 Offroader

Mit dabei seit Anfang 2011 Wohnort: Ostschweiz Status: Verschollen
...und hat diesen Thread vor 4923 Tagen gestartet!
| Fahrzeuge 1. Iveco Massif, Toyota HZJ79, Mini Cooper S, Triumph Street Scrambler |
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Verfasst am: 28.01.2012 12:54:22 Titel: Algerien |
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Für die, die im Wüstenschiff nicht mitlesen, hier eine kleine Zusammenfassung unserer Algerienreise.
5 Wochen Algerien und Tunesien
am 17.12. ging es in Genua nach einer schneereichen Anreise über den San Bernardino auf die Fähre.
Chaos pur, früher kamen die Tunesier mit PKW und riesigen Lasten auf dem Dach.
Heute kommen sie mit Van und Pick Up mit noch mehr Ballast und natürlich Überhöhe.
Wir hatten Mühe einen Platz zu bekommen.
In Tunis ab durch die Mitte nach Enfida „unsere“ Hündin füttern.
Nächster Tag nach Metloui in den Bergen übernachten.
Der Hirte mit der Schrotflinte hat auf uns aufgepasst!
Kurz vor Taleb Larbi noch eine Übernachtung, allerdings hat uns das tunesische Militär höflich aufgefordert nicht in der uneinsehbaren Senke sondern in Sichtweite von der Strasse zu übernachten, auch gut.
Die Grenze zu Algerien war dank unseren Guides, Khadidja und Claus perfekt organisiert und war in 3 Stunden erledigt, ausser.. ein GPS musste dort bleiben.
In weisser Voraussicht hatten wir die Tanks ziemlich voll, in Algerien gab es erst nach mehreren 100 km Diesel.
Über El-Oued, Touggourt, Guerara gings zu unserer 1. Übernachtung in Algerien in Berriane schön abseits in der „Pampa“.
Am nächsten Morgen weiter über El Golea nach M’Guiden wo uns prompt eine Escorte aufgehalst wurde.
In der Nacht in Timimoun angekommen fuhren wir zum Hotel Ighzer, der Besitzer ist ein Freund unserer Freunde, wie es halt so läuft.
Wir durften über die ganze Zeit auf seinem riesigen Parkplatz hinter dem Hotel übernachten.
Schön in Stadtnähe und trotzdem ruhig gelegen.
Was uns allerdings diesmal verwehrt wurde war, alleine in den Dünen zu übernachten.
Offiziell! mussten wir jeden Abend in Timimoun sein.
Bei alleiniger Ausfahrt gings immer nur bis zum nächsten Posten, dann war die Rückkehr angezeigt.
Mit Khadidja und Klaus haben wir jedoch schöne Fahrten zu abgelegenen Oasen ins Tinerkouk, Richtung Adrar und in den Erg Abd El Adhim gemacht.
Mit Ksars besichtigen, Besuchen bei Mohameds Familie in Sidi Mansour, einer kleinen Oase, wo die Franzosen das Ksar einschliesslich des Dorfes ausgebombt hatten.
Des weiteren haben wir einige der Foggaras auskundschaftet , viele davon sind noch in Betrieb und werden in neuester Zeit wieder vermehrt restauriert und sogar neu angelegt.
Die alte Technik ist eben auch heute sinnvoll und erfüllt die Funktion als Wasserleitung und Verteilung bestens.
Silvester haben wir in den Dünen verbracht mit dem alljährlichen Käsefondue.
Claus hat dabei immer wieder mal, mit einem Höllenlärm, seinen Vorderlader abgefeuert.
Die Rückfahrt nach Tunesien wurden wir wieder bis Ghardaia von unseren grünen Freunden begleitet.
Man konnte sich nicht sattsehen von der Landschaft.
Zu erwähnen wäre sicherlich die Strecke Berriane- Guerara- El-Alia , von dort aus geht eine Strasse Richtung Norden, wobei man nach 60 km dann in die als Piste eingezeichnete Strasse östlich nach Touggourt fährt.
Auf der ganzen Strecke sind grandiose Felsformationen zu sehen.
Wir hatten unterwegs noch Probleme mit dem Kupplungszylinder, wobei dies wohl das kleinere Übel war.
In Timimoun vollgetankt, Al hamdullillah, konnten wir doch erst in Ghardaia, Dank guten Verbindungen, aus der Notration wieder Diesel bekommen.
Die Lastwagenkolonnen waren seeeehr lang.
Zurück beim algerischen Zoll lief alles problemlos, ohne Fahrzeugkontrolle jedoch.. der Schlüssel fürs GPS war nicht da.
Nach meiner Mitteilung, dass ich hier dann eben Übernachten werde, kam der Herr Oberzöllner, in Hausschuhen, mir das Fach des GPS zu öffnen.
Alles easy, no Problem, wir waren noch nie so schnell durch den algerischen Zoll.
Wir haben bei den diversen Kontrollen durch Militär und Garde National ausschliesslich nur freundliche und hilfsbereite Leute getroffen und die Situation war äusserst entspannt.
Auch der tunesische Zoll in Taleb Larbi freundlich und hilfsbereit.
So, wieder in Tunesien und noch einige Tage Zeit.
Den Sand kennen wir schon, also hoch, der algerischen Grenze nach Richtung Norden.
Bis vor Le Kef und vor El Ksour.
Alles zurück, Stassensperren, brennende Reifen, Ein-und Ausgang des Ortes gesperrt wegen Demos.
Auch hier null Problem, es waren auf der Anhöhe ein paar junge Männer, die uns gesagt haben, dass es leider kein Durchkommen gibt.
Dann halt wieder zurück, quer durchs Land, einige unbekannte Pisten bis Sidi Saad mit schönen Schlafplätzen und lustigen Bekanntschaften und weiter nach Nabeul zu Matthias, der mir einen guten Mechaniker wegen meines defekten Kupplungszylinders vermitteln konnte.
Ein letzter netter Bowlingabend und ab auf die Chartage.
Wenig Fahrzeuge, wenig Stress, nur ein Zöllner meinte ob ich nicht etwas, vielleicht Zigaretten oder was anderes für ihn hätte?
Hatte ich nicht!
Rückfahrt wieder über den San Bernardino und wie immer, zu Hause, Regen.
Es waren wieder mal absolut stessfreie und erholsame Ferien in Algerien und Tunesien.
Wir konnten Land und Leute noch besser kennenlernen und haben einmal mehr die Erfahrung gemacht, es geht doch nichts über gute Freunde.
Sind noch nicht recht zu Hause und der Gedanke an Timimoun ist schon wieder im Hinterkopf.
mehr Bilder unter http://www.wuestenschiff.de/phpbb/viewtopic.php?f=2&t=47477
Sandige Grüsse | |
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