 Bin neu hier

Mit dabei seit Ende 2025 Status: Offline
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Verfasst am: 17.12.2025 16:49:59 Titel: |
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Wir fahren heute Abend wieder los Richtung Marokko.
Machen wir jedes Jahr :) Immer wieder mit einem anderem Fahrzeug. Dieses mal mit unserem Bremer 4x4 mit Kabine.
Wir suchen unsere Plätze stets mit Locus oder Osmand. Pistenkuh macht gute Arbeit und die Bücher sind arbeitsintensiv aufgebaut - dennoch halten wir nichts davon.
Was man leider sieht: Alle fahren GENAU diese Tracks. Einsame Routen werden zur Autobahn. Ausgewaschen, abgefahren und Wellblechpisten vorprogrammiert. Keine 2 Meter neben der Route findest du eine TOP Piste.....Ich verstehe, dass jemand der noch nie im Marokko war, sich etwas informieren oder "absichern" will mit solchen Trackbooks. Doch die schönsten und einsamsten Routen findet man immernoch mit "selber entdecken" oder "Och hier sieht es spannend aus, biegen wir mal hier ab" :)
Auch die gängigen Apps wie P4N etc....es ist immer dasselbe, je mehr Menschen solche Apps nutzen, umso mehr Menschen triffts du auch an diesen Orten oder umso mehr Verbote werden draus. (Camping Verbot, Übernachtsverbot etc.)
Deshalb kann ich dir raten: Nimm Google Satelitt, eine Offline Karte wie Locus oder Osmand und dein Bauchgefühl. So findest du stets die besten Routen :) | |
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 Abenteurer


Mit dabei seit Ende 2020 Wohnort: Rettenbach Status: Offline
| Fahrzeuge 1. Ssangyong Rexton W 2.0 A 2. Wolga M21 3. Tatra 603 4. Shiguli 2101 5. Barkas B1000 6. BMW K100 7. Simson SR50 |
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Verfasst am: 17.12.2025 23:56:24 Titel: |
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Ja, das stimmt alles auf jeden Fall. Und natürlich ist es weitaus spannender und irgendwie auch befriedigender, sich selber in alter Trapper-Manier seinen Weg selber zu suchen.
Vor allem aber viiiel männlicher.
Dennoch sollte man mafrots Ansatz respektieren. Speziell wenn man noch nicht soo viel Erfahrung und ein begrenztes Zeitfenster für eine bestimmte Strecke hat, schadet es nicht, sich (beispielsweise) mal die Koch'schen Tracks aufs Gerät zu laden, ehe man mit Marschkompass und historischen Papierkarten loszieht.
Allerdings sind auch die Pistenkühe nicht unfehlbar. Ja, sie arbeiten sorgfältig; und was sie erzählen, gibt in aller Regel Sinn und stimmt, zumindest zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung. – Allerdings verändert sich die Landschaft durchaus. Da verschwinden Routen mangels Benutzung oder durch Witterungseinflüsse (oder die lustigen Pisten werden durch blitzneue Asphaltstraßen ersetzt, was gerade in MA ständig vorkommt). Oder die Landschaft verändert sich, was grade in sandigen Gegenden bekanntlich häufig vorkommt, wo niemand die Dünen immer wieder ordentlich zusammenkehrt und dahin zurückbringt, wo sie hergekommen sind, damit die Piste erhalten bleibt.
Auf die Erg Chegaga-Piste (SMF heißt er, hab grade nachgesehen) im Marokko-Buch bezogen: Der Track ist steinalt. Der hat an einigen Stellen schon vor 7 Jahren nicht gestimmt, dieses Frühjahr erst recht nicht mehr. Man kann da teilweise noch zu den aufgezeichneten Koordinaten hinfahren; manchmal auch nicht, weil da jetzt ein größerer Sandhaufen rumliegt. Aber man sollte dort nicht unbedingt eine funktionierende Piste erwarten. – Insofern ist es nicht zutreffend, dass alle, die eine bestimmte Tour fahren, immer nur stumpf die PK-Strecke entlang eiern. Sie fahren halt die Piste, die da ist (wenn eine da ist).
Ja, freilich trifft man das oft, dass die irgendwo nachlesbaren oder downloadbaren Touren geradezu überlaufen sind. Das liegt aber dann nicht daran, dass diese Tracks in irgendwelchen Tourenbüchern veröffentlicht wurden und deshalb da jetzt alle Touristen entlangjuckeln; sondern in solchen Fällen halt einfach daran, dass es wichtige und viel benutzte Verbindungsrouten sind; und die haben halt zufällig oder durchaus absichtlich auch die Leute benutzt, die GPS-Tracks erstellen und irgendwo veröffentlichen. – Auch wenn es für manchen vielleicht schwer vorstellbar ist: Auch die Einheimischen haben Autos. Und die fahren damit. Die tollen Offroad-Pisten sind also nicht immer ausschließlich zur Bespaßung von uns Touris da, die entstehen einfach, wenn da wiederholt Autos entlang fahren. – So entstehen dann eben auch neue Spuren, neue Pisten, wenn die alten nicht mehr gehen. Nur die bequemen, breiten, ebenen Routen fahren sich aus naheliegenden Gründen immer noch weiter aus ... – Oft tragen dazu auch weniger wir privaten Einzelfahrer bei, sondern die organisierten Touristenausflüge, die dann von irgend einem gern besuchten Ort zu vorinstallierten "Offoad-Camps mitten in der Wüste" führen. Einschließlich der Versorgungsfahrzeuge, die dorthin mit Wasser, Fressalien oder sonstigem Material pendeln. – DAS gibt dann die Autobahnen ... Und das sind dann auch die Pisten, die sich so etabliert haben, dass sich auch in den diversen OSM-Kartenprogrammen eingezeichnet sind, jedenfalls so in etwa ...
Und letztlich kommt es auch drauf an, WARUM man da (zB) im Sand herumgurkt. Ja, man kann um des Sandfahrens willen im Sand fahren. (Wobei es da lohnendere Ziele gibt als Marokko, das wurde ja schon gesagt.) Man kann das machen, um sich selbst und anderen zu beweisen, dass man's kann. Man kann es machen, um das betreffende Fahrzeug zu testen (oder einfach nur auszuprobieren). Oder man kann es eben machen, weil man die Stimmung und die Landschaft anschauen und genießen will; oder halt einfach, wie die Einheimischen auch, weil man halt an ein Ziel gelangen will, das (außer mit dem Hubschrauber) halt nur auf diesem Weg erreichbar ist. – All diese Ansätze sind, finde ich, zu respektieren. Und es gibt keinen Grund, auf Leute herabschauen, die halt einfach nur genau DAS wollen, die NICHT die Herausforderung suchen – die es sich, anders formuliert, also nicht unnötig schwer machen wollen. Zum Glück ist es noch nicht vorgeschrieben, warum und wie man sich offroad fortbewegt ...
PS: Und, @mafrot: Hübsche Tour. Ich würde aber über den hohen Atlas nicht den Tizi N'Tichka nehmen, der ist dann doch echt zu befahren und außerdem find ich ihn ein bissel öd, weil breit und asphaltiert. Der Tizi N'Test ist im Augenblick spannend, weil da mit irrem Aufwand eine neue Straße gebaut wird, das ist echt sehenswert! (Nur ein bissel staubig oft ...) Wenn ich das nächste Mal in der Gegend bin, hab ich mir den Tizi n'ait (Hamid und und Imi) vorgenommen, inklusive dem Abstecher durch die Amejgag-Schlucht. Der ist ein gutes Stück östlicher, schon fast bei den heillos überfüllten bekannten Schluchten (Dades und Todhra). Kenn ich noch nicht, soll aber sehr schön sein, obwohl teilweise auch geteert oder betoniert; aber dafür wenigstens schmal, steil, ausgesetzt und ohne Randsicherung. | _________________ Planung heißt: den Zufall durch den Irrtum ersetzen ... |
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