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Namibia
10 Jahre im suedlichen Afrika

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Jerrycan
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...und hat diesen Thread vor 766 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 16.03.2025 15:38:22    Titel:
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Achtung Tiertransport

Frueh morgens fragte Joe mich, ob wir spaeter zur Community-Farm
seiner Familie fahren koennten. Ich dachte schon, dass er wieder einen
Bokkie (Ziege) fuer sich holen und diese innerhalb von wenigen Tagen, ohne
fremde Hilfe, komplett verspeisen wollte.
"Am fruehen Abend kommt dort jemand acht Bokkies abholen, die er bei meiner
Familie gekauft hat. Ab dem Nachmittag hat er eine Transportmoeglichkeit,
waehrend seiner Arbeitszeit. Ich muss aufpassen, dass er keine von meinen
Ziegen mitnimmt, ich habe keine verkauft, nur mein Vater und mein Bruder",
erklaerte er mir.
Da wir selbst keine der streng riechenden Ziegen transportieren mussten,
fuhren wir spaeter am Tag mit dem HJ 60 zur Community-Farm seiner Familie
und liessen den HZJ 79 (Pick Up) stehen.
Ich hatte zwar schon recht eigenwillige Transporte von lebenden Tieren gesehen,
benutzte selbst dafuer aber immer einen Pick Up. ------
Einmal wurde ein 123er Mercedes auf unser Plot gefahren, der auf dem Ruecksitz
zwei ausgewachsene Schafe transportierte....Ein anderes Mal hielt ein Nissan
Laurel an unserer Tankstelle an, der einen Esel auf den Ruecksitzen verstaut
hatte.....Im Sueden fuhr mal ein tief in den Federn haengender Toyota Corolla
E10 vor mir, mit mindestens 7 Personen besetzt, der auf dem Dachgepaecktraeger
ein lebendes Schaf festgezurrt hatte....------------

Joe und sein Vater suchten die acht Tiere aus der ca. 90-koepfigen Herde
heraus, die gerade wieder in den Kral getrieben wurde. Hin und wieder gab
es kleinere Unstimmigkeiten, wer der Eigentuemer des jeweiligen Tieres war und
eine andere Ziege wurde ausgewaehlt.
Etwas spaeter hoerten wir ein Motorgeraeusch naeherkommen und sahen dann
einen Toyota Hiace-Fensterbus. Es war die Ambulanz des naechsten
Staats-Hospitals. "Ist jemand verletzt ?" fragte ich Joe's Vater.
"Nee Mista", meinte Joe, "der Fahrer arbeitet im Hospital, er hat sonst keine
Transportmoeglichkeit".
Man begruesste sich und wurde sich schnell einig.
Dann wurden die acht Ziegen in die recht neue und gut ausgestattete Ambulanz
gehoben und geschoben. Es dauerte eine Weile, die sturen Tiere zu verstauen.

Waehrend die ersten Bokkies weiter vorne auf die Liege sprangen oder an den
Schlaeuchen der Sauerstoffflasche und anderem medizinischen Geraet
leckten und knabberten, liessen andere schon die ersten Koettel fallen oder
pinkelten auf den Boden. Ruckzuck mueffelte der Hiace wie der Kral aus dem
die Ziegen gerade kamen. Ganz nach dem Motto: "Scheiss drauf, Hygiene wird
sowieso ueberbewertet", wurde auch die letzte widerspenstige Ziege mit der Tuer
hineingedrueckt.......

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Das Leben besteht nicht aus vergangenen Tagen, sondern aus Tagen an die man sich
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Flickflack
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1. Defender 110 300Tdi 1997
BeitragVerfasst am: 05.06.2025 13:38:29    Titel:
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Hi,

Also erstmal danke für deine Beiträge und die Geschichten aus deinem Leben. Liest sich echt cool.
Hatte eure Farm damals einen Namen? (sorry falls ich es überlesen habe) bzw gibt es ein genaueres Gebiet?
Ich frage, weil wir früher auch länger in Namibia waren mit unserem Land Rover, und dann seit ich klein bin fast jährlich unten waren (zuletzt um den Jahreswechsel seit 4 jahren wieder). Wir haben auch Freunde und auch Verwandte unten, und ein paar Stories kann ich doch sehr gut nachvollziehen Grins
Meine Großeltern waren bis 2020 immer für 3 Monate pro Jahr mit ihrem 110er dort unterwegs...
Grüße
Flo
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Jerrycan
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...und hat diesen Thread vor 766 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 07.06.2025 12:31:50    Titel:
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@ Flo :

Hallo und danke dass die Geschichten dir gefallen.
Ich habe bewusst diese aufgeschrieben und nicht andere, die weniger
lustig sondern unschoen und/oder gefaehrlich waren und auf manch einen
Leser verstoerend wirken koennten, der das Land nicht oder z.B. nur als
Tourist kennengelernt hat.

Unser Plot hatte keinen Namen, wie ihn die "ausgewachsenen" Farmen
meist haben. Die Farmen unserer Freunde lagen im Grossraum Karibib- Usakos-
Omaruru (Erongo-Region) Einige haben mittlerweile neue Eigentuemer.
Ab den 2000er Jahren wechselten in einigen Gegenden haeufig die Eigentuemer,
obwohl die Preise foermlich explodierten, was sich seitdem weiter fortsetzte.

Gruss

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Jeepscout
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1. Wrangler JKU 2,8
BeitragVerfasst am: 07.06.2025 15:40:47    Titel:
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Jerrycan hat folgendes geschrieben:
unschoen und/oder gefaehrlich waren und auf manch einen
Leser verstoerend wirken koennten, der das Land nicht oder z.B. nur als
Tourist kennengelernt hat.


@Jerrycan , das klingt aber spannend und Du hast eh schon länger nix mehr geschrieben, außerdem ist das Forum erst ab achtzehn Ätsch
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Jerrycan
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...und hat diesen Thread vor 766 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 25.10.2025 13:21:14    Titel:
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Achtung Wildwechsel !

Eine staendige Gefahr bei Autofahrten, besonders ueber Land, stellten die
die zahlreichen Wildtiere dar, die, besonders bei Daemmerung und Dunkelheit,
die Strassen ueberquerten. Auch deswegen vermied man moeglichst dann
zu fahren. Immer liessen sich solche Fahrten aber nicht vermeiden.
Einmal war ich schon vor Sonnenaufgang auf der ca. 150 Km langen Asphaltstrecke
zwischen Omaruru und Otjiwarongo unterwegs, die praktisch nur durch
Farmland, ohne nennenswerte Siedlungen fuehrte. Unvermittelt sprangen
dort fuenf Kudus ueber die Strasse, wo 120 Km/h erlaubt waren. Das letzte
Tier verpasste ich nur haarscharf. Die Gruppe sprang leicht und elegant ueber den
Rinderzaun einer Farm und verschwand.
Als ich den kurzen Adrenalinschub gerade hinter mir hatte, sprangen vier Oryx-
Antilopen ("Spiessboecke") genauso knapp vor mir ueber die Fahrbahn. Auch
dabei hatte ich Glueck und die Oryx erreichten unversehrt die andere Seite.
Erstaunlicherweise sprangen sie nicht ueber den Zaun, sondern gingen ansatzlos
aus ihrem Lauf schnell auf die vorderen Knie, schoben den Kopf unter den
untersten Draht und drueckten mit ihren langen, leicht nach hinten gebogenen
Hoernern den Draht nach oben, um den Zaun hinter sich zu lassen. Wirklich
erstaunlich, diese Technik.
Diese funktionierte praktisch genauso schnell, wie die Sprungtechnik der Kudus.

Zwei meiner Nachbarn und der Tierfreund (mit dem verletzten Waran) hatten
weniger Glueck. Einer erwischte das letzte Tier einer Kudu-Gruppe mit der
vorderen rechten Seite seines Toyota Hilux voll. Das Jungtier demolierte den
Hilux bis zur Frontscheibe inclusive Scheibenrahmen schwer und blieb
neben dem Auto liegen. Mein Nachbar wurde nicht verletzt.
Der andere Nachbar fuhr mit seinem alten Rover 3500 (PKW) taeglich zur
Arbeit. Er stiess mit einem grossen Kudu-Bullen zusammen. Mit seinem
normal hohen PKW fegte er dem grossen Tier die Beine weg, wodurch die
Antilope um deren Laengsachse gedreht wurde und mit ihren Hufen voran,
durch die Frontscheibe stiess. Dort trat der Kudu mit den Beinen wild umher
und verpasste dabei den Kopf des Fahrers nur knapp.
Der Tierfreund (mit dem Waran) hatte mit einem Kompakt-PKW einen
identischen Unfall mit einem Kudu-Bullen, der ihm mit seinen wild tretenden
Beinen auf dem Fahrersitz das Genick brach. -----
Kudus, Oryx, Zebras, Springboecke, Warzenschweine, Schakale, Paviane.....
....sah man haeufiger an oder auf den Strassen und Wegen.
Einmal war es sogar sehr hilfreich, dass ich eine Warzenschwein-Familie auf
einer einsamen Strecke entdeckte. Ich war mit dem Motorrad auf dem Weg
zur Roadworthy ("TUEV"), fuhr kaum langsamer als die erlaubten 120 Km/h,
sah die grau-braunen Schweine mitten auf dem Asphalt und bremste stark
ab. Dabei bemerkte ich, dass die bis dahin einwandfreie Fahrbahn an dieser Stelle
Dutzende tiefer, grosser Schlagloecher, auf die Flaeche eines grossen Raumes
verteilt aufwies, die ich bei meinem Fahrtempo ganz sicher zu spaet entdeckt
haette. Ich rollte im Slalom zwischen den Kratern durch, die wahrscheinlich
durch eine Ueberflutung bzw. Unterspuelung nach heftigem Regen entstanden
waren.
Bei einer anderen Fahrt sah ich auf einer Hauptstrecke weiter vor mit einen
dunklen, "wabernden" Fleck auf der Fahrbahn, bremste ab und sah eine ca.
30-koepfige Gruppe von Zebra-Mangusten, die mitten auf der Fahrbahn
herumwuselten. Ich hupte, ein paar Tier rannnten weg. Ich rollte langsam
naeher heran, ein Grossteil der Gruppe flitzte davon, als ich nochmals hupte.
Die letzten paar Mangusten reagierten erst als ich direkt vor ihnen anhielt.
Die Gruppe hatte sich gerade an einem ueberfahrenen Warzenschwein die
Baeuche vollgeschlagen.
Bei anderer Gelegenheit bemerkte ich neben einer Gravelpad einige Geier,
die hoch in einem abgestorbenen Baum sassen. Ich freute mich noch ueber
meine erste Begegnung dieser Art, als direkt am Rand der Pad ein Honigdachs
locker-laessig entlang trabte, waehrend mein Auto ihm von hinten naeherkam.
Er drehte sich um, schaute boese und trabte dann unbeirrt weiter. Offenbar kam das
Auto ihm dann doch zu nah und er drehte sich wieder um und schaute noch boeser,
wobei er wuetend fauchte und knurrte. Letzte Warnung, sozusagen. Damals
wussten er und ich noch nicht, dass der Honigdachs von irgendwem zum
"Mutigsten Tier der Welt" erklaert werden wuerde.

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Robert Stückle
Robert Grotz
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Mit dabei seit Anfang 2006
Wohnort: Nürtingen


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1. Mercedes ML W166
2. Mercedes GLC X253
3. Land Cruiser KZJ 73
4. Land Cruiser RJ 70
5. Punto 16V
6. Pajero V20
7. Golf 7
8. Suzuki SJ
9. MAN TGX 18.400
BeitragVerfasst am: 25.10.2025 19:02:40    Titel:
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Danke Dir vielmals

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Liebe Grüße Robert

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Jerrycan
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...und hat diesen Thread vor 766 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 23.11.2025 14:31:48    Titel:
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Tierisch willkommen

Im Laufe der Jahre hatte ich eine Menge verschiedener Farmer auf ihrem
Land besucht. Dabei handelte es sich um private Farmen mit Nutztierhaltung
und/oder Wildtieren, um Gaestefarmen, Jagdfarmen oder private Schutzgebiete
bzw. Reservate fuer Wildtiere.
Meistens wurde man dort von einem oder mehreren Hunden empfangen, die
sich mehr oder weniger fuer einen Neuankoemmling interessierten.
Mit den Hunden kam ich immer gut zurecht. Oft begleiteten sie mich, denn
sie spuerten, dass ich sie mochte. Nicht selten wachte ich morgens auf und
wurde vor dem Zelt oder vor meinem Gaestehaus schwanzwedelnd von einem
oder mehreren Hunden begruesst. Haeufig hatte mindestens einer von ihnen
dort sogar Wache gehalten. Ich fuehlte mich immer gut in ihrer Naehe.
Gelegentlich wurde man aber auch von anderern Vierbeinern empfangen.
Mal war es ein "zahmer" Kudu, dann ein junger Pavian, ein Warzenschein etc...
Den Ausdruck "zahm" ersetze ich persoenlich lieber durch "an Menschen gewoehnt",
weil das die Realitaet oft besser beschreibt.
Auf dem Parkplatz einer bekannten Wild-und Gaestelodge kamen mir als
"Empfangsbeauftragte" eine Straussen-Henne und ein ausgewachsenes Breitmaul-
Nashorn entgegen, als ich mein Auto verliess. Zu Straussen habe ich schon etwas
geschrieben. Der Koloss von Rhino, auf Armlaenge entfernt, war allerdings eine andere
Kategorie. Egal fuer wie "zahm" die Farmbesitzer das Nashorn auch hielten, ich fuehlte
mich nicht wirklich wohl. Leider war niemand sonst in der Naehe, der das Interesse
haette auf sich ziehen koenne koennen. Also schnupperte der graue Klotz ausgiebig
und deutlich hoerbar an mir. Ich liess ihn gewaehren....
Ich hoffte nur, dass ihn mein Geruch nicht irgendwie aergerlich machen wuerde.
Selbst wenn der Klotz nur 'mal geniest haette und dabei sein Kopf unkontrolliert
zur Seite geworfen wuerde, haette ich mich danach mindestens so k.o. gefuehlt,
wie nach einem Uppercut von Mike Tyson. Frau Strauss und der Klotz liessen mich
aber unbeschadet passieren. Wahrscheinlich wuerden andere Gaeste das Nashorn
einfach mal streicheln, weil es sich gerade so anbot. Kann man machen, fuer mich
war das aber nichts. Mit meinem Respekt vor Wildtieren war ich bisher immer prima
zurechtgekommen.
Einmal besuchte ich auf der Durchreise eine abgelegene Farm weiter im Norden.
Auf dem Fussweg zum Farmhaus sah ich nicht einmal einen Hund. Ich bekam den
Schluessel zum Bungalow und der Farmer zeigte mir, wo es am naechsten Morgen
Fruehstueck geben wuerde. Ich schlief tief und fest, wie immer.
Morgens packte ich zusammen und freute mich auf das Fruehstueck mit richtigem
Kaffee. Den ersten (Instant-)Kaffee hatte ich schon im Bungalow "inhaliert".
Ich oeffnete die Tuer und machte einen Schritt auf die ueberdachte Veranda, als ich
ein grosses, sandgelbes Tier ein paar Meter neben mir entdeckte.
Dort lag eine ausgewachsene Loewin faul in der Morgensonne. Sie schaute mich direkt
an, blieb aber liegen. Ich trat sofort den geordneten Rueckzug in den Bungalow an,
schloss die Tuer und schaute stattdessen aus dem Fenster, um die Madame naeher
zu betrachten. Sie lag weiterhin entspannt da. Ich machte mir noch einen Kaffee und
schaute mir die Loewin durchs Fenster lange an. Noch einen Kaffee spaeter sprang
die Katze ploetzlich auf und eilte zielstrebig einer Frau entgegen, rieb sich an ihr
und ging dann ruhig neben ihr her, bis beide hinter einem Gebaeude verschwanden.
Ein paar Minuten spaeter kam die Frau wieder zurueck, ohne die Loewin.
Ich ging mit ihr gemeinsam zum Fruehstuecksraum. Sie erklaerte mir, dass sie die
Loewin grossgezogen hat und... "natuerlich ist die Katze friedlich, auch Fremden
gegenueber.... aber sie sollte trotzdem im Gehege sein, wenn Gaeste anwesend sind."

Da war ich ganz ihrer Meinung!

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Offroadmarcel
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1. Audi A6 2.5TDI Quattro
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BeitragVerfasst am: 23.11.2025 20:09:52    Titel:
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Vielen Dank fürs Teilen! Wie immer spannend und unglaublich was du da alles erlebt hast.
Du solltest ein Buch schreiben.

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Gruß der Marcel Winke Winke

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Flickflack
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1. Defender 110 300Tdi 1997
BeitragVerfasst am: 24.11.2025 11:41:29    Titel:
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interessante Stories und liest sich wirklich gut.

das mit den Tieren an der Pad haben wir auch sehr oft gehabt.
Unfällen konnten wir zum Glück umgehen, allerdings sind diese auch sehr oft bei Freunden passiert.
Bei dem schlimmsten ist einmal die Lenksäule an einem nagelneuen Defender TD4 gebrochen in der Nähe des Gamsberg auf den letzten Kilometern zur farm. Die insassen haben glücklcherweise überlebt, nachdem sie noch 1 Tag in dem verunfallten Landy feststeckten bis sie wieder handyemfpang hatten.
Den Landy gibt es dafür leider nicht mehr, er ist im Himmel.

Was mir persönlich immer aufgefallen ist:
Sehr viele Touristen (aber auch einheimische!) fahren oft schwer beladen viel zu schnell für die eigentlich zu schlechten Straßenverhältnisse, und dann auch noch oft auf der Gegenseite trotz schlechter Sicht um vielleicht eine bessere Spur zu haben.
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Jerrycan
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...und hat diesen Thread vor 766 Tagen gestartet!


BeitragVerfasst am: 24.11.2025 13:47:31    Titel:
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@ Offroadmarcel @ Flickflack

Danke fuer eure Zustimmung und Rueckmeldung zu meinen
Geschichtchen.

Ja, die Fahrerei mancher Leute war oft haarstraeubend.
Auch deswegen vermied ich es, bei Dunkelheit zu fahren. Aber das ist eben nicht immer
moeglich.
Anfangs der 2000er Jahre waren ausserdem noch viele automobile "Truemmerhaufen"
unterwegs, auch bei den Taxis und den "Owambo-Express"- Ueberland Bussen.
Mit den Jahren wurden diese Karren merklich weniger.

Manche hilflose Verunfallte wurden von Vorbeikommenden sogar noch beklaut
(Handy etc.) und dann zurueckgelassen.

Als ich oefter ich mit dem Motorrad unterwegs war, begegneten mir mehrmals irgendwelche
Irren, die aus dem Gegenverkehr, auf freier, einsamer Asphalt-Strecke, bei Tageslicht,
--absichtlich-- bei Tempo 110-120 Km/h, auf mich zu fuhren.... Nur so, zum "Spass".
&%$#@! Wut Andere Motorradfahrer hatten das auch schon erlebt.

Einmal war ich bei Dunkelheit bei Karibib auf Asphalt unterwegs, wo mir zahlreiche
LKW auf dem Trans-Kalahari-Highway von der Kueste entgegenkamen, einer nach dem
anderen. Ploetzlich sah ich einen grossen, grauen "Gegenstand" auf meiner Seite liegen...
ein totes Warzenschwein, dachte ich, bremste voll ab, konnte/wollte aber weder in den LKW- Gegenverkehr noch in die Botanik nach links ausweichen und erkannte dann, dass es sich
um ein (verlorenes?) Komplettrad eines LKW handelte. Mein Toyota knallte mit dem linken
Vorderrad auf das grosse LKW-Rad, hob ab und traf danach hart wieder auf den Asphalt.
Das Lenkrad stand danach etwas schief, der Toyota zog "leicht" nach links und zuhause
roch es vorne links nach Gummiabrieb.

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BeitragVerfasst am: 25.11.2025 15:51:55    Titel:
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Leopardenland

Leoparden sah man selten zufaellig, aber sie waren fast ueberall vertreten.
Haeufig fand man lediglich ihre Spuren im sandigen Gelaende. In felsigen Gebieten
waren sie praktisch unsichtbar, obwohl das Revier eines Katers meistens an die
Reviere von mehreren weiblichen Tieren grenzt und deswegen auf wenigen
Quadratkilometern auch mal mehrere Leoparden umherziehen koennen.

Normalerweise suchte ich um einen gewaehlten Lagerplatz fuer die Nacht herum
immer in einem gewissen Umkreis nach Hinweisen auf groessere Raubtiere, Paviane etc..
Besonders wenn ich allein unterwegs war. Der Dung von Elefanten und Rhinos
war leicht(er) zu finden, aber in diesen Gebieten war ich selten allein unterwegs.

Als ich wieder einmal einen abgelegenen Bereich auf dem Land meines alten
Farmerfreundes fuer zwei bis drei Tage und Naechte ausgewaehlt hatte, suchte ich
im naeheren Umkreis die sandigen Stellen nach Trittsiegeln ab und fand dort
nur Hinweise auf Kudu, Oryx, Springbock und Zebra.
Ich schlief auf der offenen Ladeflaeche des HZJ 79, sehr luxurioes mit Bettmatratze,
Kissen und mehreren Decken. Der Suedwest-Wind kuehlte dort die Naechte deutlich
herunter. Das Gebiet lag auf ca. 1000m Hoehe, teilweise von Bergen umgeben, die
noch etwa 500m hoeher waren. Unser Plot lag auf etwa 800m hinter der groessten
Bergkette nur ca. 10 Km Luftlinie entfernt. Trotzdem musste man nach einem
kurzen Stueck ueber asphaltierte Strasse noch etwa 25 Km ueber Farmwege und
kaum benutzte Fahrspuren auf Sand und Geroell bis dort oben fahren. Und schon
war man in einer absolut einsamen Wildnis. Von einer Stelle in der Naehe
hatte man einen erhoehten Ausblick ueber den oestlichen Rand der Namib, die dort
teilweise noch spaerlich mit Bueschen bewachsen war.
Genau dort sah man auch grossartige Sonnenuntergaenge.
Nach diesem Naturschauspiel setzte ich mich noch laenger ans Feuer, grillte,
schaute in den einen karen Himmel ohne "Lichtverschmutzung" oder sonstige
Verschmutzungen, die den ungehinderten Blick ins All haetten beeintraechtigen
koennen. Und ich verfolgte die Geraeusche der Wildnis. Irgendwo hinter mir hoerte
ich das Trappeln von Hufen auf einem steinigen Huegel, weiter entfernt schlugen
mehrere Paviane aufgeregt Alarm. Danach folgte kurz das tiefe Grollen und Knurren
eines Leopards. Wahrscheinlich hatte die Affenbande ihn frueh genug bemerkt und
er war deswegen aergerlich.
Dann war es minutenlang still. Aus einer anderen Richtung meckerte schliesslich
noch eine Hyaene. Dann klapperten wieder Hufe im Huegel hinter mir,
diesmal waren es wohl mehrere Bergzebras, die dort auf ihrem Pfad krakselten.
Ganz schoen was los hier, dachte ich so bei mir..... Dann wurde es still.
Ich fuetterte das Feuer nochmal und kroch dann bald unter meine Decken.
Es wuerde wohl eine sehr kuehle Nacht werden.
Als ich aufwachte, wurde es gerade hell. Es wuerde zuegig warm werden, aber noch
war es so kuehl, dass ich beschloss, noch eine Weile unter meinen Decken liegen
zu bleiben. Irgendwann hob ich den Kopf und schaute ueber die Ladeflaeche
auf das offene Stueck des Saisonflusses in dem meine Auto stand und staunte
nicht schlecht, als ich einen grossen Leopard entdeckte, der einen erbeuteten
Springbock am Hals quer ueber das ca. 50 m breite, sandige Flussbett zog und
auf der anderen Seite zwischen Anabaeumen, Akazien und einigen Dornbueschen
verschwand. Keine 50 Schritte entfernt von mir, wie ich spaeter nachmessen konnte.
Ich bewegte mich nicht, damit der grosse Kater sich nicht entdeckt fuehlen sollte
und eventuell auf die Idee kommen koennte, ich wollte ihm seine Beute streitig
machen. Mich wunderte ohnehin, dass er so nah an meinem Lager vorbeikam.
Das Feuer war zwar schon laenger erloschen, aber mich muesste er doch auch
gewittert haben. Seltsam. Vielleicht hatte der seitliche Wind ihm keine Witterung
vom Lager zugetragen und das stehende Auto stoerte ihn moeglicherweise nicht.
Oder er hatte maechtig Kohldampf und wollte nur schnellstmoeglich bei seinem
Unterschlupf in den Huegeln ungestoert fressen. Ich wusste es nicht.
Jedenfalls war ich froh, dass ich ihn nicht gestoert hatte und dass es keinen
Augenkontakt zwischen uns gegeben hatte. Ranger und Jaeger hatten eindeutig
herausgefunden, dass Leoparden bei Augenkontakt direkt angreifen. Wie kurz
in solchen Faellen die Entfernung bei Leoparden tatsaechlich sein muss, war/ist
mir nicht bekannt. Und ich war diesbezueglich auch nicht so wissbegierig, das
hier genau herauszufinden. Eher war ich heilfroh, dass es nicht schon vor meinem
ersten Kaffee eine gewaltsame Auseinandersetzung mit ungewissem Ausgang gab.
Nichtmal nach dem Fruehstueck haette ich Lust darauf gehabt.
Im Busch hatte ich zwar immer eine geeignete Waffe greifbar, aber eigentlich nicht,
um sie bei einer vermeidbaren Situation auch zu benutzen.
Ich blieb noch ein paar Minuten unter den Decken, kletterte dann hinter das
Lenkrad, startete den Diesel und drehte ein paar Kreise im Sand um etwas Laerm
zu machen und um etwas Gestank zu verbreiten. Wahrscheinlich war der Leopard ohnehin
schon beim Fruehstueck. Aber sicher ist sicher.
Ich machte nochmal Feuer, dann gab es endlich Kaffee.

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