die Kenianer haben zwei ihren Nachbarn gespendet. Ein Zoo in Orlando/Florida hatte ebenfalls kenianische Nashörner und zwei davon an Uganda abgegeben. Um die Tiere vor Wilderen schützen zu können, wurde das „Ziwa Rhino Sanctuary“ gegründet, was ein Park für Nashörner ist, wo die Tiere sich ungestört vermehren können. Dafür genießen die Nashörner den Schutz durch Bodyguards, und zwar rund um die Uhr (kein Scherz). Die Tiere bleiben meist in der Gruppe zusammen, aber, übertrieben dargestellt Hau mich, ich bin der Frühling , wenn mal eins auf die Toilette gehen muss, dann schultern ein paar Ranger ihre Waffen und begleiten das Tier. Hört sich seltsam an, aber sehr löblich und wir sollten uns bald persönlich davon überzeuge können.

Wir gehen also zum Empfang und wollen uns der nächsten Tour anschließen, die bald starten soll. Übliche Frage: Wie kommen wir zu den Tieren? „Euer Fahrer fährt euch natürlich!“ Jaja, natürlich Hau mich, ich bin der Frühling Und schwupps, sitzt der Ranger bei uns im Auto, natürlich mit AK47…auch das kennen wir natürlich. Aber da diese Ranger vorrangig zum Schutz der Nashörner gegen Wilderer da sind, bin ich mir nicht so sicher, ob diese Waffe nur zum in-die-Luft-schießen gedacht ist, aber ich verkneife mir die Frage.

Wir quälen das Auto über Stock und Stein und durch tiefe Krater; die maximale Verschränkung unseres ausgelutschten Fahrwerks reicht oft nicht aus. Egal, einfach weiter; der Ranger grinst über die Schüttelei: „That’s African massage!“ Er lotst uns hierin, wo wir den Wagen parken sollen. „Und dann?“ „Ab jetzt geht’s zu Fuß weiter!“…Stille…Wie bitte?!? Wir sollen uns zu Fuß an Nashörner heranpirschen?!? Bist Du noch ganz sauber?...denke ich mir, aber der Ranger sieht uns unsere Sorge natürlich an der Nasenspitze an und lacht: „Kein Problem, die Tiere sind an Menschen gewöhnt: an uns und auch an die Bewohner, die auch hier im Park leben. Los geht’s!“



Und tatsächlich, wir laufen an einem kleinen Dorf vorbei, dessen Bewohner vorrangig von der Rinderzucht leben und diese Viecher haben mal wieder sehr imposante Hörner:



Nashörner vermehren sich seeehr langsam; immerhin sind aus den 2 Pärchen in der Zwischenzeit 17 geworden. Wenn der Bestand 30 Tiere umfasst, planen sie, ein paar davon in einem Nationalpark anzusiedeln, aber das wird noch viele Jahre dauern und der Schutz durch Bodyguards muss auch noch diskutiert werden.
Und da sehen wir sie: 4 Nashörner, davon zwei Halbwüchsige, dösen in der Mittagshitze unterm Baum:



Wir gehen ganz vorsichtig und leise näher ran. Respekt vor Nashörnern hatten wir schon vorher, aber wenn man diesen Tieren zu Fuß begegnet, nimmt die Hausnummer eine ganz andere Kategorie an. Man kommt sich da mit einem Schlag recht klein und schwach vor. Bei 30m Distanz stoppt uns der Ranger: Bis hierhin und nicht weiter:



Es raschelt hinter uns. Und tatsächlich bemerken wir ein halbes Dutzend Ranger, die im Dickicht hinter uns im Schatten lauern. Unser Ranger erklärt uns, dass diese Jungs die Leibgarde für die 4 Tiere hier sind: Wenn die Nashörner sich bewegen, bewegen sich die Bodyguards:





Unser Ranger ist sehr engagiert und erzählt uns stolz, dass er von Anfang an mit dabei ist und der Park noch kein einziges Nashorn „verloren“ hat und er wird dafür sorgen, dass es gefälligst auch so bleibt. Er redet sich beinahe in Rage, als er erzählt, wie die Wilderer Nashörner abschlachten. Es freut uns, soviel Enthusiasmus zu spüren.



Nach einer Stunde Beobachtung, Erklärungen und Fotografieren ist es Zeit, den Rückzug anzutreten. Mit grandiosen Eindrücken im Gepäck treten wir die Weiterfahrt nach Kampala an.
Der Dorfbus ist unterwegs Hau mich, ich bin der Frühling



In Kampala kehren wir wieder im gleichen Hotel ein, wo wir die erste Nacht verbracht haben. Mit Grillfleisch und Nil-Bier genießen wir den letzten Abend in Uganda.

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