Schrauben und Feingewinde und Festigkeit

Verfasst am: 01.12.2024 11:38:29 Titel: Schrauben und Feingewinde und Festigkeit

Nun, da habe ich meinen Wagen so gründlich in Sanders Fett ertränkt, aber trotzdem sind eine ganze Reihe an Schrauben vergammelt Vielleicht schon vor der Fettkur....

Es sind nun etliche Feingewindeschrauben abgerissen oder sind herausgebröselt.
Das Gewinde habe ich nachgeschnitten, aber trotzdem wackeln die neuen Schrauben im Gewinde.

Mit Bearcoils kann man das angeblich wieder reparieren, aber welch ein Aufwand und ist es danach auch stabil genug?
Mir ist eher danach, überall Standardgewinde reinzuschneiden und dann Normalschrauben zu nehmen. Davon liegt der Keller voll.
Zumindest so an der Getriebebrücke scheint mir das unproblematisch.
Die ganzen Quer- und haben ja sowieso spezielle Pass-Schrauben, die ich noch suchen muss.

Bevor ich da mal wieder einen Scheiß zusammenschraube, wollte ich mal hier fragen.

Frank

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Ich denke mal, es wird einen Grund haben, dass Nissan an einigen Stellen Feingewinde eingesetzt hat.

Hast du mal überlegt, die Gewinde weiter aufzubohren und das nächstgrößere Feingewinde zu bohren?

Verfasst am: 01.12.2024 17:10:43 Titel:

Da hast Du natürlich recht, nur der Keller liegt randvoll mit Schrauben und Gedöhns - aber genau DAS habe ich natürlich nicht.
Es war nur ein Gedanke, da der Wagen vermutlich seit 10 Jahren mit 50% durchgerosteten Schrauben an der Stelle durch die Gegend fährt. Ist da nicht jeder Ersatz besser?

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2016 Status: Offline

Nicht zwangsläufig.

Eine 50% durchgerostete hochfeste Schraube mit Feingewinde kann schon noch ziemlich viel ziemlich fest halten.

Verfasst am: 01.12.2024 20:20:19 Titel:

Aber kein "Schraube-löse Dich".
Ich bin erschrocken, wie wenig Schrauben da noch raus gehen.
Ein Winterprojekt halt, angestoßen durch ein OME- Fahrwerkwerk aus den Kleinanzeigen.
(Ja, ich lerne es nie. Nie wieder irgendeinen Gebrauchtscheiß kaufen...aber ist genetisch bedingt!)

Und ich komme nicht auf die Idee, alles mit Edelstahl zu ersetzen, was ich früher mal gemacht (und überlebt) habe Smile

Verfasst am: 01.12.2024 21:43:27 Titel:

Hallo, ich persönlich verbaue in so Fällen immer Helicoils.
Oft in Verbindung mit neuen Schrauben.
Warum sollte ein Helicoil, Bearcoil o.ä nicht halten?

Verfasst am: 02.12.2024 07:40:21 Titel:

Mit Feingewindeschrauben erzeugt man deutlich höhere Vorspannkraft und auch die Selbsthemmung ist deutlich besser. Sollte man nicht durch Normalsteigung ersetzen, wenn nicht konstruktiv vorgesehen. Gibt sicher immer Einzelfälle wo es dennoch geht - pauschal - nein.

Es gibt allerdings auch genügend Schraubenhändler, die neue verzinkte Feingewindeschrauben in allmöglichen Festigkeiten verkaufen. Wegertseder ist eine gute Adresse, auch für kleine Stückzahlen.

Verfasst am: 02.12.2024 15:32:52 Titel:

"Edelstahlschrauben" (Edelstahl ist hier der falsche Begriff eigentlich) , also INOX-Schrauben haben idR eine geringere Festigkeit, also OBACHT bei sicherheitsrelevanten Bauteilen! Hinzu kommt ja noch das veränderte el-chem Spannungspotenzial.... Da wirds spannend, was sich "opfert".

Verfasst am: 02.12.2024 16:34:03 Titel:

Nun ja, die Getriebebrücke ist nicht gerade ein Ort, an dem Scherkräfte auftreten.
Dass Edelstahl an Bremsen und Co tabu ... ich glaube das Thema haben wir durch.
Ob nun eine Feingewinde-Verbindung mit Hilfe eines Heli-Coils stabiler ist oder ein 1,75er Gewinde...
Diese Entscheidung muss ich nun leider der Werkstatt überlassen, wo er demnächst hingeht. Die abgerissenen Schrauben bekomme ich nicht aus dem Rahmen raus so mit Rampe in der Garage.

Verfasst am: 02.12.2024 16:41:59 Titel:

Edelstahlschrauben an Stellen die etwas halten sollen kannst du vergessen. Bei mir wollte der TÜV sogar die M8er Schrauben vom Tankhalteband der Gasanlage durch 8.8 ersetzt sehen.
Da wird es mit Achsteilen echt schwer ;-)

Verfasst am: 03.12.2024 08:32:35 Titel:

Offroader Mit dabei seit Anfang 2023 Status: Offline

Die Getriebebrückeschrauben? Sauber zentriert ausbohren, und dann mit Linksbohrern Stück für Stück aufbohren, bis man an den Kerndurchmesser kommt. Gewinde mit Nennmaß nachschneiden und sehr wahrscheinlich trägt das dann wieder genug...

"es gibt ja doch die guten alten Handwerker!!"
lg manfred

Abenteurer Mit dabei seit Anfang 2008

Nicht ganz das Thema aber ich setze alle Schrauben mit Antiseize ein, alle, auch Passschrauben. Drehmoment mache ich nach Gefühl, sind ja keine Pleuellagerschrauben. Haben sich noch nie gelöst, nie ihren Dienst versagt aber nach 10 Jahren noch mit ner kurzen 1/2 Zoll Knarre zu lösen. Bei Kastenmuttern den Hohlraum komplett mit Mike Sanders füllen, bei eingelassenen Schraubenaufnahmen ebenfalls. Fett, Fett, Fett, die Karre muss triefen.

Verfasst am: 14.01.2025 04:19:00 Titel:

Habe selbst nichts zur Festigkeit gefunden und ChatGPT gefragt:
die Nissan-Schrauben, wo eine 7 drauf steht, entsprechen entweder einer japanischen Norm, was dann etwas geringer als 8.8 wäre,
oder einer Nissan-internen Norm, was dann unbekannt für ChatGPT ist.

Offroader Mit dabei seit Ende 2013

Hallo Gesundes neues Jahr.
Die Steigung beträgt 1,25
Ich würde für die Traverse 8.8 nehmen.
Und für alle mechanisch belasteten schrauben und Muttern (Fahrwerk) 10.9
Die Kasten Muttern kann man auch auf Bohren z.b 10 auf 12

Ø Gewinde – Steigung Gewinde P = Ø Kernloch

M8 – 1,25 mm = 6,75 mm -> 6,8 mm Kernloch.
M10 - 1,25mm = 8,75 mm- > 8,8 mm Kernloch.
Die Differenz im Radius beträgt gerade ein mal 1mm, und so viel Material ist alle mal vorhanden.
Bohre lieber gleich aus bevor die Kasten Mutter überdreht.
Wenn das passiert hast du die Arschkarte in Gold.
Grüße Thomas

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