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 Abenteurer


Mit dabei seit Mitte 2008 Wohnort: Eberbach Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Discovery 4 2. Range Rover Classic 3,9 V8 3. Unimog 1300L |
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Verfasst am: 09.09.2015 12:14:37 Titel: |
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Wow, sehr beeindruckend. | _________________ Grüße aus dem Odenwald
Stefan
Speed doesn´t kill - it´s the sudden stop! |
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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2015 Wohnort: BuenosAires, Argentina Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 3617 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Megane Cabrio 2. Toyota Hilux |
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Verfasst am: 15.09.2015 10:50:58 Titel: |
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Es fehlt noch der letzte Tag der Reise - auf dem Salar de Uyuni (=größter Salzsee der Welt).
Wir haben an seinem Rand in einem "Salzhotel" übernachtet - auf unspektakulären 3.000 und etwas Höhenmetern. Das Hotel war allerdings der Knaller: Komplett aus Salz gebaut (Ziegelsteine, Boden, Betten, Sitze)! Nur die Duschen waren normal aus Lehmziegeln und Fliesen, da sich sonst das Salz wegduscht
Und natürlich lag auf dem Salzbett auch eine normale Matratze! Aber der Rest war einfach alles nur Salz! Der Boden bestand aus grobem Salzgranulat und knirschte wie verharschter Schnee. Alle andere Geräusche waren sehr gedämpft - wie in einer Schneehöhle oder Iglu. ...ich habe natürlich vergessen, Fotos vom Salzhotel zu machen...
Wir sind dann in aller Herrgottsfrühe im Dunklen aufgebrochen und über den Salzsee zur Isla del Pescado gefahren - einer Felseninsel. Mitten im Salz. JETZT war unser Guide Gold wert, denn ausserr Sternen und einem weissen Kegel Scheinwerferlicht gab es nur noch einige markante Berge als schwarzer Schattenriss vor fastschwarzem Himmel. Miguel ist mit etwa 100 Kmh anhand von Sternen und Vulkansilhouetten gefahren So ging das dann etwa 50 Km weit, bis eben zu dieser Insel. Sonnenaufgang von "oben" war angesagt, also zum höchsten Punkt raufkraxxeln (es gab so etwas ähnliches wie einen Weg mit Stufen) und den Fotoknips nicht vergessen...!
Ach ja: Und dicke Klamotten! Auf über 3.000m und aussenrum alles weiss bis zum Horizont, gibt es nicht sooo viel Restwärme nach der Nacht *bibber*
Die "Perlenkette" sind ein paar Nachzügler-Jeeps. Foto leider unscharf, was an fehlendem Stativ lag...
Naja und dann eben auf die Sonne, Wärme und den passenden Fotoaugenblick warten... hier ein paar unkommentierte Eindrücke:
Mit Licht sieht es dann so aus:
Man steht einfach auf einer Felseninsel, lässt sich von den Morgensonnestrahlen durchwärmen und freut sich wie ein Keks, dass es aussieht wie in einem vereisten Meer... Es ist aber nur Salz!
Hier ein paar Nahaufnahmen dieser "Hexfelder" im Salz, die sich durch Verdunstung bilden. Entfernungen sind sehr schwierig abschätzbar, da jegliche Anhaltspunkte fehlen - außer den Bergen am Horizont...
Mit aufsteigender Sonne wurde uns allen ziemlich warm und der Sonnenbrand drohte - ist ja wie ein Brennspiegel, so ein Salzsee...
Unter dem Salz ist übrigens "See" - also Wasser! Und zwar einige Meter tief, bis es dann so eine Art Salzschlamm gibt, der darunter kommt. Die Angaben schwanken ein wenig - aber es sind so um die 12m Wasser und dann nochmal 50-60m Salzschlamm...
An Stellen mit Unterströmungen oder Konvektion (wenn Wasser aufsteigt), ist die Kruste als Salz entweder nicht vorhanden (man sieht dann Wasser mit der Strömungsbewegung) oder extrem dünn (man sieht dann Salz, das einen Menschen nicht trägt... dummerweise sieht alles andere auch so aus...). Wer sich auf dem See mit seinem Auto austoben will, sollte sich AUF JEDEN FALL einen Führer besorgen! Wer nämlich auf das dünne Salz fährt, verschwindet samt Auto im Wasser und sickert dann durch den Salzschlamm am Boden... In einigen tausend Jahren kommt man dann gut gepökelt vielleicht wieder zum Vorschein...
Jedes Jahr verschwinden ein paar dumme Touristen auf diesem See - bisher haben nur sehr wenige das Einbrechen mit dem Auto überlebt - man vermutet, dass durch den Schwung das Auto unter dem Salz einige Meter vom Loch wegtaucht, man aufgrund der extremen Salzigkeit die Augen nicht aufbekommt unter Wasser (Brennen!) und dann das Loch nicht findet...
Eine Woche, bevor wir da waren, sind 2 Jeeps samt 10 Menschen verschwunden... Dummheit & Leichtsinn wird eben am Ende der Welt bestraft!
Mit unserem Miguel und den Spuren anderer Fahrzeuge auf dem Salz fühlten wir uns dann aber sehr sicher!
Bitte das Motto beachten! "In God we trust..."
Der gute Miguel mit meinem Mate-Tee:
Über einen Touri-Nepp-Markt haben wir dann den See verlassen und sind nach Uyuni gefahren. Dort gibt es noch einen Eisenbahnfriedhof, den ich persönlich nicht sooo spannend fand. Es gab wenig zu sehen und die verrosteten Eisenbahnen waren auch schon arg mitgenommen von Plünderern, Touristen und Schmierfinken...
Uyuni selbst ist KEINE REISE WERT! Ein Wüstenkaff, dessen Haupteinnahmequellen das Ausquetschen von dummen Touristen ("ick muss zum Salar de Uyuni, also auf nach Uyuni") und Minenarbeit ist. Entsprechend geht man den Minenarbeitern auf den Sack ("Scheisstouris") und alle anderen wollen nur Dein Geld... Uyuni ist dafür verantwortlich, dass viele BO-Touristen später sagen "was für ein unfreundliches Land!". Wer nicht weiss, dass man Uyuni einfach nur zum Auftanken benutzen sollte, hat eben Pech... Die Touren sollten allesamt in Tupiza (zu moderaten Preisen und bei Freundlichen Menschen) gebucht werden! Entsprechend sind wir dann auch zügig weiter und zurück nach Tupiza!
Der Rückweg über die "Autobahn" I-21 war nochmal ein Leckerbissen: Serpentinen, Sandmassen (Dünen?) auf der "Strasse", weggespülte Fahrbahnen, Flussquerungen in Furten und wieder gigantische Landschaften!!!
Ich bedanke mich für das Lesen meiner Geschichte und hoffe, hier den einen oder anderen heiss auf Bolivien gemacht zu haben! Es ist ein wunderbares Land, hat eine unglaublich reiche Kultur und ist überwiegend leer, weit, bombastisch, sicher und abenteuerlich!
Wer zwar Lust hat, aber sich nicht traut oder kein Wort Spanisch spricht ("una cerveza grande por favor - ein großes Bier bitte!"), der kann mich gern kontakten - hier oder über den Kontaktbutton auf www.recoleta-holding.com und ich stehe immer gern für Rat (kostenlos) und Tat (kostet zwar etwas, aber auch nicht die Welt) zur Verfügung!
Abgesehen von Machu Picchu und Cusco in Peru, hat Bolivien genau das GLEICHE zu bieten, nur verdammt günstig, echt, freundlich und ohne Touristenabzocke! Und das Wichtigste: Peru ist ziemlich gefährlich, Bolivien aus meiner Wahrnehmung GAR NICHT!
Hier ein paar erste Dinge für Expeditionisten:
http://www.recoleta-holding.com/expedtion
Und zum Abschluss noch ein paar Bilder von "rund um Tupiza" (not one Pizza, Tupiza! )
Ich freue mich über Kommentare und Kontakte!
Hat Jemand das Uboot und den Sternenzerstörer aus Fels gesehen?!  | _________________ www.recoleta-holding.com
Abenteuer Offroad - Argentinien, Bolivien, Chile - mehr geht kaum!
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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2012 Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Suzuki Jimny 2. Land Rover Defender 110 |
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Verfasst am: 15.09.2015 12:33:00 Titel: |
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 Offroader


Mit dabei seit Ende 2010 Wohnort: Nürnberg Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Toyota FJ Cruiser 2. Suzuki Jimny GJ 3. Alfa Giulia 1600 Super 4. Nissan 370Z 5. Ford e350 Sportsmobile 4x4 6. Toyota RAV4 V |
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Verfasst am: 16.09.2015 23:00:38 Titel: |
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Klasse Bilder. Ja. Wenn der Kleine etwas größer ist sicher ein Ziel!! :) | |
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 Bin neu hier

Mit dabei seit Ende 2015 Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Achleitner Crafter 2015, Um- und Ausbau zum Reisemobil von Custom Campers |
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Verfasst am: 30.12.2015 13:02:49 Titel: |
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Fritzchen0815 hat folgendes geschrieben: | Und das Wichtigste: Peru ist ziemlich gefährlich, Bolivien aus meiner Wahrnehmung GAR NICHT! |
Hi,
ich wüsste gerne, wie du zu dieser Einschätzung kommst. Ich habe noch in keinem Reisebericht ein ähnliches Urteil über Peru gelesen.
Wir wollen 2017 u.a. nach Peru und Fragen der Sicherheit sind bei unserer Reiseplanung nicht ganz unwichtig.
Du lebst ja zumindest näher dran an Peru als wir hier und hast daher vermutlich auch mehr Informationen über Vorkommnisse mit Touristen/Overlandern.
Danke und Gruß
Hartmut | |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 31.12.2015 06:31:07 Titel: |
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hallo, fritzchen 0815!
habe gerade deinen reisebericht über bolivien das erstemal gelesen!
hast du super beschrieben, eben genau das, was du erlebt hast, dich emotional bewegt hat!
dein bericht wird noch professioneller wenn du mit den fotos strenger in der ausslese bist!
heisst: zeige nur etwa die hälfte, aber diese fotos sind dann die besten! (keine allgemeinen bilder, nur bilder die konkret das aussagen, was du schreibst, bilder die eben nur das besondere zeigen!)
denke mir, mit deinen bericht bist du spitzenredakteur !
lg. manfred
ps: ein gutes neues jahr 2016 | |
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 Abenteurer


Mit dabei seit Mitte 2010 Wohnort: Bayerisches Nizza
| Fahrzeuge 1. Pinguin 16 Jahre und 465000 km 2. Besen mit unbegrenzten Flugkilometern! |
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Verfasst am: 31.12.2015 09:19:04 Titel: |
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Klasse Bilder und die Unterkunft ist ja richtig perfekt !
Danke fürs mitreisen lassen  | _________________ Grüße hexchen  |
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 Offroader

Mit dabei seit Mitte 2015 Wohnort: BuenosAires, Argentina Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 3617 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Megane Cabrio 2. Toyota Hilux |
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Verfasst am: 31.12.2015 15:02:20 Titel: |
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Danke erst einmal fuer die Blumen!
Weniger Bilder - aye, aye!
Gerade auf der naechsten Tour - gestern ging es die Ruta 40 von San Antonio de los Cobres ueber den Abra del Acay (Pass). Wikipedia sagt was um die 4.950m Hoehe, das Schild vor Ort sagt 4.895 und mein GPS/Glonass GNS2000 sagte 4.990m ...Fotos kommen spaeter im separaten Thread.
Wg. Peru:
Das ist meine Erfahrung vor Ort. Bolivien ist sooo gemuetlich, da ist echt der Hund begraben und wenn man hoeflich mit den Einheimischen umgeht (auf keinen Fall den arroganten Weissen raushaengen lassen!), dann passiert nie etwas.
...zurueck zu Peru:
Es gibt eigentlich 4 Perus: 1.Das Amazonasgebiet (kenne ich nicht), 2.Lima und der Norden (doof da, mehr gleich), 3.Arequipa und Umgebung (toll dort), 4.Cuzco mit Machu Picchu (toll, aber touristisch 200% erschlossen).
Jede dieser Regionen ist eine Welt fuer sich. Arequipa hat froehliche, aufgeschlossene Menschen und ich habe nie von Problemen gehoert und selbst keine gehabt. Cuzco ist halt das Disneyland der Inkas - gigantisch toll und absolut sehenswert! Ueberall gibt es Security-Typen und ausser Taschendiebstahl habe ich nichts vernommen. Zum Amazonas kann ich nichts sagen - war nie dort. ABER: Den gleichen Amazonas gibt es in Bolivien fuer einen Bruchteil des Geldes... und weniger touristisch.
Lima: Ich wurde mit KO-Tropfen ausser Gefecht gesetzt (trotz Vorsichtsmassnahmen), verschleppt und irgendwo in einem dunklen Ghetto aus dem fahrenden Auto geworfen
....natuerlich ohne Handy und Geld...
Ich hatte aber Glueck, da in Lima gerne Menschen verschleppt werden, denen dann Organe entnommen werden oder eine satte Geldpraemie von Verwandten abgepresst wird. In der gleichen Nacht wurde ein Franzose vor seinem Hostel erschossen. Ein Maedel aus den USA wurde 2x ueberfallen. Und meine Mitreisenden wurden beide noch ihr Handy los - bei 3 Personen meiner Gruppe macht das 100% Handyverlustquote...
Nach den KO-Tropfen hatte ich dann 10 Tage "Spass" - mein Koerper hat sich gereinigt und es kam alles schnell oben und unten heraus... ohne Elektrolyte und diversen Pillen aus der Apotheke haette ich mich vermutlich im Krankenhaus einfinden muessen. Lima is shit! Das ist fuer mich gesetzt!
Nebenbei: Ich war im besten Stadtteil (Miraflores) unterwegs - dort sind die Touristen, die Reichen und die Botschaften... aber trotz allem ist der ganze Mist passiert - den anderen uebrigens auch in Miraflores...
Die Stadt ist doof. Der Stadtkern ist kolonialistisch und sehenswert - aber andere Staedte sind viel besser (Arequipa z.B.). Lima hat fast immer schlechtes Wetter. Die Menschen sind nicht freundlich.
Fazit Peru: Lima und den Norden meiden!
Nazca, Machu Picchu, Cuzco, Arequipa auf jeden Fall mitnehmen!
Maximale Vorsicht walten lassen!
Wer Details wissen moechte oder meine Einschaetzung zu einer geplanten Route in Peru, kann mich gern auf der u.a.Homepage ueber den Kontaktbutton erreichen. Fragen kost nix!
 | _________________ www.recoleta-holding.com
Abenteuer Offroad - Argentinien, Bolivien, Chile - mehr geht kaum!
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 Bin neu hier

Mit dabei seit Ende 2015 Status: Verschollen
| Fahrzeuge 1. Achleitner Crafter 2015, Um- und Ausbau zum Reisemobil von Custom Campers |
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Verfasst am: 31.12.2015 15:07:51 Titel: |
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Klasse! Danke für diese Infos  | |
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