 ex. Patrolflüsterer


Mit dabei seit Ende 2006
...und hat diesen Thread vor 6002 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Nissan Patrol TD42T 2. Nissan Frontier pro-x4 3. Nissan NV 300 Camper 4. BMW 330xi 5. Linde Gabelstapler |
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Verfasst am: 03.03.2009 19:04:18 Titel: Bistro Theater 2009 |
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Das Steinsee- Theater präsentiert: GEORG KIRNERS REISEN
Im BISTRO - THEATER Egmating
Haus der Gemeinde, Schloßstraße 19
Schorsch Kirner erzählt von seinen Abenteuern in Russland China Südamerika und am Südpol
Touristen:
Gabi Meisinger Albert Finkenzeller
Chor und Musikanten des RC Steinsee
Gäste:
Leona und Stefan Kellerbauer (Sopran/ Tenor)
Freitag, 6. März 2009 19.30 Uhr
Samstag, 7. März 2009 19.30 Uhr
Sonntag, 8. März 2009 19.00 Uhr
Eintritt 15 € Bistro geöffnet ab 18.00 Uhr
Kartenbestellungen:
Bei Mama Balko Telefon 089 / 6701251
Schorsch Kirner
DER ABENTEURER UND HOBBY ETHNOLOGE GEORG (SCHORSCH) KIRNER
Wie fing alles an:
Geboren 1936, verbrachte ich meine Kindheit nicht gerade in rosigen Zeiten. Mein Vater war im Krieg und kam krank zurück, weshalb er auch keine Arbeit bekam. Aus dieser Not heraus mußte ich zu meiner Großmutter, die als Sennerin im Sommer auf einer Alm arbeitete. Dort lernte ich dann die Liebe zur Natur, aber dort wuchs auch meine Neugier, was wohl hinter den großen Bergen sein wird. Das wollte ich unbedingt herausfinden und kennenlernen. Später arbeitete ich hart und sparte jeden Pfennig, damit ich meinen Traum erfüllen konnte, in die mir unbekannten Länder zu reisen. Es reichte zunächst aber nur, daß ich mit dem Fahrrad meines Vaters losradeln konnte zunächst durch Italien, mit dem Schiff nach Tripolis, die ganze Nordafrikanische Küste entlang bis nach Alexandrinen wo man mir mein Fahrrad klaute. Ich kaufte ein Kamel und mit seinem Vorbesitzer als Begleiter ging es weiter durch die Wüste Sinai. Um die Rückreise bezahlen zu können, mußte ich dann noch hart arbeiten.
Auf dieser Reise hatte ich erkannt, daß ich noch viel lernen mußte, um solche Unternehmungen besser durchführen zu können, denn mein Interesse an fremden Kulturen war jetzt noch intensiver geworden. Ich war fasziniert und wollte so viel wie möglich kennenlernen. Ich lernte Sprachen und machte mich vor jeder Reise mit der Mentalität der Menschen die ich besuchen wollte, vertraut.
Wie ging es weiter:
1965 heiratete ich und unternahm zunächst mit meiner Frau einige Reisen, später aber plante ich härtere Expeditionen, die meine Frau nicht mehr mitmachen konnte und wollte. Auf ihren Wunsch hin unternahm ich dann meine Expeditionen wieder allein, wurde aber durch meine Frau immer voll unterstützt.
Einige meiner interessantesten Expeditionen:
° In der Kalahari Wüste lebte ich einige Wochen mit den Buschmännern, zog mit ihnen durch die Wüste, machte längere Jagdausflüge mit und konnte so ihre Überlebenstechniken hautnah erfahren. Ich war fasziniert, wie diese kleinen Menschen in dieser lebensfeindlichen Wüste überleben können.
° Am Kunenefluß in Namibia, an der Grenze zu Angola, fand ich 1990 mit Hilfe eines einheimischen Begleiters eine Sippe,vom Stamm der Ovahimba, die völlig zurückgezogen und authark im als lebensfeindlich bekannten Kaokofeld lebte. Zu ihnen bekam ich besten Kontakt, besuchte sie mehrmals und kämpfte dafür, daß sie in ihrem Stammesgebiet bleiben können, denn sie sollten vertrieben werden.
° Als das Mountain Bike erfunden wurde, sah ich eine Chance, den Südamerikanischen Kontinent auf einem alten Inka Weg zu überqueren. Ich bekam guten Kontakt zu den Einheimischen, fand mit ihrer Hilfe Zeugnisse alter Inka Kulturen und in Bolivien angekommen, suchte und entdeckte ich noch eine alte Inka Festung,, die man nur noch einer Sage nach kannte.
Dann durchquerte ich Tibet mit dem Fahrrad von Kathmandu über Lhasa bis nach Golmud in der Dsaidam Senke. Es war die erste Alleindurchquerung von Tibet mit dem Fahrrad. Überall wurde ich von den Tibetern herzlich aufgenommen. Ich war begeistert von diesen Menschen und ihrer Kultur. Nachdem ich Jahre zuvor beim Dalai Lama in seinem Exil war und dort viel über die tibetische Kultur und dem Buddhismus erfahren hatte, war ich froh, das Land, aus dem sie flüchten mußten, jetzt hautnah kennenzulernen.
1992 durchquerte ich Russland mit dem Fahrrad, ca. 7000 km vom Eismeer bis zum Aralsee. Es war eine Reise durch ein Land der Hoffnungslosigkeit, war aber erstaunt und begeistert von der Freundlichkeit dieser meist in Armut lebenden Menschen. Überall wurde ich herzlich als Deutscher aufgenommen, gaben mir oft von dem wenigen das sie hatten, noch etwas ab und wollten dafür kein Geld, nein, sie wollten nur Freundschaft.
Die Insel Borneo besuchte ich mehrmals, war bei den Dschungelnomaden, die ich in Begleitung von Einheimischen nach langem und beschwerlichen Marsch durch dichten Urwald gefunden hatte. Später traf ich auf Menschen, die noch in Höhlen leben und keinen Kontakt zu der Zivilisation hatten. Ich war der erste Fremde und nur durch die Hilfe meiner Begleiter war es möglich, daß sie mich aufnahmen.
Auch in Neu Guinea war ich mehrmals, suchte und fand auf diesen strapazenreichen Expeditionen, mit Begleitung Einheimischer, Stämme, die zum Teil noch nie einen Weißen gesehen haben und zurückgezogen in fast unzugänglichen Gebieten leben, so z.B. die Menschen von Stamm der Korowai, die noch auf hohen Bäumen in bis zu 40 m Höhe in Baumhäusern wohnen. Fasziniert war ich auch von den Menschen, die am Mamberamo Fluß leben. Auch sie hatten keinen Kontakt zur Zivilisation,otragen Kleidung aus geklopfter Baumrinde und reiben ihre Körper mit Schlamm ein. Ein Bild wie aus der Urzeit.
Schlußgedanken:
Während meiner 40jährigen Expeditions Tätigkeit habe ich viele interessante Kulturen kennen und schätzen gelernt, im Laufe der Jahre aber auch bemerkt, wie kulturelle Minderheiten auf der ganzen Welt zum Teil von der eigenen Regierung, von der fortschreitenden Zivilisation, aber auch von Grundstücksspekulanten und den Mächtigen der Holzindustrie verdrängt werden. Wenn zum Beispiel in ihrem Gebiet wertvolle Hölzer wachsen, Edelsteine, öl, Uran oder sonstiges gefunden wurde, war für Menschen, die noch in ihren alten Kulturen lebten, kein Platz mehr. Sie wurden gnadenlos vertrieben und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Die Alten, ihrer Wurzeln entrissen, ertränkten meist ihren Kummer im Alkohol, der ihnen oft kostenlos oder sehr billig gegeben wurde. Viele sind durch diesen billigen und ungewohnten Alkohol früh gestorben. Die jungen kräftigen Männer wurden als billige Arbeiter ausgebeutet und viele junge Mädchen zur Prostitution gebracht.
Angesichts dieser Tragödien kaufte ich im Laufe der Jahre insgesamt ca. 20.000 qkm Land, auf dem solche gefährdeten Minderheiten lebten. Ich wollte, daß sie dadurch die Möglichkeit haben, so lange in ihrem Stammesgebiet leben zu können, wie sie es selbst wollen. Sie sollten selbst bestimmen können, was mit ihrem Land geschieht.
Das Geld dafür nahm ich zum Großteil aus dem Erlös meiner DiaVorträge und aus dem Verkauf meiner Bücher und sonstigen Veröffentlichungen.
Für meinen Einsatz bekam ich 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Große Verdienstmedaille des Bayerischen Senats, eine hohe Auszeichnung des Dalai Lama und eine Auszeichnung vom König von Nepal. Über diese Ehrungen habe ich mich zwar gefreut, zeigte es doch, daß meine Arbeit und mein Engagement anerkannt wurde, wichtiger aber war mir, daß ich Menschen helfen konnte, die in ihrer Existenz bedroht waren.
Selbst werde ich am Freitag den 6.März 2009 um 19.00 Uhr da sein
Und Ihr ?? | _________________ Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen ! |
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