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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 14.02.2007 11:40:17 Titel: |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2006 Wohnort: München Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 6733 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. LR 110SW TD5'02 2. was aus Zuffenhausen |
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Verfasst am: 14.02.2007 11:45:33 Titel: |
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flashman hat folgendes geschrieben: | Rotz  |
3.Futur bei Sonnenaufgang?
Wogegen demonstriert werden soll? Wie wärs denn z.B. mit der steigenden Belastung von Autofahrern/-haltern? Oder wie wäre es allgemein mit Steuerwahnsinn? Oder vielleicht Harz4? Oder vielleicht MwSt-erhöhung?
Oder...oder...oder...
Aber eigentlich...hmmm...eigentlich gibts ja nicht wirklich etwas das für einen Streik lohnt - oder? Puh, Glück gehabt!
Schließlich ist das ja viel einfacher zu erledigen: Kreuzchen beim nächsten mal an der richtigen Stelle machen und alles wird gut. Äääähhh wo muß ich jetzt doch gleich das Kreuz machen, damit alles gut wird??? | _________________ Andreas
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"Bewahren, was sich bewährt hat; verändern, was wir ändern müssen, um Zukunft zu gewinnen." (Horst Köhler) |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 14.02.2007 12:03:41 Titel: |
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Ak110:
Es ging mir nicht um einfache Lösungen. Die es ohnehin nicht gibt.
Nehmen wir mal das Beispiel Hartz4. Gegen etwas sein ist leicht.
Aber wie wäre es mit Alternativen? Die faktische Streichung der
Sozialhilfe gefällt mir auch nicht. Das Prinzip: fördern und fordern
ist gut gemeint, aber leider wird nur gefordert, nicht gefördert.
Und wenn gefördert wird geht das ganze am Arbeitsmarkt vorbei.
Es gilt in unserer Gesellschaft die Eigenverantwortlichkeit zu steigern und
das Anspruchsdenken an unseren Staat(das sind wir!)zurückzufahren. Die
Rahmenbedingungen sind dementsprechend anzupassen. Beides ist mit Hartz4
nur bedingt umgesetzt worden.
Joachim | |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2006 Wohnort: München Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 6733 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. LR 110SW TD5'02 2. was aus Zuffenhausen |
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Verfasst am: 14.02.2007 12:18:07 Titel: |
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Klar Joachim! Bin ich völlig bei Dir!
Aber darüber und über alle anderen Themen diskuttiert nur eine Minderheit (Regierung) und ob diese Minderheit im Interesse und in der Stimme der Mehrheit diskuttiert ist doch immer fraglich. Allein die Tatsache, daß eine Partei eine Mehrheit erhalten hat ist dafür noch kein Garant!
Mal ganz davon ab, wie sinnig oder unsinnig die Wege sind, die die Volksvertreter gehen, welchen Einfluß - im Vergleich zu F und E - nimmt denn das Volk an diesen Wegen? Wie groß ist das tatsächliche Interesse und das eigene Engagement?
Nach meiner persönlichen Meinung reicht das in D nur zum Motzen aber nicht zum Handeln. Es bleibt bei: Man müßte mal..! und inhaltlosen Kommentaren. | _________________ Andreas
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"Bewahren, was sich bewährt hat; verändern, was wir ändern müssen, um Zukunft zu gewinnen." (Horst Köhler) |
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 Titel geklaut...


Mit dabei seit Mitte 2005
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Verfasst am: 14.02.2007 12:30:08 Titel: |
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@ak110
Ein Generalstreik ist ne ernste Sache bei der auch mal einige dinge schief gehen und Menschen sterben.
Generalstreik ist nichts was du Leuten aufpropfen kannst. Dazu gehört eine bestimmte Mentalität.
Zu dieser Mentalität gehört z.B. dass man sich nichts aufdrücken lasst was man selbst nicht nachvollziehen kann. Kampfbereitschaft und auch das Ding dass man dabei finanziell drauf zahlt, es aber einem die Sache wert ist.
Sozialer Neid und Missgunst anderen gegenüber sind da eher kontraproduktiv.
Es gehört auch ein völlig anderer Begriff von "Staatsbürgertum" dazu, der eben nicht nur ein Kreuzchen machen bedeutet, sondern ein verbreitetes politisches und gesellschaftlichen Engagement auch in den eigenen Lebensbereichen.
Wer nur zur Wahl rennt, sein Kreuzchen macht und dann machen lässt hat eigentlich keinen Grund zum Jammern, da er die jeweiligen Entwicklungen durch sein Verhalten erst ermöglicht.
Dann brauchst du ein entsprechendes Selbstbewusstsein und Selbstverständnis in und von deiner gesellschaftlichen Rolle und deiner politischen Macht als ein Teil einer grossen Maschine, die nur durch entsprechende Kommunikation und der Bereitschaft sich auf andere einzulassen funktionieren kann.
Dann brauchst du entsprechende Verbände, Gewerkschaften usw. in denen das alles koordiniert und umgesetzt wird.
In Spanien sind das die vielen kommunistischen und anarchistischen und sozialistischen Gwerkschaften und Parteien, ohne die das alles nicht möglich wÄre.
Selbst viele Arbeitgeber und Unternehmer sind in der Linken verankert, deshalb funktionieren auch gemeinsame Streiks bei Themen welche ALLE betreffen.
In D wurden solche Verbände und Parteien im Laufe der Zeit systematisch abgeschaft und der Boden für solche Volksbewegungen entzogen.
Es ist nun mal so, das rechte und reaktionäre Parteien und Gewerkschaften keinen Generalstreik organisieren, da hier viel zuviel Macht dem Volke in die Hände gegeben wird.
In D hast du das problem, das selbst eine Volksbefragung von vielen schon als "linke" und suspekte Aktion empfunden wird.
Wenn du dir Länder anschaust in denen der Generalstreik als Kampfmittel von breiten Massen der Bevölkerung gegen Regierungsentscheidungen benutzt wird, und das ist nun mal der Sinn eines Generalstreikes, dann wirst du feststellen dass in diesen Ländern immer eine sehr starke Linke und extrem Linke existiert, ja selbst eine Arbeiterklasse, siehe Italien, Frankreich und Spanien als Beispiele, es gibt ja noch mehr Länder.
Unter dem Strich existiert in deutschland schlichtweg keine Basis für einen Generalstreik, da es keine "Infrastruktur" dafür mehr gibt. Diese wurde von den "Herrschenden" in der NAchkriegszeit ausgemerzt, auch die APO ist letztendlich an dem gescheitert, was ihr von der damaligen SPD Regierung entgegegesetzt wurde.
In Spanien regiert eine sozialistische Partei, keine sozialdemokratische, selbst das ist in D undenkbar.
Und trotzdem werden auch gegen bestimmte Entscheidungen dieser sozialistischen Regierung gestreikt, siehe letztes Jahr wegen der Spritpreiserhöhung.
Nur durch diese Grundhaltung und Kampfbereitschaft ist es unmöglich dass der spanische Staat, egal welche Partei regiert, den Bürgern immer mehr und mehr Steuern und was weiss ich was aufgepfropft, in dem Wissen dass da keine nennenswerte Gegenreaktion kommt.
Zitat: | Gegenseitige Vorwürfe oder gar Auswanderung helfen nicht. |
Wohin willst du als politisch denkender und handelnter Mensch auswandern? Auf den Jupiter?
Zumal die Mehrheit der Nichtausgewanderten das Ruder in der Hand halten und es sie nicht interessiert, geschweige denn den Kurs beeinflussen. | |
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 Against Kryptografie


Mit dabei seit Mitte 2005 Wohnort: Westerwald
| Fahrzeuge 1. F70 |
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Verfasst am: 14.02.2007 12:37:36 Titel: |
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 Club der Ehemaligen
Status: Immer da - Ehrlich Du bist daheim :-)
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Verfasst am: 14.02.2007 12:41:20 Titel: |
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Vishnu,
die alte Frage
Wie ändere ich ein System? Von innen(Marsch durch die Institutionen) oder von außen(die Mittel der Gewalt?).
Im übrigen leidet der Deutsche wirklich unter einem Obrigkeitshörigkeitsgefühl(tolle Konstruktion).
Ach ja:
Mit Denken überzeugt man nur Denkende, deswegen überzeugt auch so selten.
Joachim | |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2006 Wohnort: München Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 6733 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. LR 110SW TD5'02 2. was aus Zuffenhausen |
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Verfasst am: 14.02.2007 12:48:09 Titel: |
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@Josh - Irre ich mich, oder sind wir einer Meinung? | _________________ Andreas
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"Bewahren, was sich bewährt hat; verändern, was wir ändern müssen, um Zukunft zu gewinnen." (Horst Köhler) |
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 Titel geklaut...


Mit dabei seit Mitte 2005
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Verfasst am: 14.02.2007 13:32:42 Titel: |
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JoJoBär hat folgendes geschrieben: | Vishnu,
die alte Frage
Wie ändere ich ein System? Von innen(Marsch durch die Institutionen) oder von außen(die Mittel der Gewalt?).
Im übrigen leidet der Deutsche wirklich unter einem Obrigkeitshörigkeitsgefühl(tolle Konstruktion).
Ach ja:
Mit Denken überzeugt man nur Denkende, deswegen überzeugt auch so selten.
Joachim |
Es gibt noch mindestens einen Weg mehr, die Kontrolle und nennen wir es mal "die Machtausübung"des Volkes. Und dazu gehören Mittel wie der Generalstreik. Damit beeinflusst du unmittelbar und im Prinzip SOFORT politische (Fehl)Entscheidungen.
Es muss halt nur mal begriffen werden dass nicht "die da oben" das Land regieren sondern alle was zu sagen haben. dieses Politikerkastendingens funktioniert nur so lange wie man/frau es zulÄsst und durch passives Verhalten unterstützt.
über deinen 2ten Satz sind wir uns einig und den letzten Satz kann ich so nicht teilen. Überzeugen ist eh Quatsch, das muss schon von innen kommen, aber auf was hinweisen was vorher gar nicht im Blickfeld lag, das ist hin und wieder schon möglich.
Zumindest erlebe ich das in meinem Tun ausserhalb des Forums im Reallife.
Zitat: | @Josh - Irre ich mich, oder sind wir einer Meinung? |
Ich weiss nicht....
Im Zweifelsfalle NEIN!
Und in was?
Dass es keine echte Linke mehr in D gibt, oder dass von Rechts nichts zu erwarten ist...?
Ist die SPD eine rechte Partei geworden?
Warum währe die "Neue Linke" zu brav für Spanien und Frankreich??  | |
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 Titel geklaut...


Mit dabei seit Mitte 2005
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Verfasst am: 14.02.2007 14:10:26 Titel: |
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Hier noch nen Wikieintrag bez. des Themas:
Zitat: | Politische Streiks
In Italien (Frankreich, Spanien) ist der Streik ein anerkannter Ausdruck der politischen Willensäußerung (etwa gegen die Regierung).
Der Generalstreik nach dem Kapp-Putsch 1920 in Deutschland führte zur Niederschlagung des Putsches. In diesem Falle war die Demokratie bedroht und wurde durch den Generalstreik verteidigt. Die Pariser Mai-Unruhen von 1968 und der anschließende Generalstreik führten zu Neuwahlen, Lohnerhöhungen und einer Hochschulreform in Frankreich.
Zu den eher politisch motivierten Streiks gehören auch die beiden Reichsbahnerstreiks 1949 und von 1980 in Berlin.
In Deutschland sind politische Streiks verboten. Begründet wird dies damit, dass in einer Demokratie die politische Willensentscheidung durch die dafür vorgesehenen Organe in dem verfassungsmäßig vorgesehenen Verfahren frei von Zwängen zu treffen sei. Aus diesem Grund schützt das Grundgesetz in Art. 9 (3) explizit "Arbeitskämpfe, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen" geführt werden.
Von den im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien fordert lediglich die Die Linkspartei.PDS ein politisches Streikrecht. |
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 Offroader


Mit dabei seit Mitte 2006 Wohnort: München Status: Verschollen
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| Fahrzeuge 1. LR 110SW TD5'02 2. was aus Zuffenhausen |
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Verfasst am: 14.02.2007 14:41:22 Titel: |
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Frei nach dem Motto: Wie mache ich mich unantastbar? Indem ich die Möglichkeiten im Vorfeld verbiete.
Sehr clever! | _________________ Andreas
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"Bewahren, was sich bewährt hat; verändern, was wir ändern müssen, um Zukunft zu gewinnen." (Horst Köhler) |
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 Titel geklaut...


Mit dabei seit Mitte 2005
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Verfasst am: 14.02.2007 15:06:53 Titel: |
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Zitat: | generalstreik in frankreich, zipfelmützen in deutschland
während abwarten, nicht-wählen oder resignation für viele in deutschen landen die antwort auf die zumutungen sog. neoliberaler politik sind, gehen in frankreich die menschen massenhaft auf die straße und verschaffen sich lautstark gehör:
"In Frankreich ist ein landesweiter Generalstreik gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform angelaufen. ... Nach Gewerkschaftsangaben sind landesweit 135 Kundgebungen geplant. Hunderttausende Menschen werden zu den Demonstrationen erwartet. Auch Beschäftigte bei der Post, Lehrer und Medien-Mitarbeiter wollten sich dem Streik anschließen. Am Nachmittag werden Arbeiter und Studenten in einem Protestmarsch durch Paris ziehen." (tagesschau.de)
viele interessante bilder der wochenlangen proteste in frankreich gibt es in der flickr-fotogruppe "demonstration"
das kulturblog macht auf die "frankreichkarte gegen neoliberale globalisierung" von jjahnke.net aufmerksam, "Es gibt in der ganzen Welt kaum ein Land, das sich so energisch der neoliberalen Form von Globalisierung widersetzt, wie Frankreich. Mit einem Generalstreik gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes wird ein neues, in Deutschland bisher schwer vorstellbares Zeichen gesetzt. ..." und weist darauf hin, daß sich die deutschen medien lieber auf den krawall konzentrieren, "anstatt die französischen Kritikpunkte an der neoliberalen Ideologie sachlich zu diskutieren und auch deren Lösungswege für Deutschlands Probleme abzuwägen. Doch zumeist wird die französische Debatte um ein soziales Europa geflissentlich ignoriert."
dazu fällt mir noch eine alte zeichnung vom deutschen michel mit schlafmütze ein, der sich zu bett legte, während in frankreich das volk auf die straße strömte. wenn ich mich recht erinnere, dann sah ich das bild in meiner schulzeit in einem geschichtsbuch (zum thema französische revolution???) |
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